Trump eskaliert Harvard-Streit: US-Regierung geht gegen Studierende vor

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Harvard-Streit: Trump-Regierung spricht „Warnung an jede andere Universität“ aus

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Machtkampf zwischen Trump und Harvard: Die Elite-Uni darf keine ausländischen Studierenden mehr aufnehmen – und kündigt Widerstand an. Der Newsticker.

Das Wichtigste in
diesem Live-Ticker

  1. Trump setzt Harvard unter Druck – Regierung von Präsident Donald Trump verschärft Streit mit Harvard-Universität
  2. Eskalation im Streit zwischen Trump und Harvard – Erste Reaktionen auf Vorgehen der Trump-Regierung gegen Harvard

Update, 12.57 Uhr: Die Trump-Regierung scheint willens, den Konflikt mit der Harvard-Universität auch auf andere Bildungseinrichtungen des Landes auszuweiten. „Dies sollte eine Warnung an jede andere Universität sein, sich zusammenzureißen“, sagte Heimatschutzministerin Kristi Noem im Interview bei Fox News. Den Hochschulen riet sie: „Reißen Sie sich zusammen, denn wir kommen.“ Laut der Chefin des Ministeriums für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika sei es die Aufgabe der Regierung, ein Umfeld zu schaffen, „in dem Studenten lernen können, in dem sie sicher sind und in dem sie nicht aufgrund ihrer Ethnie oder ihrer Religion diskriminiert werden.“

Erstmeldung vom 23. Mai 2025: Washington, DC – Neue Attacke von Donald Trump gegen Harvard: Die US-Regierung hat der Elite-Universität die Aufnahme internationaler Studierender verboten. Die Harvard University habe dieses „Privileg verloren“, schrieb Heimatschutzministerin Kristi Noem an die Hochschule.

Noem entzog Harvard „mit sofortiger Wirkung“ das Recht, Studierende über ein eigens dafür vorgesehenes Austauschprogramm aufzunehmen, das vom Heimatschutzministerium verwaltet wird. Damit erhalten Studentinnen und Studenten keine Visa mehr. Betroffen sind auch die rund 6800 bereits eingeschriebenen Studierenden aus dem Ausland. Noem erklärte, sie müssten „wechseln, oder sie verlieren ihren rechtlichen Status“.

Trump setzt Harvard unter Druck

Hintergrund ist ein erbitterter Streit zwischen Trump und Harvard. Der US-Präsident begründet das Vorgehen mit einer angeblich verfehlten „Ideologie“ der Uni und Antisemitismus auf dem Campus. Der Vorwurf bezieht sich vor allem auf pro-palästinensische Proteste auf dem Campus. Trumps Heimatschutzministerin begründete ihre Entscheidung zudem mit den „rassistischen“ Richtlinien der Hochschule für Gleichstellung und Diversität. Weitere Punkte auf der Anklageliste: Harvard fördere Gewalt und arbeite mit der Kommunistischen Partei Chinas zusammen.

Harvard wehrt sich gegen Trumps „Vergeltungsmaßnahme“

Harvard bezeichnete den Schritt als rechtswidrig. Es war von einer „Vergeltungsmaßnahme“ die Rede, die Harvard und den USA „ernsthaften Schaden“ zufüge und den akademischen Auftrag der Hochschule sowie ihre Forschung untergrabe. Die Universität müsse weiter die Möglichkeit haben, internationale Studierende und Forschende aufzunehmen. Sie kämen aus mehr als 140 Ländern in der ganzen Welt und bereicherten die Universität und das Land „unermesslich“.

Kristi Noem bei einer Anhörung im US-Kongress
Kristi Noem bei einer Anhörung im US-Kongress. Als Ministerin für Heimatschutz steht sie im Kampf der Trump-Regierung gegen die Universitäten in erster Reihe. © imago

Donald Trump gegen Harvard: US-Regierung streicht Fördermittel

Anders als viele andere Hochschulen widersetzt sich Harvard offen politischen Vorgaben aus Washington, die auch Zulassungsverfahren, Diversitätsprogrammen und Personalentscheidungen betreffen. Die Universität geht juristisch gegen die Maßnahmen vor. Harvard-Präsident Alan Garber erklärte Mitte April, die Einrichtung verhandele „nicht über ihre Unabhängigkeit oder ihre verfassungsmäßigen Rechte“.

Im Zuge des Streits hat die Regierung der Elite-Universität bereits Fördermittel in Milliardenhöhe gestrichen oder eingefroren. Angesichts der finanziellen Einschnitte hatte Garber zuletzt angekündigt, auf ein Viertel seines Gehalts zu verzichten.

Berühmte Studierende der Harvard-Universität – eine Auswahl

  • George W. Bush
  • Bill Gates
  • Ruth Bader Ginsburg
  • Al Gore
  • John F. Kennedy
  • Henry Kissinger
  • Barack Obama
  • Michelle Obama
  • Natalie Portman
  • Sheryl Sandberg
  • Mark Zuckerberg

Eskalation im Streit zwischen Trump und Harvard

Die Reaktionen auf diese Eskalation im seit Monaten währenden Streit zwischen der US-Politik unter Donald Trump und Harvard fallen deutlich aus: Bundesforschungsministerin Dorothee Bär bezeichnete die Entscheidung als „hochdramatisch“: Es werde „dunkel in den USA. Sehr dunkel“, schrieb sie auf Instagram. SPD-Politiker Karl Lauterbach, der selbst Harvard-Absolvent ist und Gastprofessor dort war, sprach gegenüber der Rheinischen Post von einer „Katastrophe“. (red mit Agenturen)

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