+++ Silvester 2024 im Ticker +++ - Fünf Tote bei Böller-Unfällen - Hunderte Menschen greifen in München Polizisten an
Junge hantiert mit Knallkörper - Teil der rechten Hand abgetrennt
09.00 Uhr: Ein Jugendlicher ist in der Silvesternacht in Hannover schwer an der Hand verletzt worden. Ursache sei den ersten Erkenntnissen der Ermittler nach ein „unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern“, teilte die Polizei am Morgen mit.
Dem 14-Jährigen wurde dabei demnach ein Teil der rechten Hand abgetrennt. Ein Krankenwagen brachte ihn um kurz nach Mitternacht zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus.
Hunderte randalieren in München und greifen Polizisten an
08.33 Uhr: Mehrere Hundert Menschen haben laut Polizei in der Silvesternacht in München randaliert und Polizeibeamte angegriffen. Eine Polizeisprecherin sprach von schätzungsweise 200 bis 300 Personen aus dem linken Spektrum auf der Wittelsbacherbrücke. Demnach sind unter anderem Gegenstände angezündet und auf Beamte geworfen worden. Auch mit Feuerwerkskörpern habe es Beschuss auf die Polizei gegeben.
Die Polizei konnte nach eigenen Angaben die Lage „mit starken Kräften“ entspannen. Die Wittelsbacherbrücke über der Isar sowie umliegende Straßen seien zwischenzeitlich gesperrt gewesen.
Junge (10) wird von Böller getroffen und schwer verletzt
07.40 Uhr: Ein zehnjähriger Junge ist in Rostock in der Silvesternacht schwer verletzt worden, als ein Böller unmittelbar vor seinem Gesicht explodierte. Noch sei unklar, wer den Knaller in die Richtung des Kindes warf, berichtete die Polizei. Dies sei nun Gegenstand der Ermittlungen.
In Güstrow im Landkreis Rostock musste ein 50 Jahre alter Mann wiederbelebt werden. Er erlitt nach Angaben der Polizei schwerste Gesichtsverletzungen, nachdem er einen Böller in ein Rohr geworfen hatte, der dann darin explodierte.
Berliner Polizei meldet 330 Festnahmen in Silvesternacht
07.15 Uhr: In Berlin sind in der Silvesternacht laut einer ersten Bilanz der Polizei rund 330 Menschen festgenommen worden. 13 Beamte seien verletzt worden, einer von ihnen schwer, sagte Polizeisprecher Florian Nath am frühen Mittwochmorgen. Der schwer verletzte Polizist sei mutmaßlich von einem illegalen Feuerwerkskörper getroffen worden. Er musste in einem Krankenhaus operiert werden. Mehrere Polizisten und Rettungskräfte seien während ihrer Einsätze in der Silvesternacht mit Feuerwerkskörpern beschossen worden, sagte Nath.
Eine positive Bilanz zog der Polizeisprecher mit Blick auf die Böllerverbotszonen in mehreren Stadtteilen. „Es hat dort keine größeren Gewalttätigkeiten gegeben. Es ist dort zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen“, sagte Nath. Die Polizei ging mit einem Großaufgebot von 3.000 zusätzlichen Beamten in die Nacht. Das Personal in Wachen und Streifenwagen wurde auf 1.000 erhöht.
Fünf Tote bei Böller-Unfällen in der Silvesternacht
Mittwoch, 01. Januar, 07.00 Uhr: Am Rande des Ortes Geseke in Nordrhein-Westfalen starb ein 24-Jähriger bei der Explosion eines Böllers. Bisher gingen die Ermittler nicht davon aus, dass noch andere Menschen an dem Unglück beteiligt waren, sagte eine Polizeisprecherin. Geprüft werde, ob es sich bei dem Feuerwerkskörper um illegale Pyrotechnik gehandelt habe. „Es sieht zumindest nicht so aus, als sei es ein handelsübliches Feuerwerk gewesen“, sagte die Sprecherin.
Bei Unfällen in Sachsen wurden zwei Männer tödlich verletzt. In Oschatz östlich von Leipzig sei ein 45-Jähriger gestorben, sagte ein Sprecher des Lagezentrums am frühen Neujahrsmorgen. Zudem wurde laut Polizei ein 50-Jähriger in Hartha in der Nähe von Chemnitz tödlich verletzt. Beide Männer hätten mit Feuerwerk hantiert, als dieses explodierte.
In Hamburg starb ein 20-Jähriger durch die Explosion eines selbstgebauten Böllers. Der Unfall geschah laut Polizei im Stadtteil Ochsenwerder. Ein weiterer Mensch wurde in der Nacht im Norden von Brandenburg tödlich verletzt. Die Person sei bei einem Unfall im Landkreis Oberhavel ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher des Lagezentrums. Die Kriminalpolizei ermittle vor Ort. Weitere Angaben machte er auf Nachfrage zunächst nicht.
In Havelsee-Fohrde nahe der Stadt Brandenburg an der Havel schwebte eine Person nach der Explosion von Feuerwerk in Lebensgefahr, berichtete der Sprecher weiter.
Autobrand in Tiefgarage in Kreuzberg
22.43 Uhr: In einer Tiefgarage in Berlin-Kreuzberg ist ein Feuer ausgebrochen. Vermutlich brenne ein Auto in der Tiefgarage unter einem fünfgeschossigen Wohnhaus, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Lage sei bisher unübersichtlich. Da der dichte Rauch aus der Tiefgarage nicht gut abziehe, und die Erkundung nur unter Atemschutz geschehen könne, sei der Einsatz sehr aufwendig, so der Sprecher. Daher sei auch der Umfang des Brandes nicht klar.
Um 21.17 Uhr sei die Feuerwehr zu dem Brand in der Waldemarstraße alarmiert worden, sagte der Feuerwehrsprecher. Insgesamt sei die Feuerwehr mit mehr als 65 Kräften vor Ort. Der Sprecher ging davon aus, dass das Löschen des Brandes länger dauern werde.
Kioskmitarbeiter in Berlin ahnt Schlimmes: „Dann wird das hier eine Katastrophe“
21.50 Uhr: FOCUS-online-Reporter Niklas Golitschek berichtet aus Berlin: „Noch eine Stunde, dann wird das hier eine Katastrophe“, sagt ein Kioskmitarbeiter am Berliner U-Bahnhof Hermannplatz. Noch ist es zwar relativ ruhig, auch wenn im Minutentakt Böller und Raketen explodieren. Doch der Mann ahnt Schlimmes. Zu präsent sind ihm noch die Erinnerungen an die Ausschreitungen an der angrenzenden Sonnenallee vor zwei Jahren. Für so ein rücksichtsloses Verhalten zeigt der Kioskmitarbeiter wenig Verständnis, schüttelt mit dem Kopf. „Pass auf dich auf“, sagt er zum Abschied.