Der Freistaat plant ein Photovoltaikdach über der Kreuzung vor den Toren des Flughafens. Die Gemeinde Hallbergmoos sieht‘s positiv.
Im Kreuzungsbereich von B 301, A 92 und Zentralallee westlich des Flughafens München will der Freistaat ein Pilotprojekt starten: Der vierstreifige Abschnitt der St 2584 in diesem Bereich soll mit einer Photovoltaik-Anlage überdacht werden. Ziel der Maßnahme: Im Rahmen eines Pilotprojekts die technische Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit einer solchen PV-Anlage über einer unter Betrieb stehenden Straße zu untersuchen. Der Hallbergmooser Planungsausschuss, der um eine Stellungnahme gebeten wurde, fand das Projekt zumindest schon einmal positiv.
Unter Berücksichtigung der vorhandenen Randbedingungen soll die Überdachung im Bereich der Anschlussstelle zur B 301 mit einer Länge von 35 Meter als Stahlkonstruktion mit lichtdurchlässigen Solarpaneelen ausgeführt werden, heißt es in den Planunterlagen. So sieht es die Planung vor, für die vom Baulastträger – dem Freistaat Bayern – das Staatliche Bauamt beauftragt ㈠wurde.
Die überdachte Fläche würde somit etwa 1100 Quadratmeter betragen, bei einer zusätzlichen Ausstattung der südlichen Seite würde sich eine nutzbare Gesamtfläche mit Solarpaneelen von etwa 1250 Quadratmeter ergeben. Denn um die bestmögliche Ausnutzung zu erzielen, so war im Sachverhalt dargestellt, soll die Überdachung als Pultdach mit fünf Grad Neigung und einer zusätzlichen Belegung der südlichen Fassade mit Solarpaneelen ausgeführt werden.
Der mit der Anlage gewonnene Strom soll einerseits zum Betrieb der im Projektgebiet vorhandenen Infrastruktur (Notrufsäulen et cetera) genutzt werden, andererseits soll eine Einspeisung in das Stromnetz des Landkreises Freising erfolgen.
Die Höhe der Überdachung richtet sich nach der einzuhaltenden lichten Höhe von mindestens sechs Meter zwischen der Fahrbahn und der Unterkante der Tragkonstruktion. Die Breite richtet sich nach den Abmessungen der befestigten Fahrbahn. Um dem Tunnelcharakter der zirka 35 Meter langen Überdachung entgegenzuwirken, ist die Verwendung von lichtdurchlässigen Glasmodulen angedacht.
Im Vorfeld wurde bereits eine Variantenuntersuchung durchgeführt, um die gestalterisch ansprechendste und wirtschaftlichste Konstruktion zu ermitteln. Zur Sicherung der Fahrbahn vor herabfallenden Teilen beziehungsweise Personen bei Wartungsarbeiten ist eine dauerhafte Seilnetzsicherung geplant.
Während der Hallbergmooser Bürgermeister Josef Niedermair (CSU) ebenso wie die große Mehrheit des Planungsausschusses darin eine Investition in eine Zukunftstechnologie sah, beurteilte Hermann Hartshauser (Einigkeit) das Photovoltaik-Projekt eher als eine „Verschwendung von Steuergeldern“, das sich laut Wolfgang Reinhard (Einigkeit) „in 100 Jahren nicht amortisiert“. Letzterer vertrat zudem die Meinung, das Geld wäre besser in die Erreichbarkeit des Flughafens auf der Straße investiert.