Ställe der Kleintierzüchter überflutet: Feuerwehr rettet Langohren
Ein Drama hat die Murnauer Feuerwehr nach dem Starkregen auf dem Gelände des Kleintierzuchtvereins verhindert. Im Ort fielen extreme Mengen vom Himmel. In zig Kellern stand Wasser.
Murnau – Extreme Regenmengen innerhalb kurzer Zeit haben am Montagnachmittag zu einer Vielzahl von Feuerwehreinsätzen im Murnauer Süden geführt: 70 Liter pro Quadratmeter – gemessen an einer Wetterstation im neuralgischen Bereich – prasselten nach Angaben von Wehrkommandant Florian Krammer zwischen 12 und 16 Uhr zu Boden. Zwischen 6.30 und 12 Uhr waren es 10 Liter gewesen. Zum Vergleich: Der Deutsche Wetterdienst warnt bei mehr als 60 Litern pro Quadratmeter innerhalb von sechs Stunden vor extremem Unwetter. Diese Marke wurde in Murnau locker geknackt.
In 29 Murnauer Keller dringt Wasser ein
29 Einsätze hatten 39 Murnauer Ehrenamtliche zwischen 14.30 und 22.30 Uhr abzuarbeiten – „alles vollgelaufene Keller“, wie Krammer sagt. Und alle lagen im Murnauer Süden. Wie berichtet, hatten die massiven Niederschläge zu Sturzbächen an Hängen und Gefällen geführt, so dass Wasser über Lichtschächte und Treppenabgänge in Gebäude eindrang. Zudem gelangte Grundwasser zum Teil direkt aus dem Mauerwerk in Häuser. Viele seien am Montag von dem Problem „überrascht worden“, sagt Krammer, weil sie nie zuvor ähnliche Schwierigkeiten gehabt hatten. Unter anderem waren auch Hechendorfer sowie Seehauser Wehrleute im Kampf gegen die Wassermassen im Einsatz. Murnauer Bauhofmitarbeiter schafften Sandsäcke aus dem Depot herbei, mit dem sich der Fluss der Sturzbäche mitunter umleiten ließ. Rund 800 Sandsäcke wurden verbaut.
„Verzweifelter Anruf“: Ställe im Wasser
Leib und Leben waren in einem Ausnahme-Fall bedroht: auf dem überfluteten Gelände des Murnauer Kleintierzuchtvereins. Krammer erzählt von einem „verzweifelten Anruf“, nachdem Wasser angerauscht gekommen war, so dass mehrstöckige Hasenställe im Wasser standen und Tiere zu ertrinken drohten. Man habe diese aus dem Gefahrenbereich in Sicherheit gebracht, erzählt Krammer. „Alle haben überlebt.“ Der Trommelbach, der in dem Gebiet verläuft, war massiv angestiegen gewesen.

In vielen Fällen empfiehlt sich ein privates Sandsacklager
In den Häusern, in denen das Wasser mal nur zwei, drei Zentimeter, mal aber auch bis zu einem halben Meter hoch stand, blieb es bei Sachschäden. Wem Oberflächenwasser Probleme bereitet, für den kann es nach Angaben Krammers Sinn machen, an trockener Stelle ein kleines privates und beruhigendes Lager mit Sandsäcken – diese gebe es leer im Baumarkt zu kaufen – anzulegen. Dann kann der Hausbesitzer im Notfall sofort handeln: autark und völlig unabhängig vom Einsatzaufkommen der Feuerwehr.