Jetzt wird’s eklig: Ratten am Freisinger Bahnhof - den Stadträten reicht‘s jetzt

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Ungeziefer zwischen den Rädern: Mehrere Stadträtinnen berichteten von Ratten, die sie wiederholt am Bahnhof gesehen haben. © Miriam Kohr

Am Freisinger Bahnhof hat sich zur Müllproblematik noch ein Problem dazugesellt: Ratten. Auch wenn die Stadt keinen direkten Einfluss darauf hat, will man jetzt schwerere Geschütze auffahren.

Freising – Joana Bayraktar hat das Thema im Stadtrat am Donnerstag angesprochen: Schon in den frühen Morgenstunden werden Bahnreisende in Freising von überquellenden Mülleimern in Empfang genommen. Es ist nicht nur ein trauriges Erscheinungsbild, das sich allen, die in der Domstadt ankommen, bietet. Mittlerweile kommt auch ein hoher Ekelfaktor dazu. Denn das Müllproblem hat sich mittlerweile nicht nur bei Bahnkunden herumgesprochen. Auch für Ratten scheint das Areal rund um den Bahnhof zwischenzeitlich kein Geheimtipp mehr zu sein. Tanja Degelmann (SPD): „Wir haben dort tatsächlich ein Ungezieferproblem.“ Das bestätigte Eva Bönig (Grüne): „Und das ist sicher keine Einzelbeobachtung, die Ratzen huschen da munter zwischen den Radeln rum.“ Jetzt sei es an der Zeit, hier mit der gebotenen Härte durchzugreifen. Denn nicht nur, dass Ratten unappetitlich seien, „sie übertragen auch Krankheiten“. Bönigs Idee: Das Gesundheitsamt einschalten.

Stadtrat bringt „sattes Bußgeld“ ins Gespräch

Rudi Schwaiger (CSU) lotete auch gleich weitere Möglichkeiten aus. „Wir haben andere Möglichkeiten, hier Druck auszuüben, als wiederholte Bittschreiben an die Bahn.“ Gegen den Abfall und Ungeziefer gebe es ordnungsrechtliche Instrumente, sowohl seitens der Stadt, aber auch seitens des Landratsamts. Mit einem satten Bußgeld könne man die Bahn sicher eher zum Handeln bewegen als mit Mails und Anrufen.

Ulrich Vogl (ÖDP) sprach in der Debatte sogar davon, dass der Freisinger Bahnhof „einer der dreckigsten überhaupt“ sei. „Das ist wirklich ein Skandal, wie es hier ausschaut.“ Und dass nach mittlerweile fünf Monaten immer noch nicht alle Aufzüge repariert seien, sei laut Vogl „eine riesengroße Sauerei“, was die Deutsche Bahn sich hier leiste. Es sei jetzt auch an der Zeit, einen Aktionsplan zu entwickeln: Der Bahnhof gehöre regelmäßig inspiziert, die Missstände mit Fotos dokumentiert und das gehöre an die Land- und Bundestagsabgeordneten weitergegeben.

OB Tobias Eschenbacher, dem die Müll- und Aufzugproblematik hinlänglich bekannt ist, erklärte, dass Hauptamtsleiter Rupert Widmann sich schon mehrfach an die Bahn gewandt hat – leider ohne Ergebnis.

Schlechter erster Eindruck Freisings

„Es ist hochärgerlich, dass die Eingangssituation der Stadt Freising in so einem Zustand ist“, sagte Eschenbacher. Und Widmann erklärte, dass er auf diverse Mails an die Bahn nicht einmal eine Antwort bekommen habe. So ging es am Donnerstag auch dem FT: Erst auf mehrfache telefonische Nachfrage hin hieß es, dass eine Antwort auf Fragen bezüglich des Freisinger Bahnhofs nicht binnen eines Tages erfolgen können.

Bei der Pressestelle im Landratsamt bezüglich der Müllproblematik und möglicher Bußgelder angefragt, sagt Pressesprecher Robert Stangl: „Auf dem Gelände des Bahnhofs ist die Deutsche Bahn für die Entsorgung des Abfalls verantwortlich. Das Landratsamt kann Bußgelder verhängen, wenn ein Verantwortlicher ermittelt werden kann.“

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