Forschern gelingt Durchbruch: So kommt Gold und Platin in den Erdmantel

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Forschende in den USA machen eine entscheidende Entdeckung. Sie soll erklären, warum sich so viel Gold und Platin im Erdmantel befindet.

New Haven — Gold und Platin sind zwei der weltweit begehrtesten Edelmetalle. Das liegt an ihrem Nutzwert für technische Produkte, ihrer Seltenheit und ihrer Ästhetik. Etwa 30 Milliarden Tonnen Gold befinden sich Schätzungen zufolge im Erdmantel. Das ist rätselhaft hoch. Forschende fragen sich schon lange, was der Grund dafür ist.

Gold und Platin: Eigentlich müssten sie sich im Erdkern befinden

Eigentlich wäre es logischer, wenn die Metalle sich im Erdkern ansammeln würden, statt im Erdmantel. Schließlich gehören sie zu den sogenannten siderophilen oder „eisenliebenden“ Elementen. Daher wäre anzunehmen, dass diese Metalle vom Eisen im Erdkern angezogen werden und folglich auch primär dort aufzufinden sind. Doch das ist eben nicht der Fall.

Barren: Wenn Banken Gold kaufen, prüfen sie es normalerweise genau auf Echtheit, bevor sie bezahlen. Ein Göttinger Geldinstitut hatte darauf verzichtet.
Forschende finden heraus, warum sich Gold und Platin im Erdmantel ansammelt. (Symbolbild) © Rubrikenlistenbild/Armin Weigel/dpa

Die Wissenschaftlern Jun Korenaga und Simone Marchi von der Universität Yale, in den USA, ist in dem Bereich nun ein entscheidender Forschungsdurchbruch gelungen. Ihre Studie, die in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, gibt mögliche Antworten auf die Frage, warum Platin, Gold und andere Edelmetalle im Erdmantel aufzufinden sind und nicht tief im Erdkern.

Gold und Platin im Erdmantel: Übergangsregion liefert Antworten

In der Studie erklären die Forschenden, dass bereits bekannt sei, dass Edelmetalle vor Milliarden von Jahren auf unseren Planeten gelangten, weil die Urerde mit mondgroßen Himmelskörpern zusammenstieß. Aus den davon zurückgebliebenen Materialablagerungen bildete sich die heutige Erde. Durch einen solchen Einschlag bildet sich fast immer eine Übergangsregion und darin liegt die Lösung des Rätsels. Denn Korenaga und Marchi fanden heraus, dass dieser Bereich besondere dynamische Eigenschaften aufweist, durch die herabfallende metallische Komponenten effizient aufgefangen und langsam an den Rest des Erdmantels abgegeben werden können.

„In Zusammenarbeit mit Simone, einem Experten für Aufpralldynamik, konnte ich eine neuartige Lösung für dieses Rätsel finden“, erklärt Korenaga in einer Pressemitteilung der Yale Universität. Er betonte außerdem, dass deren Forschung ein Paradebeispiel dafür sei, dass unerwartete Entdeckungen durch das Prüfen konventioneller Weisheiten möglich seien. Eine unerwartete Entdeckung macht vor Kurzem auch ein Mathematiker in Frankfurt: Er ist sicher, dass Stephen Hawking mit seiner Theorie zu schwarzen Löschern Unrecht hatte. (jus)

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