Neues Frauenhaus in Freising geplant: Der Standort ist geheim

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising
  4. Freising

Kommentare

Beim künftigen Standort des neuen Frauenhauses bittet Landrat Helmut Petz um Diskretion. © SCHRANNER

Um Diskretion ist Landrat Helmut Petz bemüht, wenn es um den Standort für das neue Frauenhaus geht: Zum Schutz der Frauen darf dieser nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

Freising – Bei einem Tagesordnungspunkt bat Landrat Helmut Petz die Kreisräte jüngst im Sozialausschuss dringlichst um „gezielte Nichtinformation“. Dafür hatte er freilich gute Gründe: Geht es doch um den Ort, an dem künftig das Frauenhaus entstehen soll und der wie bisher der Öffentlichkeit nicht bekannt sein soll. Petz: „Ich werde gar nichts mehr sagen, was auch nur irgendwie auf den Standort hinweist.“ Um das Projekt und vor allem die Sicherheit der Frauen nicht zu gefährden, sollten sich auch alle anderen Beteiligten unbedingt daran halten.

Der Landrat sprach als gebranntes Kind: Bereits im Jahr 2022 hatte das Vorhaben des Neubaus eines Gebäudes für schutzbedürftige Frauen und deren Kinder bestanden. Dafür war im Kreistag Ende 2022 in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen worden, die Verwaltung zu beauftragen, die Verhandlungen zum Kauf eines Grundstücks aufzunehmen und zum Abschluss zu bringen. Von einer Umsetzung des Bauvorhabens hatte der Kreis dann jedoch Abstand genommen – zuletzt aufgrund der schwierigen Haushaltslage, vor allem aber auch, weil der Standort öffentlich gemacht worden war. Über die Presse ist, wie berichtet, eine bereits durch mehrere Stiftungen etablierte Spenderin auf das Projekt des Landkreises aufmerksam geworden. Mit notariellem Schenkungsversprechen vom August 2024 hat sie dem Kreis drei Millionen Euro zweckgebunden zur Errichtung eines neuen Frauenhauses zugesagt.

Die Verwaltung hat nun mit der Projektentwicklung begonnen. Das heutige Frauenhaus bietet Platz für fünf schutzbedürftige Frauen nebst deren minderjährigen Kindern. In der neuen Einrichtung sind laut Sachbericht acht Plätze geplant, jedoch könnten bis zu zehn Frauen untergebracht werden. Ein Anbau, der diese zwei weiteren Plätze sicherstellt, soll nämlich als Rohbau erfolgen und erst bei Bedarf ausgebaut werden. Die Verwaltung und der Betreiber, das Diakonische Werk Freising, hätten auch ein Nutzerbedarfsprogramm sowie ein Raumprogramm entwickelt, das die Bedürfnisse eines Frauenhauses, aber auch das Budget bei Umsetzung von wirtschaftlicher Planung berücksichtigt. Insbesondere bei den Wohnbereichen sei auf größtmögliche Flexibilität zur Belegung geachtet worden. Die Diakonie, die das Frauenhaus seit vielen Jahren betreibt, habe sich verpflichtet, das auch weiterhin zu tun. Das entspreche auch dem ausdrücklichen Wunsch der Spenderin und der Empfehlung der Verwaltung.

Auch interessant

Kommentare