Geothermie Holzkirchen: Grünen-Abgeordneter kritisiert Aus für Förderung

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Eindrücke vor Ort: (v.l.) die Grünen-Kreistagsmitglieder Gerhard Waas und Elisabeth Janner mit Benjamin Adjei sowie den Vorsitzenden der Holzkirchner Grünen, Dorothea Deutsch und Klaus Haas. © Grüne

Der Holzkirchner Grünen-Abgeordnete Benjamin Adjei forderte vom Freistaat zwei Millionen Euro für ein Geothermie-Forschungsprojekt in Holzkirchen. Diese Mittel wurden abgelehnt.

Holzkirchen – Weil die Thermalwasserpumpe der Holzkirchner Geothermieanlage ausfallanfällig ist und um „die Holzkirchner Anlage sowie vergleichbare Projekte wirtschaftlich planbar und tragfähig zu machen“, forderte der Landtagsabgeordnete Benjamin Adjei die Staatsregierung im Zuge der Haushaltsberatungen auf, „gemeinsam mit den Betreibern der Geothermie Holzkirchen ein Forschungsprojekt initiieren“, erklärte Adjei im April. Mit zwei Millionen Euro sollte dieses Forschungsprojekt in den Haushalt 2024/25 eingehen. Seit vergangenem Mittwoch steht fest: Die Geothermie in Holzkirchen geht leer aus.

Kein Geld für Energieprojekt: Kritk von den Grünen

„Eine Begründung für die Entscheidung wurde nicht genannt“, kritisiert der Grünen-Politiker. „Das ist wirklich eine Enttäuschung. Die finanzielle Unterstützung hätte nicht nur eine deutliche Entlastung für Holzkirchen bedeutet, sondern gleichzeitig auch positive Auswirkungen auf andere Geothermieprojekte in Südbayern haben können. Leider setzt die Staatsregierung nun das Zeichen, dass sie die Kommunen bei Problemen im Stich lässt.“

Auch bei der weiteren Geothermieförderung sehe es nicht viel besser aus. „So werden die allgemeinen Mittel im Haushalt von 7,5 Millionen auf 5 Millionen zusammengekürzt und Wärmenetze durch den Freistaat kaum gefördert“, sagt Adjei. „Lediglich 2,5 Millionen Euro sind im Haushalt als Kreditprogramm eingestellt. Die weiteren Haushaltsanträge der Grünen Landtagsfraktion für ein kommunales Bürgschaftsprogramm zur Risikoabsicherung bei Bohrungen sowie ein umfangreiches bayerisches Kreditprogramm, um den kommunalen Wärmenetzausbau voranzubringen, lehnten die Regierungsfraktionen ebenfalls ab.“

Die im Haushalt bereitgestellten Mittel reichten „gerade mal für eine halbe Bohrung und fünf Kilometer Wärmeleitung für ganz Bayern“, sagt Adjei. Auch Grünen-Marktgemeinderat Robert Wiechmann bedauert das Wegfallen der Finanzmittel: „Das Holzkirchner Tiefen-Geothermieprojekt ist ein erfolgreiches Beispiel für das enorme Potential der Tiefengeothermie. Von der Staatsregierung hören wir zwar ständig lobende Worten, mit konkreten Taten unterstützt sie uns aber nicht“, kritisiert er. „Unterstützt hätte das nicht nur die Geothermie in Holzkirchen, auch vergleichbare Projekte könnten damit wirtschaftlich plan- und tragbarer werden.“

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