FFW Pähl: 82 Prozent der Einsätze 2023 waren technische Hilfeleistungen

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Freude nach der Auszeichnung langjähriger Feuerwehrmänner: Vereinsvorsitzender Stephan Gemander, Kreisbrandinspektor Markus Datschenbaur, Vize-Kommandant Robert Kergl, Ludwig Zink und Johann Führmann (je 25 Jahre), Anton Neumayr (40 Jahre), Kommandant Martin Blobner sowie Bürgermeister Simon Sörgel (von links). © Roettig

3759 Stunden für Einsätze, Übungen und Ausbildungen haben die aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Pähl 2023 ehrenamtlich abgeleistet. Die gesamte Jahresbilanz gab es bei der Mitgliederversammlung im Feuerwehrhaus.

Pähl – Beständigkeit und Zusammenhalt sind die großen Stärken der Pähler Feuerwehr mit ihren aktuell 60 aktiven Floriansjüngern und sechs Jugendlichen, die „darauf brennen“, bald zu richtigen Feuerwehrmännern und -frauen ernannt zu werden. Dazu kommen 51 passive Mitglieder, 15 fördernde Mitglieder und vier Ehrenmitglieder. Kein Stuhl war mehr frei im Schulungsraum, so groß war das Interesse an der ersten Zusammenkunft im neuen Jahr. Ehrengäste waren Kreisbrandinspektor Markus Datschenbaur und Bürgermeister Simon Sörgel als oberster Dienstherr der Ortsfeuerwehr.

Wie Kommandant Martin Blobner in seinem Bericht ausführte, hatte die Pähler Feuerwehr im vergangenen Jahr 49 Einsätze. Sieben davon fielen auf Brände, aber 40 auf technische und sonstige Hilfeleistungen, was 82 Prozent der Gesamtbilanz ausmacht. Das waren vor allem Einsätze bei zum Teil schweren Verkehrsunfällen, denn zum Pähler Gebiet gehören die unfallträchtige Bundesstraße 2 sowie die Staatsstraße 2056. Dabei kamen Rettungsschere, Spreizer, Hydraulikzylinder oder Hebekisssen zum Einsatz. Oft mussten die Feuerwehrler den Verletzten erste Hilfe leisten, wenn sie vor den Rettungsdiensten am Unfallort waren.

Es gab aber auch kuriose Hilfeleistungen wie die Jagd auf ausgebüxte Kühe oder das Einfangen einer im Heizraum versteckten Kreuzotter, die sich als harmlose Ringelnatter erwies und in der Natur ausgesetzt wurde. Die Drehleiter kam zum Einsatz, als man aus dem ersten Stock der Asylunterkunft Hirschbergalm einen Bewohner bergen musste.

Die Übungs- und Ausbildungsstatistik im letzten Jahr kann sich ebenfalls sehen lassen. Ob bei Atemschutz-, Maschinisten-, Absturz-, Funk- oder Zugübungen wurde der Ernstfall geprobt, dazu kam die immer wichtiger werdende Erst-Hilfe-Fortbildung. Im Rahmen einer überörtlichen Bezirksausbildung wurde auf der Ammer eine Ölsperre errichtet. Auch die Jugendfeuerwehr unter Leitung von Anna-Maria Hafenmayer und Anna Diehl mit zwei Mädchen und vier Jungen hat fleißig gepaukt, wie der zweite Platz beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Peiting beweist. Vom Wissenstest in Wielenbach brachte der Nachwuchs zweimal Gold, einmal Goldgrün und zweimal Bronze mit nach Hause.

Natürlich kam auch die Erweiterung und Modernisierung des Gerätehauses zur Sprache, die von Seiten der Gemeinde grünes Licht bekommen hat. Der Baubeginn soll schon im Frühjahr erfolgen, wobei die Mitglieder der Feuerwehr einen großen Anteil an Eigenleistungen beitragen werden. Die Fertigstellung ist bis zur 150-Jahrfeier der Pähler Feuerwehr im Jahr 2025 avisiert.

Stephan Gemander, der erste Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr, gab einen Rückblick auf die umfangreichen Vereinsaktivitäten im letzten Jahr. Das ging vom Umlegen des morschen Pähler Mailbaums und dem Herrichten des Kerschlacher Mailbaums über Papiersammlungen, Teilnahme am Pähler Ferienprogramm, einem Hochzeitsspalier für einen Kameraden bis zum gemeinsamen Ausflug zu einem Südtiroler Weinfest. Die ausgemusterte Schutzkleidung wurde der Feuerwehr im Städtchen Tulchyn in der West-Ukraine gespendet.

Keine Feuerwehrversammlung ohne Auszeichnung verdienter Mitglieder: Ludwig Zink und Johann Führmann erhielten von Kreisbrandinspektor Markus Datschenbaur das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst. Anton Neumayr bekam für 40 Jahr Gold. Die Urkunden hatte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann unterschrieben.

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