Eiltempo auf der Baustelle des Staatlichen Bauamts in Weilheim: Minister, Landtagsabgeordnete und Bürgermeister feierten das Richtfest des Erweiterungsbaus. Der kostet den Staat gut 32 Millionen Euro.
Region - Es arbeiten mehr als 250 Angestellte für das Staatliche Bauamt, die sich um Projekte in fünf Landkreisen kümmern.
Neben dem Landkreis Weilheim-Schongau ist die Behörde auch für Bad Tölz-Wolfratshausen, Starnberg, Garmisch-Partenkirchen und Landsberg am Lech verantwortlich. Und dass, obwohl die Mitarbeiter auf vier Liegenschaften verteilt sind. Drei davon befinden sich in Weilheim, während sich eine weitere in Landsberg am Lech befindet. Zeit also, dass die Belegschaft unter ein Dach kommt, finden die Abteilungsleiter des Bauamts.
In Weilheim wurde Richtfest für den gut 32 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau des Staatlichen Bauamts gefeiert
Seit gut einem Jahr wird mit Hochdruck an dem neuen Gebäude gearbeitet, das mit mehr als 6.200 Quadratmetern mehr Platz für die Belegschaft bieten soll. „Die Bauweise ist in Holzhybrid-Funktion“, freut sich Bauminister Christian Bernreiter, der ebenfalls zum Richtfest kam. „Das Erscheinungsbild ist modern-funktional geprägt und mit einer Aluminiumfassade aus recyceltem Material verkleidet.“ Auch Maßnahmen zum Klimaschutz seien berücksichtigt worden, so der Minister. „Eine Photovoltaik-Anlage für den Eigenbedarf befindet sich auf dem Dach. Heizung und Kühlung erfolgen über eine Grundwasserwärmepumpe.“
Der energetische Standard entspreche fast dem eines Passivhauses. Trotz aller klimafreundlichen Innovationen sei aber besonders die Vorstellung attraktiv, alle Fachbereiche in einem Haus zu vereinen, sagte der Minister.
1.500 Kilometer Straßennetz
Die Aufgaben der Kollegen seien vielfältig. Beim Straßenbau des Bauamts kümmert man sich um etwa 1.500 Kilometer Straßennetz. „Besonders wichtig ist auch der Erhalt von gut 1.000 Brücken“, merkte Stefan Scheckinger, leitender Baudirektor und Bereichsleiter der Behörde, an. Das Gebäude befindet sich seit September 2024 im Bau, und bisher geht alles gut voran, freut sich Scheckinger. Trotzdem kann man mit einem Einzug erst im letzten Quartal des nächsten Jahres rechnen. Und genau da erwartet der Weilheimer Behördenchef die nächsten Herausforderungen.
Schmerzhafter Umzug aus Landsberg
Während der Umzug für die Weilheimer Kollegen nicht tragisch wäre, „wird es für die Landsberger Kollegen richtig schmerzhaft“, bedauert Scheckinger. Sie müssten sich mit einem deutlich längeren Arbeitsweg abfinden. „Ich weiß, dass sich dort einige Kollegen bereits nach einem neuen Arbeitgeber umschauen.“ Dafür habe er Verständnis. Trotzdem möchte er so viele Mitarbeitende wie möglich für den Umzug nach Weilheim begeistern. Scheckinger rechnet damit, dass es nach dem Umzug sicher zwei Jahre dauern wird, bis alles wieder im Normalbetrieb läuft.
Tiefgarage mit 48 Stellplätzen
Übrigens wird das Bestandsgebäude mit dem Neubau durch einen Gang verbunden. Der Anbau besteht hauptsächlich aus Büroflächen, Besprechungsräumen, Archiven und Teeküche. Auch eine neue Tiefgarage mit 48 Stellplätzen entsteht unter dem Erweiterungsbau. Für viele Fahrradstellplätze sei ebenfalls gesorgt.
„Gut investiertes“ Geld
„Gemeinsam mit der Behördenleitung des Staatlichen Bauamts Weilheim und allen dort Tätigen, freue ich mich sehr, dass Ende 2026 alle 252 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vereint unter einem Dach ihrer Arbeit nachgehen werden,“ so Staatsminister Bernreiter. „Das verkürzt die Wege bei Abstimmungen zwischen Projektbeteiligten, erhöht insgesamt die Effektivität und fördert den Teamgeist.“ Er nannte die 32 Millionen Euro, die das Projekt kostet, „gut investiertes Geld“.
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