Streit um Olympia-Ringe am Eiffelturm – Nachfahren von Gustave Eiffel schalten sich ein

  1. Startseite
  2. Sport
  3. Mehr Sport

Kommentare

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo will die olympischen Ringe dauerhaft am Eiffelturm belassen. Doch die Entscheidung sorgt für heftige Diskussionen.

Paris – Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat entschieden, die olympischen Ringe als dauerhaftes Erbe der Sommerspiele am Eiffelturm zu belassen. Es sei ihr Vorschlag, das Symbol mindestens „bis 2028, bis zu den Spielen in Los Angeles am Eiffelturm zu belassen“, erklärte Hidalgo auf einer Pressekonferenz am Freitag. „Vielleicht bleiben sie auch nach 2028, vielleicht auch nicht. Das werden wir sehen“, fügte die Politikerin hinzu. Diese Entscheidung hat jedoch eine hitzige Debatte ausgelöst, da der Eiffelturm eine immense historische und kulturelle Bedeutung hat.

Die Nachfahren des Erbauers des Eiffelturms, Gustave Eiffel, haben sich entschieden gegen die dauerhafte Anbringung der olympischen Ringe ausgesprochen. In einer Erklärung betonten sie: „Wir halten es nicht für angemessen, dass der Eiffelturm, der seit seinem Bau vor 135 Jahren zum Symbol von Paris und ganz Frankreich geworden ist, mit dem Symbol einer fremden Organisation versehen wird.“

Die Eiffel-Nachfahren, die sich in der „Vereinigung der Nachkommen von Gustave Eiffel“ organisiert haben, argumentieren, dass der Turm nicht als Werbefläche genutzt werden sollte und dass dies dem Erbe und dem Symbolcharakter des Bauwerks nicht gerecht werde.

Die olympischen Ringe könnten dem Eiffelturm langfristig erhalten bleiben.
Die olympischen Ringe könnten dem Eiffelturm langfristig erhalten bleiben. © Jan Woitas/dpa

Technische Herausforderungen bei der Anbringung der olympischen Ringe am Eiffelturm

Die aktuellen olympischen Ringe, die zwischen dem ersten und zweiten Stockwerk des Eiffelturms montiert sind, müssen durch leichtere Nachbildungen ersetzt werden. Hidalgo erklärte, dass die derzeitigen Ringe „zu schwer sind, um dauerhaft standzuhalten, insbesondere bei Winterwinden“.

Die neuen Ringe sollen genauso groß, aber leichter sein und an der gleichen Stelle angebracht werden. Die fünf ineinander verschlungenen Ringe sind insgesamt 29 Meter breit und 15 Meter hoch, jeder Ring hat einen Durchmesser von neun Metern. Der Hersteller ArcelorMittal arbeitet bereits an den neuen Nachbildungen.

Öffentliche Reaktionen und eine Petition gegen die olympischen Ringe am Eiffelturm

Die Entscheidung von Bürgermeisterin Hidalgo hat auch in der Öffentlichkeit gemischte Reaktionen hervorgerufen. Eine Petition gegen den Vorschlag, die olympischen Ringe dauerhaft am Eiffelturm zu belassen, hat bereits zahlreiche Unterschriften gesammelt. Die Gegner argumentieren, dass der Eiffelturm als geschütztes Denkmal nicht für kommerzielle oder fremde Symbole genutzt werden sollte. Befürworter hingegen sehen in den Ringen ein Symbol für den internationalen Geist und die Feierlichkeiten der Olympischen Spiele. (ck)

Auch interessant

Kommentare