Ronja (15) aus Pirmasens getötet: Anwalt enthüllt neue Details über Eltern – Vater bestätigt Motiv

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Ein Familiendrama erschüttert Worms: Die Eltern einer getöteten 15-Jährigen sind in Untersuchungshaft. Der Anwalt des Vaters bestätigt das vermutete Motiv.

Worms – Schockierender Fund am Montagabend (17. Juni). Die 15-jährige Ronja lag tot am Rheinufer. Aufgrund des Verdachts auf Totschlag wurden die Eltern des Mädchens in Untersuchungshaft genommen, wie das Amtsgericht Mainz entschied. Der Anwalt des Vaters liefert nun weitere Einblicke in die Hintergründe der Tat.

Ronja (15) aus Pirmasens tot: Mutter meldete Fall bei der Polizei – Autopsie weist Gewalteinwirkung nach

Die Mutter des Mädchens hatte sich am Morgen bei der Polizeiinspektion Pirmasens gemeldet und den Verdacht geäußert, dass ihre Tochter getötet worden sein könnte. Daraufhin wurde eine Suchaktion gestartet, bei der die Kriminalpolizei Mainz den toten Körper der 15-Jährigen fand.

Laut Polizeiberichten soll die Tat am Samstagabend (15. Juni) am Rheinufer stattgefunden haben. Die Autopsie des Mädchens ergab, dass sie ertrunken war, wie das Polizeipräsidium am 19. Juni mitteilte. Es wurden jedoch auch Einblutungen in der Halsmuskulatur und Hämatome am Oberkörper und an den Gliedmaßen festgestellt, was auf Fremdeinwirkung hindeutet. Der 39-jährige Vater und die 34-jährige Mutter wurden festgenommen, wie das Polizeipräsidium Mainz am Dienstag mitteilte.

Am Rheinufer fand die Polizei die Leiche der 15-jährigen Ronja aus Pirmasens.
Am Rheinufer fand die Polizei die Leiche der 15-jährigen Ronja aus Pirmasens. © Michael Deines/picture alliance/dpa

Eltern von Ronja unter Verdacht: Mutter und Vater „mit Lebenswandel nicht einverstanden“

„Es besteht der Verdacht, dass die Beschuldigten den Entschluss zur Tötung ihrer Tochter gefasst haben, weil sie mit deren Lebenswandel nicht einverstanden waren“, erklärte das Polizeipräsidium Mainz am Dienstag der Deutschen Presseagentur. Der Vater und die Mutter wurden in getrennten Justizvollzugsanstalten untergebracht. Laut Polizei sind die Eltern und das Mädchen afghanische Staatsbürger.

Es ist leider keine Seltenheit, dass Eltern im Verdacht stehen, ihre Kinder getötet zu haben. In Slowenien wurde ein Vater verdächtigt, seine Tochter ermordet zu haben. Auch in Bingen war die Mutter im Fokus der Ermittlungen.

Anwalt enthüllt Details im Fall um Ronja: Vater bestätigt vermutetes Motiv – auch Mutter soll beteiligt sein

Der Vater hatte gegenüber der Polizei zugegeben, dass er mit dem „Lebenswandel“ seiner Tochter unzufrieden war. „Dass der Vater mit der Lebensweise seiner Tochter nicht glücklich war, ist zutreffend“, bestätigte jetzt der Anwalt des Vaters bei Focus-Online. Jetzt ist die Sprache von einem sogenannten „Ehrenmord“. Mordmerkmale müssen momentan allerdings geprüft werden, der aktuelle Vorwurf gegen die Eltern lautet Totschlag.

Der Pflichtverteidiger des Vaters, Christian Zinzow, gab weitere Details zu den laufenden Ermittlungen preis. Der Vater hatte zugegeben, am Tatort gewesen zu sein. Sein Anwalt wollte dies noch zum aktuellen Punkt, aber noch nicht als Geständnis oder Teilgeständnis werten. Trotzdem betont Zinzow: „Mein Mandant hat umfangreich beschrieben, was aus seiner Sicht vorgefallen ist. Und natürlich war er daran beteiligt, sonst könnte er dazu nichts aussagen.“

Auch die Mutter scheint nach ersten Aussagen in den Fall verwickelt zu sein. „In seiner mehrstündigen Einlassung bei der Kriminalpolizei hat mein Mandant seine Frau im unmittelbaren Zusammenhang mit der Tötung sehr stark belastet“, sagte Zinzow, „Es wird zu klären sein, wer was gemacht hat.“ Die Anwältin der Mutter hat sich bisher nicht geäußert. (nr)

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