Rotary hilft: Neues Sonar und GPS für die Wasserwacht Schondorf

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Rundum zufrieden: Das Einsatzboot der Wasserwacht Schondorf ist neu mit Sonar und GPS ausgestattet. Von links: Johan van den Boogaart (2. Vorsitzender), Stefanie Bucher (Rotary Club), Wasserwachts-Vorsitzender Thomas Eder, Wilfried Müller (Rotary Club) und Technischer Leiter Andreas Ficht. © Kroth

Die Wasserwacht Schondorf hat ein neues 3-D-Sonargerät mit GPS-Navigationsgerät in Betrieb genommen. Der Kauf wurde möglich gemacht durch zwei Spenden des Rotary Clubs Ammersee-Römerstraße. Nun soll es gelingen, auch bei schlechten Witterungsbedingungen und großer Tiefe Personen und Gegenstände aus dem Wasser zu bergen.

Schondorf -Ausschlaggebend für die Kooperation war ein schweres Unglück vor drei Jahren, als eine junge SUP-Board-Fahrerin im Ammersee ertrank, weil sie nicht schwimmen konnte. Das Mädchen wurde erst nicht gefunden, weil das damalige Sonargerät der Wasserwacht ungeeignet für größere Tiefen war. Erst eine externe Einsatztruppe konnte mit besserer Ausrüstung den Leichnam ausfindig machen.

„Das war der Beginn unserer Überlegungen, wie man helfen kann“, erinnert sich Stefanie Bucher, die damals die Präsidentschaft des Rotary Clubs innehatte. „Unser erster Impuls war es, Schwimmunterricht für Grundschul- und Kindergartenkinder aus der Umgebung anzubieten. Unter anderem mithilfe einer Schwimmlehrerin der Wasserwacht konnten wir das auch umsetzen.“

Doch die Unterstützung sollte noch weitergehen. Nun konnte ein lang gehegter Wunsch der Wasserwacht Schondorf erfüllt werden – ein neues Sonargerät, das Bilder auch in Tiefen bis zu 20 Metern in 3-D erstellen kann. „Wir hatten schon lange mit so einem Gerät geliebäugelt, aber es war einfach zu teuer“, so Vorsitzender Thomas Eder. Mit den Geldspenden der Rotarier in Höhe von 4.000 Euro ist es nun gelungen, die Wasserwacht besser auszurüsten: Zusätzlich zum 3-D-Sonargerät konnte noch ein neues GPS-Navigationsgerät angeschafft werden, mit dem man Fundorte exakt auf der Karte markieren kann.

Der Vorteil eines 3-D-Sonargeräts sei es laut Eder, auch große Flächen schnell und gründlich absuchen zu können, ohne den Einsatz zusätzlich vieler Taucher nötig zu machen. Zudem sei man unabhängig von externer Hilfe und damit auch zeitlich flexibel. „Im Einsatzfall könnten wir nun auch abends ausrücken“, so der Vorsitzende.

„Uns geht es auch darum, die wertvolle Arbeit der Mitglieder der Wasserwacht zu unterstützen, die bei Wind und Wetter ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen“, betont Bucher von den Rotariern. Eine Suche stelle bei Sturm und hohem Wellengang immer auch ein Risiko für die Helfenden dar – zudem kann es emotional sehr belastenden sein. „Mit den neuen Gerätschaften kann die Suche schneller abgeschlossen werden.“

Thomas Eder, der damals an der Bergung des verunglückten Mädchens in Eching maßgeblich beteiligt war, beginnt nun mit seinen rund 45 aktiven Mitgliedern die hochkomplexe Technik zu erproben – Bilder auszulesen und zu interpretieren. Bevor der nächste Ernstfall eintrifft, „der immer auch mit einer Tragödie verbunden ist“.

Zu den obersten Zielen der Rotary Clubs, von denen es in Deutschland über 1000 gibt, gehören humanitäre Dienste, der Einsatz für Frieden und Völkerverständigung sowie Dienstbereitschaft im täglichen Leben. Im Schnitt kommen hierfür durch das Engagement der Mitglieder bundesweit 10 bis 12 Millionen Euro Spendengelder jährlich zusammen, die für soziale Zwecke eingesetzt werden.
Isabella Kroth

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