9 Dinge, die nächstes Jahr Luxus werden könnten

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Lebensmittel, Dienstleistungen und sogar der Personalausweis werden 2025 teurer. Andere Dinge werden rar. Mit Inflation hat das jedoch wenig zu tun.

Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind erneut gestiegen. Ende November überschritt die Inflationsrate mit 2,2 Prozent erstmals seit Juli wieder die Zwei-Prozent-Marke, wie das Statistische Bundesamt bekannt gab. Hauptverantwortlich für den Preisanstieg sind Lebensmittel und Dienstleistungen wie Restaurantbesuche, Pauschalreisen oder Autoreparaturen.

Experten prognostizieren, dass sich die Inflationsrate 2025 bei 2,2 Prozent einpendeln wird. Aber nicht nur die Inflation, sondern auch politische Ereignisse wie der Wahlsieg von Donald Trump oder die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar 2025 könnten Einfluss darauf haben, was uns 2025 lieb und teuer werden wird. BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA hat neun Dinge zusammengestellt, die im nächsten Jahr Luxus werden könnten.

1. iPhone, KitchenAid und Whiskey

Wir könnten Donald Trumps Wahlsieg 2025 im Alltag spüren, wenn er wie angekündigt Zölle für Importe erhöht. In diesem Fall würde wahrscheinlich auch die EU mit erhöhten Zöllen reagieren. Das würde bedeuten, dass nicht nur in den USA produzierte Waren (wie KitchenAid, Yankee Candle oder Whiskey) teurer werden, sondern auch unser neues iPhone.

Das Apple-Produkt wird in China produziert und schon ein Importzoll von zehn oder gar 25 Prozent wäre ein harter Schlag für den Konzern, der sich auf den Preis auswirken dürfte. 2018 verhandelte Konzernchef Tim Cook mit Trump, das iPhone bei Zöllen zu verschonen, berichtete die New York Times. Ob das 2025 immer noch gilt, bleibt abzuwarten.

2. Butter

Kind isst Butterbrot
Das klassische Butterbrot könnte 2025 zum Luxusprodukt werden. (Symbolbild) © Depositphotos/IMAGO

Im Oktober erreichte der Preis für ein Päckchen Butter in Deutschland einen neuen Rekordwert von 2,39 Euro für ein 250-Gramm-Discounter-Butterpäckchen. Er lag 2024 41 Prozent höher als noch 2020. Hans Foldenauer, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), hielt damals einen weiteren Anstieg der Butterpreise für denkbar. Das liegt auch daran, dass es immer weniger Milchkühe gibt, die Nachfrage aber weiter hoch bleibt, ebenso wie die Milchpreise, so berichtet agrarheute.

3. Gute kulturelle Beziehungen zum Ausland

Im August 2024 wurde bekannt, dass das Auswärtige Amt ab 2025 mehr als 800 Millionen Euro weniger zur Verfügung hat. Im Haushaltsentwurf der Ampel-Koalition, die im November in die Brüche ging, waren rund 55 Millionen Euro weniger für die Pflege kultureller Beziehungen zum Ausland vorgesehen. In diesen Bereich fällt unter anderem die Förderung der deutschen Auslandsschulen und des Goethe-Instituts.

Der Generalsekretär des Goethe-Instituts, Johannes Ebert, hofft, dass die Kürzungen nach dem geplatzten Haushaltsentwurf nun nicht in diesem Maße erfolgen. „Kultur darf auch im Jahr 2025 kein Luxus sein. Sie ist maßgeblich für den Zusammenhalt und die Widerstandsfähigkeit von Gesellschaften und fördert Beziehungen über Grenzen hinweg“, sagt er BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA.

4. Kinder bekommen

Baby im Winter
Kinder zu bekommen wird für manche Paare 2025 Luxus, denn die Einkommensgrenze für das Elterngeld sinkt weiter ab. (Symbolbild) © Westend61/IMAGO

2023 hatte die Ampel-Koalition beschlossen, die Einkommensgrenze für das Elterngeld stufenweise abzusenken. Seit April 2024 liegt sie bei 200.000 gemeinsamem Bruttoeinkommen. Ab 1. April 2025 sinkt sie nochmals auf 175.000 Euro. Bei Akademiker-Paaren mit einem Einkommen in dieser Höhe dürfte in der Elternzeit also ein großer Teil des Gehalts ohne Kompensation wegfallen.

„Manche Paare werden sich überlegen, ob sie es sich überhaupt leisten können, Kinder zu bekommen“, sagte Ria Schröder, die bildungspolitische Sprecherin der FDP BuzzFeed News Deutschland damals. In solchen Vielverdiener-Beziehungen dürften besonders Männer, die immer noch häufig mehr verdienen als ihre Partnerinnen, weniger oft Elternzeit nehmen.

5. Kita- und Schulessen

Die Preise für Kita- und Schulessen sind 2024 gestiegen. 73 Prozent der Kita- und Schulcaterer geben in einer Branchenumfrage an, in diesem Jahr die Preise für ihr Essen erhöht zu haben. Grund dafür sei unter anderem die Mehrwertsteuererhöhung Anfang des Jahres von sieben auf 19 Prozent. Laut einer Umfrage rechnen 67 Prozent der Unternehmen auch für 2025 mit weiteren Preissteigerungen. Kita- und Schulessen könnte so für einige Familien zum Luxus werden.

6. Krankenversichert sein

Wird krankenversichert sein Luxus? 2025 steigt der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Diese Erhöhung wird sowohl Arbeitnehmer als auch Rentner spürbar belasten. Auch die Mehrheit der privaten Krankenversicherungen plant, zum 1. Januar 2025 die Prämien anzuheben – im Schnitt um satte 18 Prozent, berichtete die Süddeutsche Zeitung.

7. Deutschlandticket

Der Preis für das Deutschlandticket der Deutschen Bahn steigt am 1. Januar 2025 auf 58 Euro pro Monat. Das sind neun Euro mehr, als 2024, wo das Ticket auch als 49-Euro-Ticket bezeichnet wurde.

8. Digitalisierung an Schulen

Im Juli sprach der CDU-Haushaltspolitiker Mathias Middelberg davon, bei Digitalisierung an Schulen also beim „Digitalpakt Schule“ zu kürzen. „Schulbildung ist in unserem föderalen Gefüge keine Bundesaufgabe“, stellte er klar. Auch andere Bildungs-Programme, wie das sogenannte „Startchancen-Programm“, mit einem Volumen von einer Milliarde Euro pro Jahr, wolle die Union streichen, wenn sie an die Macht komme.

9. Personalausweis

Der Personalausweis könnte ab 2025 Luxus werden. Er wird um 50 Prozent teurer, berichtet die Rheinische Post im Mai 2024. Für Antragsteller ab 24 Jahren steigt der Preis von 37 auf 52 Euro. Der Grund: Er soll nicht mehr im Bürgeramt abgeholt, sondern direkt per Post zugestellt werden. Für den Versand fallen 15 Euro an.

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