Eine Goldmedaille für Cordula und Co. – Auszeichnung für den besten Milchbauernhof

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Nicht nur Milchbauer Johannes Weber freut sich über die Medaille der Weilheimer Zuchtverbände – auch seine Kühe sind ganz neugierig. © Dieter Roettig

Eine besondere Plakette schmückt seit kurzem den Aussiedlerhof der Familie Weber zwischen Pähl und Fischen. Sie dokumentiert ihn als „Spitzen-Milchleistungsbetrieb“.

Pähl - Vergeben wurde die besondere Auszeichnung von den Weilheimer Zuchtverbänden bei ihrer Mitgliederversammlung im Raistinger Gasthof „Zur Post“. Ein Ritterschlag für Landwirt Johannes Weber (31), der als einziger diesen enormen Durchschnitt im gesamten Wirkungskreis des Verbandes erreicht hat. Der umfasst aktuell 1136 Mitgliedsbetriebe in den Landkreisen Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Starnberg, Fürstenfeldbruck sowie Teilen von Bad Tölz-Wolfratshausen.

Der Hof der Familie Weber gehört zu den ältesten in Pähl und ist bereits seit 1700 nachgewiesen. 2017 sind die Webers mit ihrem Milchvieh in einen hochmodernen Aussiedlerhof zwischen Pähl und Fischen oberhalb der Umgehungsstraße umgezogen. Der Bau wurde unterstützt vom Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER und mitfinanziert durch den Freistaat Bayern im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum.

Tierhaltung übertrifft sogar die gängigen Bio-Standards

Bei der Planung des Laufstalls wurde das Augenmerk vor allem auf das Wohlbefinden der rund 60 Tiere gelegt: In großen Strohbuchten relaxen trockenstehende Rinder, im nicht überdachten Laufhof genießt so manche Kuh den Regen – und auch die Tiefstreuboxen zum Ausruhen und Schlafen sind bei den Rindern beliebt. Die Kühe bewegen sich völlig frei im gesamten Laufstall. Damit übertrifft die Tierhaltung hier sogar die gängigen Bio-Standards.

Gemolken wird mit einem automatischen Melkroboter, der 24/7 im Einsatz ist. Wann und wie oft sie gemolken werden, entscheiden die Kühe selbst. „So eine blöde Kuh“ trifft auf sie also ganz und gar nicht zu. Sie wissen genau, wann es Zeit ist. An einem Milchautomaten kann man übrigens rund um die Uhr frisch gemolkene Rohmilch direkt aus dem Milchtank zapfen.

Thermomix für Kühe

30 Prozent des Viehbestands sind Braunvieh, der Großteil aber Schwarz-Weiß-Fleckvieh beziehungsweise Deutsche Holsteins. Das ist die verbreitetste Milchrasse in Deutschland mit einer Jahresproduktion rund 10 000 Litern Milch pro Kuh. Am diesem offiziellen Mittelwert erkennt man die Leistung der Webers mit über 13 000 Litern. Ihre Spitzenkuh heißt übrigens „Cordula“ und liebt den speziellen Futtermix mit der Basis aus den eigenen 50 Hektar Grünland.

Johannes Weber, der den Betrieb mit Hilfe seiner Vaters Johann und einer Teilzeitkraft hauptsächlich managt, mischt das Futter mit einem „Thermomix für Kühe“ selbst: Unter anderem Grassilage, Mais, Stroh und Getreideschrot. Auch mit seiner Selbstreinigungsanlage zeigt der Weber-Hof eindrucksvoll, was moderne Technik in einem Stall leisten kann. Nahezu alle Vorgänge werden computergesteuert- und überwacht.

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