Beliebtes Ausflugsziel ist angeblich eine der schlimmsten Touristenfallen Deutschlands
Aus dem Schwarzwald in die Flop 10: Ein Ranking enthüllt die Sehenswürdigkeiten mit den meisten Negativbewertungen – dabei ist eine Attraktion aus Baden-Württemberg.
Triberg - Berühmte Sehenswürdigkeiten ziehen oft zahlreiche Besucher an, sei es für das perfekte Instagram-Foto oder aus echtem Interesse. Manchmal ist dieser Ansturm gerechtfertigt, wie bei diesen sieben bekannten Sehenswürdigkeiten aus Baden-Württemberg. Doch nicht selten sind die gehypten Ziele überlaufen, verschmutzt, teuer oder schlicht weniger beeindruckend als erwartet.
Die Sprachlernplattform „Preply“ hat sich 2024 mit diesem Phänomen beschäftigt. Sie untersuchte über 80 beliebte Sehenswürdigkeiten weltweit auf Google-Rezensionen, die negative Begriffe wie „überbewertet“, „Touristenfalle“ und „enttäuschend“ enthalten. Auch Deutschland und Österreich wurden analysiert, wobei ein Ziel in Baden-Württemberg in den Flop 10 landete.
Triberger Wasserfälle „den Aufwand nicht wert“?
Laut dem Ranking gehören die Triberger Wasserfälle zu den größten Touristenfallen in Deutschland. Diese befinden sich bei Triberg im Schwarzwald, nahe Villingen-Schwenningen, und sind nicht nur die höchsten Wasserfälle Baden-Württembergs, sondern auch die höchsten in Deutschland außerhalb der Alpen. Weder der Anblick des 163 Meter hohen Naturschauspiels noch die malerischen Wanderwege rund um die Wasserfälle scheinen zu überzeugen.
Mit 47 negativen Bewertungen erreichen die Wasserfälle den neunten Platz im Touristenfallen-Ranking, noch vor dem Berliner Fernsehturm. Besonders die angeblich hohen Eintrittspreise, auch für Kinder, und die langen Wartezeiten am Eingang sorgen für Unmut bei den Google-Rezensenten. Eine Nutzerin bemängelt: „Total überfüllt und den Aufwand nicht wert“, während ein anderer schreibt: „Kurz und knapp; es war ein Beschiss!“ Dennoch haben die Triberger Wasserfälle bei fast 21.780 Google-Rezensionen (Stand: Mai 2025) eine respektable Durchschnittsbewertung von 4,3 Sternen.

Eine Attraktion aus Berlin enttäuscht wohl besonders
Ob die Kritik berechtigt ist, muss wohl jeder selbst entscheiden. Das gilt auch für andere Sehenswürdigkeiten in Deutschland und Österreich, die im Ranking auftauchen. Angeführt wird die Liste von Checkpoint Charlie in Berlin, gefolgt vom Münchner Hofbräuhaus und Schloss Neuschwanstein. Die zehn schlimmsten deutschen und österreichischen Touristenfallen im Überblick:
Ranking | Sehenswürdigkeit | Negativbewertungen |
1 | Checkpoint Charlie, Berlin | 1.425 |
2 | Hofbräuhaus, München | 943 |
3 | Schloss Neuschwanstein, Schwangau | 421 |
4 | Brandenburger Tor, Berlin | 217 |
5 | Alexanderplatz, Berlin | 112 |
6 | East Side Gallery, Berlin | 100 |
7 | Stephansdom, Wien | 82 |
8 | Festung Hohensalzburg, Salzburg | 58 |
9 | Triberger Wasserfälle, Triberg | 47 |
10 | Berliner Fernsehturm, Berlin | 46 |
Checkpoint Charlie in Berlin erreicht sogar im weltweiten Ranking den zweiten Platz. Die größte Touristenfalle weltweit ist wenig überraschend: Mit 1.761 negativen Bewertungen führt der Times Square in New York City die Liste an. Es folgen der Eiffelturm in Paris (1.291 Negativbewertungen), die kleine Meerjungfrau in Kopenhagen (1.248 Negativbewertungen) und Las Ramblas in Barcelona (1.203 Negativbewertungen).

Im Gegensatz zur vermeintlichen Touristenfalle im Schwarzwald liegt in Baden-Württemberg aber auch eines der meistunterschätzten Ausflugsziele in Deutschland. Wer hingegen schon in Triberg ist und nach Alternativen zu den Wasserfällen sucht, kann dort andere Attraktionen wie die weltgrößte Kuckucksuhr oder Kuriositäten wie den ersten und einzigen Männer-Parkplatz der Welt entdecken. Alternativ beherbergt Baden-Württemberg auch noch andere schöne Wasserfälle, die einen Besuch wert sind.