„Außenbezirke werden zu Tode gespart“: Baugebiete in Wasentegernbach und Schwindkirchen müssen verkleinert werden

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Die Schwindkirchener und Wasentegernbacher wollen bauen. Die Regierung von Oberbayern sieht aber keinen Bedarf, weil sie dabei den gesamten Bereich von Dorfen betrachtet. Also müssen die Pläne abgespeckt werden. © Jan Woitas/dpa

Weil die Baugebiete in Wasentegernbach und Schwindkirchen für die Regierung von Oberbayern zu groß sind, muss sie der Dorfener Stadtrat nun verkleinern. Die Räte haben dafür kein Verständnis.

Dorfen – Die Schwindkirchener wollen bauen, davon zeigt sich die Regierung von Oberbayern allerdings nicht begeistert. Auch das neue Wohngebiet „Wasentegernbach Südwest“ passt der übergeordneten Behörde nicht ins Konzept. „Wir müssen nochmals abspecken“, erklärte Bauamtsleiter Franz Wandinger in der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses.

Um die Bebauungspläne durchzubringen, brauche es dafür ein klares Votum seitens der Stadträte, sagte er. Das gab es am Ende auch. Viele Bürger waren am Mittwochabend in den Sitzungssaal des Rathauses gekommen. „Eine wichtige Entscheidung für die Außenbezirke“, sagte Bürgermeister Heinz Grundner eingangs.

Die Regierung von Oberbayern hatte für die neue Georg-von-Dillis-Siedlung eine gemischte Bebauung gefordert. Deshalb habe man jetzt „Mehrfamilienhäuser mit sechs Wohneinheiten bespielt“, erklärte Wandinger. Dennoch sei der Behörde das Baugebiet zu umfangreich, wusste er. Sie sehe nämlich keinen Bedarf – den müsse die Stadt Dorfen erst nachweisen. „Beim Flächenmanagement wird Schwindkirchen nicht separat betrachtet, sondern der gesamte Bereich von Dorfen – und hier gibt es mehrere Baulücken.“

Von einer Anbindung an die Kreisstraße östlich der Siedlung rät der Bauamtsleiter ab: „Da liegt der Verdacht nahe, wir planen nach und nach eine Erweiterung der Georg-von-Dillis-Siedlung.“ Auch wenn die Stadt eine andere Auffassung als die Regierung habe, müsse man das vermeiden, fügte Grundner an.

„Die verkehrliche Erschließung der Siedlung ist aber sehr wichtig“, hielt Günter Drobilitsch (Landliste Gemeinwohl) dagegen. Andreas Hartl (GAL) verwies auf die Kosten einer Anbindung an die Stollnkirchner Straße, die vermutlich bei 160 000 Euro liegen würden. „Da hat man uns ein sehr enges Korsett aufgelegt“, monierte Martin Heilmeier (LDW) zwar. Dennoch sprach er sich gegen eine Straße aus: „Finger weg, damit wir uns kein Ei legen.“

„Die Außenbezirke werden zu Tode gespart“, ärgerte sich Drobilitsch. Grundner stimmte zu. Ob in Schwindkirchen oder Wasentegernbach, „die junge Generation wird gezwungen, sich woanders anzusiedeln“. Eine Ortsentwicklung werde unmöglich gemacht, so der Stadtchef. „Dafür fehlt mir das Verständnis.“

Denn auch für das Wohngebiet in Wasentegernbach sei noch viel Überzeugungskraft nötig, berichtete Wandinger. Hier gab es ebenfalls eine deutliche Verdichtung, der Umgriff wurde mehr als halbiert. „Dennoch stimmt die Behörde dem Bebauungsplan so nicht zu“, sagte er. Die Lebenswirklichkeit im Dorf sei ganz anders, als man in München denke.

„Schauen wir, dass wir in den nächsten Schritt reinkommen“, meinte Grundner. Diesem Antrag stimmten sechs Stadträte zu. Zwei waren dagegen, weil sie sich weit mehr für die neuen Siedlungen wünschten.

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