Trotz geringer Erfolgsaussichten: Wiesseer Bauausschuss bleibt bei Nein zu Wohnanlage
Der Bauausschuss Bad Wiessee hat die Pläne für eine Wohnanlage mit Tiefgarage am Breitenanger erneut abgelehnt. Die Aussichten, dass sich der Neubau verhindern lässt, sind allerdings schlecht.
Bad Wiessee – Es bleibt beim kategorischen Nein. Obwohl es kaum Aussichten gibt, dass sich eine geplante Wohnanlage mit Tiefgarage auf einem Grundstück am Breitenanger verhindern lässt, hat der Wiesseer Bauausschuss das Vorhaben nun zum wiederholten Male abgelehnt. Dem Gremium ist der geplante Komplex zu massiv, er hat Bedenken, dass das Oberflächenwasser nicht mehr versickern kann und dann auch das Nachbarhaus „absäuft“.
Bauamtsleiter macht klar: Antrag aus rechtlicher Sicht genehmigungsfähig
Es war eigentlich nur ein Tekturantrag mit einigen Nachbesserungen, der dem Bauausschuss in der jüngsten Sitzung vorlag. Grundsätzlich gibt es auf dem betreffenden Grundstück am Breitenanger bereits eine durch das Landratsamt genehmigte Planung für ein Mehrfamilienhaus. Mittlerweile hatte ein neuer Bauherr zwar eine Umplanung vorgelegt, die eine Reduzierung der Wohnungsanzahl von 13 auf acht Einheiten vorsieht, die Ausprägung und Größe des geplanten Gebäudes bleibe aber im Wesentlichen gleich, teilte Bauamtsleiter Anton Bammer mit. Nachdem der Antragsteller bei einigen im Dezember 2023 kritisierten Punkten noch nachgebessert hatte, empfahl Bammer, das gemeindliche Einvernehmen zu der vorliegenden Umplanung nun zu erteilen. Aus „baurechtlicher Sicht“ sei dem Antrag zuzustimmen, machte er deutlich.
CSU-Gemeinderat: Grundstück liegt im Überschwemmungsgebiet
Das bewog die Gemeinderäte aber nicht, von ihrer ablehnenden Haltung abzurücken. „Für mich sind das Maß der Versiegelung und die Größe des Baukörpers nicht tragbar“, wiederholte Peter Kathan (CSU) seine schon mehrfach vorgebrachte Argumentation. In der näheren Umgebung befinde sich nicht ein einziges Haus dieser Größenordnung. Hinzu komme, dass das Grundstück im Überschwemmungsgebiet des Breitenbachs liege. „Ich stimme dem nicht zu“, beharrte Kathan.
Nachbarin des Baugrundstücks hat Sorge, dass ihr Haus „absäuft“
Ähnlich sah es Benedikt Dörder (SPD). Die Anzahl der Wohnungen habe sich in der Tektur zwar verringert, die Kubatur bleibe aber die gleiche. „Das passt einfach nicht“, fand Dörder. Vor allem die Tiefgarage erachtete er als „hochproblematisch“. Grünen-Gemeinderat Johannes von Miller konnte dem nur beipflichten. Er habe mit der Nachbarin gesprochen, berichtete Miller: „Deren Haus säuft komplett ab, wenn dieses Gebäude samt Tiefgarage kommt.“ Unabhängig davon, dass das Landratsamt die Sache anders sehe, werde er den Antrag in jedem Fall ablehnen.
Bernd Kuntze-Fechner (SPD) wollte im Beschluss den Hinweis verankert haben, dass die Gemeinde die Hochwasser-Situation auf dem Grundstück für problematisch halte – „damit wir aus dem Schneider sind“. Bammer formulierte daraufhin einen neuen Beschlussvorschlag, und der Bauausschuss lehnte das Bauvorhaben am Breitenanger erneut einstimmig ab. Auch wurde auf die Hochwassersituation und auf die schwierigen Untergrundverhältnisse hingewiesen.
gab