„Umherziehende Jugendliche“ ohne Anlaufstelle in ihrer Freizeit sind in Zolling laut Bürgermeister ein Problem. Nun will man das Thema aktiv angehen.
Zolling – In der Gemeinde Zolling gibt es Jugendliche, die sich laut Bürgermeister Helmut Priller „in Vereinen nicht gut aufgehoben fühlen und rumhängen“. In der Folge habe dies immer wieder zu Problemen und Beschwerden geführt, berichtete er in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Um die Jugendlichen, die „umherziehen und keine Anlaufstelle haben“, abzuholen, so Priller, soll die Jugendarbeit nun in professionelle Hände gelegt werden.
Sozialpädagogin soll kommen
Konkret bedeutet dies: Die Gemeinde bemüht sich in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring (KJR) Freising um eine Sozialpädagogin oder einen Sozialpädagogen, der 19,5 Stunden pro Woche für die Jugendlichen da sein wird – entsprechend einer Kooperationsvereinbarung zwischen Gemeinde und KJR.
Jugendreferent Alexander Hildebrandt, die Gemeinderäte Andrea Bachmaier und Christian Wiesheu, Gemeinde-Mitarbeiterin Maike Runge sowie Vertreter des Kreisjugendrings haben sich im Oktober vergangenen Jahres bereits getroffen und sich Gedanken über die künftige Jugendarbeit gemacht. Ganz wichtig: Jugendliche sollen eine feste Anlaufstelle haben, und das nicht nur in Form einer festen Bezugsperson, sondern auch räumlich. Eines der erklärten Ziele sei deshalb, den Jugendtreff, der seit Jahren verwaist ist, mit regelmäßigen Angeboten zu reaktivieren.
Gemeinde finanziert Projekt ohne Zuschüsse
Um die Jugendarbeit auf gute Füße zu stellen, muss die Gemeinde investieren: Allein für die Reaktivierung des Jugendtreffs werden rund 7500 Euro etwa für Mobiliar, Spiele-Konsole, Wandgestaltung und Licht fällig. Zu den einmaligen Kosten zählt auch die Beschaffung eines Diensthandys und Laptops für den Ansprechpartner. Regelmäßig schlagen das Jahresgehalt für eine Halbtagsstelle mit rund 35.500 Euro, eine Verwaltungskostenpauschale für den KJR mit rund 3700 Euro jährlich, ein jährliches Budget von 6000 bis 8000 Euro für Angebote, Zuschüsse und Anschaffungen sowie Ausgaben für Büroausstattung und Fort- und Weiterbildungen (400 Euro im Jahr) zu Buche.
Da es sich bei der gewünschten Stelle nicht um eine ausschließlich Mobile Jugendsozialarbeit handelt, kann laut Priller auch die Landkreisförderung nicht in Anspruch genommen werden. Der Gemeinderat stimmte einer Kooperation mit dem KJR sowie den benötigten Haushaltsmitteln zu.