News zum Ukraine-Krieg - Selenskyj warnt vor russischem Krieg gegen durch US-Politik geschwächte Nato

Selenskyj warnt vor russischem Krieg gegen durch US-Politik geschwächte Nato

16.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor einem russischen Angriff auf eine durch die derzeitige US-Politik womöglich geschwächte Nato. „Wir glauben, dass Putin Krieg gegen die Nato führen wird“, sagte Selenskyj dem US-Fernsehsender NBC. Putin warte möglicherweise „auf eine Schwächung der Nato“, zu der es dadurch kommen könnte, „dass die Vereinigten Staaten von Amerika darüber nachdenken werden, ihr Militär aus Europa abzuziehen“.

In dem am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz aufgenommenen und am Sonntag ausgestrahlten Interview sagte Selenskyj weiter, dass US-Präsident Donald Trump seiner Meinung nach den Einfluss habe, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Verhandlungen über einen Waffenstillstand in der Ukraine zu drängen. Putin dürfe jedoch niemals vertraut werden. Ein durch eine Schwächung der Nato ermutigtes Russland würde schnell in einen territorialen Expansionsmodus übergehen.

Bereits bei seinem offiziellen Auftritt auf der Sicherheitskonferenz am Samstag hatte Selenskyj die europäischen Verbündeten vor möglichen russischen Angriffen gewarnt. Angesichts der Politik der neuen US-Regierung müsse Europa „unabhängig“ von Washington werden. Die Zeit für die gemeinsamen „Streitkräfte von Europa“ sei gekommen, sagte der ukrainische Präsident.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch ein anderthalbstündiges Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin geführt, ohne sich vorab mit den Europäern abzustimmen. Im Anschluss erklärte Trump, er habe mit dem Kreml-Chef einen „unverzüglichen“ Beginn von Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine vereinbart. 

Nach Trumps Ukraine-Vorstoß: Morgen europäisches Krisentreffen in Paris

13.07 Uhr: Paris hat bestätigt, dass europäische Staats- und Regierungschefs schon am Montag in der französischen Hauptstadt über die Pläne von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des Ukraine-Kriegs beraten wollen. Das Treffen auf Einladung von Präsident Emmanuel Macron bestätigte der französische Außenminister Jean-Noël Barrot im Interview des Senders France Inter. Wer konkret an den Beratungen teilnehmen wird, sagte der Minister nicht. Bei dem Treffen wird es nach Angaben von Diplomaten um die Frage gehen, was die Europäer zu einem möglichen Friedensdeal beitragen können.

Seit dem Telefonat zwischen Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin gibt es in Europa und der Ukraine Sorgen, die Europäer könnten bei einer Vereinbarung über einen Friedensschluss außen vor bleiben. Befürchtet wird, dass Trump die Europäer nicht am Verhandlungstisch will - aber erwartet, dass sie die Lasten bei der Umsetzung einer Friedenslösung schultern.

Hochrangige Trump-Beamte wollen in Saudi-Arabien Friedensgespräche mit Russland und der Ukraine beginnen

20.30 Uhr: Hochrangige Beamte der Trump-Regierung reisen nach Saudi-Arabien, um Friedensgespräche mit russischen und ukrainischen Unterhändlern zu beginnen. Das berichtet „Politico“ unter Berufung auf einen republikanischen Abgeordneten und zwei US-Beamte, die mit dem Plan vertraut sind. Demnach will der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz zusammen mit US-Außenminister Marco Rubio und Steve Witkoff, dem Nahost-Beauftragten des Präsidenten, in den kommenden Tagen Gespräche über die Beendigung des Krieges aufnehmen.

Aus dem Bericht geht ebenfalls hervor, dass es keine Pläne für die Teilnahme von Vertretern anderer europäischer Länder an den Gesprächen gebe. Das könnte die Nato-Verbündeten verärgern, die Präsident Trump jüngst aufgefordert haben, ihnen einen Platz am Verhandlungstisch zu sichern.

Moskau: Lawrow und Rubio vereinbaren „Zusammenarbeit“ bei Beilegung des Ukraine-Konflikts

20.20 Uhr: Drei Tage nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin haben nach Angaben Moskaus auch die Außenminister der beiden Länder miteinander telefoniert.

Der russische Chefdiplomat Sergej Lawrow und der neue US-Außenminister Marco Rubio hätten ihre Bereitschaft „zur Zusammenarbeit in aktuellen internationalen Fragen, einschließlich der Lösung des Konflikts in der Ukraine“ bekundet, teilte das Außenministerium in Moskau am Samstag mit. Zudem hätten sie vereinbart, sich für die „Wiederherstellung eines beiderseitig respektvollen Dialogs“ zwischen den USA und Russland einzusetzen.

„Schützt uns nicht“: Selenskyj lehnt Abkommen mit USA ab

18.02 Uhr: Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj lehnt nach eigenen Angaben die Unterzeichnung eines Abkommens über die Lieferung wichtiger ukrainischer Rohstoffe an die USA vorerst ab. Er habe seinen Ministern die Unterzeichnung der Vereinbarung untersagt, da diese „uns nicht schützt“, sagte Selenskyj am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz vor Journalisten. Der ukrainische Präsident verlangte, die Vereinbarung müsse „Sicherheitsgarantien“ für sein von Russland angegriffenes Land enthalten.

Die US-Regierung strebt ein Wirtschaftsabkommen mit Kiew an, in dessen Rahmen die Ukraine den USA beispielsweise Seltene Erden im Gegenzug für die militärische Unterstützung des Landes liefert. Selenskyj hatte sich offen für US-Investitionen in diesem Bereich gezeigt. Die Ukraine verfügt über große Lithium- und Titanvorkommen, die für die Luft- und Raumfahrt sowie für den Bau von Elektrofahrzeugen von großer Bedeutung sind.

Frankreich richtet am Montag Ukraine-Gipfel aus

17.14 Uhr: Frankreich wird am Montag einen europäischen Ukraine-Gipfel ausrichten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe die europäischen Staats- und Regierungschefs zu einem Ukraine-Gipfel eingeladen, schreibt Polens Außenminister Radoslaw Sikorski auf X.

Selenskyj spricht sich für europäische Streitkräfte aus

11.16 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich auf der Münchner Sicherheitskonferenz für gemeinsame europäische Streitkräfte ausgesprochen. Europa müsse angesichts der russischen Bedrohung und des nachlassenden Engagements der USA seine Zukunft selbst gestalten, sagte Selenskyj. „Europa braucht eigene Streitkräfte.“

Diese dürften aber nicht die Nato ersetzen, fügte er an die Adresse seines „guten Freundes“, Nato-Generalsekretär Mark Rutte, hinzu. Es gehe darum, den europäischen Beitrag zur Sicherheit dem amerikanischen gleichzustellen.

Ukraine: Schon 20.000 russische Soldaten in Kursk getötet

7.36 Uhr: In der ukrainischen Offensive in der russischen Region Kursk sollen bereits 20.000 russische Soldaten getötet worden sein. Das sagte der Oberbefehlshaber der Ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Syrskyj, in einem Post auf dem Nachrichtendienst Telegram. Insgesamt gäbe es allein an dem dortigen Frontabschnitt russische Verluste von 48.000 Soldaten. Dazu zählen neben getöteten auch verwundete Kämpfer. Die ukrainische Offensive in der Kursk-Region begann im August des vergangenen Jahres. Russland konnte trotz des Einsatzes von erheblicher Mengen an Soldaten und Material bisher die Ukraine nicht aus dem Gebiet zurückschlagen. Die Ukraine soll laut Berichten aber rund zwei Drittel des ursprünglichen Gebietes bereits wieder verloren haben.

Saudi-Arabien bereit als Gastgeber für Friedensverhandlungen

Samstag, 15. Februar, 6.29 Uhr: Saudi-Arabien hat sich bereit erklärt, Gastgeber für Friedensverhandlungen zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zu sein. „Das Königreich heißt die Ausrichtung des Gipfels in Saudi-Arabien willkommen und bekräftigt seine laufenden Bemühungen um einen dauerhaften Frieden zwischen Russland und der Ukraine“, heißt es in einem auf der Plattform X veröffentlichten Schreiben des Außenministeriums des Landes.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch ein persönliches Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Aussicht gestellt und Saudi-Arabien als mögliches Gipfelland genannt, um dort über eine Lösung für ein Ende des Kriegs zu sprechen. Es gibt noch keine konkreten Angaben darüber, wie Verhandlungen aussehen würden und wann sie offiziell starten könnten. 

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