„Kanaren-ICE“ überholt „Polarexpress“: Experte macht „Matschepampe“-Prognose für den Winter
„Kanaren-ICE“ überholt „Polarexpress“: Wetter-Experte macht „Matschepampe“-Prognose für den Winter
Die milden Temperaturen zum Monatsanfang trügen, denn schon bald soll das Wetter umschlagen. Winterlich wird es laut aktueller Prognose trotzdem kaum.
München – Während sich am ersten Februarwochenende noch erste Frühlingsanzeichen angebahnt haben, wird es nun wieder kühler. Doch es bleibt bei einem kurzen Winter-Intermezzo, das kaum in die Minusgrade geht. So wird in den nächsten Tagen weniger Schnee, sondern mehr Regen in Deutschland erwartet. Laut Meteorologe Dominik Jung von wetter.net nehme die Hochwassergefahr zu. Grund sei die Luftmassengrenze, die zum Wochenende wieder „verdrängt“ werde.
Erst mild, dann kühl: Das ist die Wetter-Prognose für Deutschland
Zum Start in den Februar gab es dagegen weniger Regen und dafür umso höhere Temperaturen. „Der Polarexpress scheint weiterhin Verspätung zu haben, beziehungsweise vom Kanaren-ICE überholt worden zu sein“, so Jung in seiner Wetter-Prognose und führt aus: „Denn die Temperaturen sind für die Jahreszeit deutlich zu mild.“ Demnach wurden in Garmisch-Partenkirchen 17,3 Grad, in Oberstdorf 16,3 Grad und in München 13,3 Grad gemessen.
Der Meteorologe meint, dass die Temperaturen zum Monatsanfang „viel zu hoch für die aktuelle Jahreszeit“ seien. Auch die „National Oceanic and Atmospheric Administration“ (NOAA) schätzt den diesjährigen Februar zu mild ein. „Es bleibt dabei: Der Februar wird eher ein bis zwei Grad zu warm berechnet“, erklärt Jung das NOAA-Wettermodell. Damit sei es der dritte Wintermonat in Folge, der milder ausfällt als in den Jahren 1991 bis 2020.

In einigen Städten und Gemeinden in Deutschland wurden am Montag (5. Februar) zudem die höchsten Tiefsttemperaturen im Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen festgestellt. Jung listet:
Ortschaft | Tiefsttemperatur im Februar |
Andernach | 11,8 Grad |
Aschersleben-Mehringen | 11,5 Grad |
Piding | 11,4 Grad |
Quedlinburg | 11,4 Grad |
Bad Kohlgrub | 11,1 Grad |
Bernburg (Saale) | 11,1 Grad |
Lingen (Baccum) | 10,8 Grad |
Waltrop-Abdinghof | 10,6 Grad |
Wetter-Prognose für Deutschland kündigt starke Regenfälle an
Trotz den bisher milden Wettertrends sind kalte Witterungsphasen im Februar durchaus möglich. So kündigt die Wetter-Prognose für Deutschland in den nächsten Tagen eine Nassfront an. Vor dem zweiten Februarwochenende soll es wegen der Luftmassengrenze kräftige Regenfälle und vereinzelt Schnee geben. Auch wetter.com erwartet eine „überdurchschnittliche Niederschlagsverteilung“ vor allem an den Alpen und in den Mittelgebirgen.
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Laut Jung sei ab Mittwoch (7. Februar) die Luftmassengrenze „am Start“. Diese soll in der Mitte des Landes zu Regen und Schnee führen. Am Tag darauf werden in Norden Deutschland niedrige einstellige Temperaturen erwartet, während es im Süden noch relativ mild bleibt. Am Freitag sollen sich die Luftmassen in den Norden verschieben. Aufgrund dessen wird spätestens zu diesem Zeitpunkt auch im Norden mit Niederschlag und Schnee gerechnet.

Bis Freitagmittag wird in Niedersachsen, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Hessen 50 bis 70 Liter Niederschlag pro Quadratmeter vorhergesagt. „Die Flusspegel werden nochmal merklich ansteigen“, so Jung. Die Hochwassergefahr nehme zu. Ab Samstag werden wieder mildere Temperaturen erwartet. Laut Wetter-Prognose soll es während der Faschingsumzüge sehr durchwachsen, mit Höchstwerten zwischen sechs bis elf Grad, werden.
„Es wird kühler, aber so richtig winterlich will es nicht werden“, erklärt Jung. Zwar sehe das europäische Wettermodell tiefere Temperaturen voraus, aber er bleibe dabei: „Sicher ist da noch lange nichts.“ In puncto Schnee dürfen sich Winterfans nicht zu viel erhoffen, denn dem Meteorologen zufolge bleibe eher „Matschepampe“ liegen. (cln)