Aus rechtlichen Gründen: Keine Brotzeit-Bänke zum Herumtragen auf Spielplatz erlaubt
Spielplätze in der Gemeinde Weyarn werden künftig mit einer Bank-Tisch-Kombinationen ausgestattet – weil mobile Elemente aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt sind.
Weyarn – Wo sitzen Eltern und Kinder auf Spielplätzen am liebsten? Sollen sie Bänke haben, die sie herumtragen können, etwa in die Sonne oder den Schatten, oder ist eine feste Bank-Tisch-Kombination sinnvoller? Das stand jetzt im Weyarner Gemeinderat zur Debatte. Bei der letztlich getroffenen Entscheidung für den Kauf von Kombinationen spielte die Sicherheit eine entscheidende Rolle.
„Der Bauhof hat festgestellt, dass Teile der Bänke und Tische auf einigen Spielplätzen nicht mehr reparabel sind“, erklärte Bürgermeister Leonhard Wöhr (CSU) eingangs. Die Frage war nun: Womit sollen diese ersetzt werden? Die Mitarbeiter des Bauhofs würden Bank-Tisch-Kombinationen empfehlen, teilte Wöhr mit. Diese seien stabil und einzelne Bretter leicht austauschbar, wenn sie marode werden. Manche Eltern wünschten sich aber lieber mobile Elemente, Bänke, die sie herumtragen können. Das hatte die Beratung in einer vorangegangenen Sitzung des Bauausschusses gezeigt. Der Tagesordnungspunkt war deshalb vertagt worden.
Mobile Elemente auf Spielplätzen nicht erlaubt
Im Gemeinderat berichtete Betty Mehrer (SPD) nun von Gesprächen, die sie mit Müttern am Spielplatz an der Ignaz-Günther-Straße geführt hatte. Diese würden die dort bereits vorhandenen mobilen Bänke bevorzugen, hatte Mehrer erfahren. Albert Zinsbacher (CSU) fand dagegen Tisch-Bank-Kombinationen besser. „Manche Eltern kommen von außerhalb und bringen ihre Brotzeit mit. Da kann man sich zum Essen und Trinken dann hinsetzen und auch mal ein Kind wickeln.“ Beides habe Vorteile, stellte Anschi Hacklinger (Grüne) fest, eine eindeutige Entscheidung schwierig. Anian Rutz (UWG) plädierte dagegen klar für Kombinationen. Spielplatzbesucher würden sich da hinsetzen, wo etwas stehe. „Und das sollen die entscheiden, die den Spielplatz betreuen.“
Martin Haas vom Bauhof, der als Zuhörer der Sitzung beiwohnte und um seine Einschätzung gebeten wurde, brachte den rechtlichen Aspekt ins Spiel. „Bänke, die herumgetragen werden können, sind versicherungstechnisch ein Problem“, sagte er. Kinder könnten sie neben Schaukeln oder an ein Karussell tragen, das sei gefährlich. „Wir müssen tatsächlich mit der Haftung aufpassen“, sagte auch Bürgermeister Wöhr. Geschäftsführerin Christel Altenweger bestätigte, dass mobile Elemente auf Spielplätzen nicht erlaubt sind. „Wenn wir etwas Neues beschaffen, dann soll das auf alle Fälle rechtssicher sein“, sagte Florian Holzmann-Penzenstadler (CSU).
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Dieses Argument überzeugte die Mehrheit des Gremiums. Mit zwölf zu drei Stimmen befürworteten die Gemeinderäte den Kauf von drei Bank-Tisch-Kombinationen für die Spielplätze an der Bürgermeister-Panzer-Straße, an der Ignaz-Günther-Straße und in Holzolling. Die Kosten liegen bei 4655 Euro. cmh