Die „René will Rendite“-Kolumne - USA dominieren Welt-Index: Welche Risiken Anleger beim MSCI World kennen müssen

Wie Sie sehen können, hat der Heimatmarkt für die Firmen mal eine größere, mal eine kleinere Bedeutung, liegt aber meistens unter der Schwelle von 50 Prozent. Bei Firmen wie Apple, Tesla, Broadcom und Nvidia spielt neben den USA vor allem China eine wichtige Rolle.

Das heißt: Selbst wenn es in den USA zu einer Rezession oder einem schwachen Wirtschaftswachstum käme, heißt das nicht automatisch, dass deswegen der MSCI World wegen des hohen US-Gewichts überproportional verlieren würden.

Das juristische Risiko nicht unterschätzen

Allerdings besteht ein anderes Risiko, dass viele Anleger nicht unbedingt auf dem Schirm haben. Ignoriert wird aus meiner Sicht häufig oft das juristische Risiko. Durch die hohe Gewichtung der USA spielen die dort geltenden Gesetzen natürlich eine große Rolle für die Entwicklung des MSCI World.

Zwar ist nichts absehbar, aber einmal angenommen, die USA würden ein strengeres Kartellrecht beschließen und anfangen, die großen Tech-Konzerne zu zerschlagen. Dann würden deren Aktienkurse abstürzen und der MSCI World mit seinem hohen US-Anteil wäre entsprechend stark betroffen. Ein bisschen vorsichtig sollte man also schon wegen der hohen Gewichtung sein.

Alternativen zum MSCI World

Welche ETF-Alternativen haben Sie zu einem ETF auf den MSCI World im Portfolio? Hier sind ein paar Ideen:

  • Die Finanzbranche hat auf die Bedenken regiert. Es gibt inzwischen einen MSCI World ohne die USA („MSCI World ex USA“) mit passenden ETFs von Xtrackers und Amundi. Die größte Position in diesem Index ist Novo Nordisk. Auf diese Weise kannst Du also selber bestimmen, wie hoch der US-Anteil im Portfolio sein soll, indem Sie so einem Ex-USA-ETF mit ETFs auf den MSCI USA oder S&P 500 kombinieren.
  • Von Invesco gibt es relativ neu einen ETF auf den MSCI World Equal Weight (ISIN IE000OEF25S1). Hier sind die Firmen nicht nach Börsenwert gewichtet, sondern alle gleich. Jeder Titel hat ein Gewicht von gut 0,1 Prozent. Der Anteil der USA fällt dadurch auf rund 42 Prozent.
  • Im ETF von Gerd Kommer wird die Gewichtung einzelner Länder gedeckelt. Sie wird zu 50 Prozent von der Marktkapitalisierung und zu 50 Prozent von der Wirtschaftsleistung bestimmt. Der Anteil der USA beträgt dadurch 43,9 Prozent. Auch die Gewichtung einzelner Aktien wird begrenzt. Größte Position ist Meta mit 1,1 Prozent.
  • Sie wählen statt des MSCI World den MSCI ACWI. Dort sind die Schwellenländer mit dabei, insgesamt umfasst er rund 2750 Aktien (MSCI World ca. 1400). Der US-Anteil ist dadurch mit 65 Prozent zwar nicht viel, aber etwas geringer.

Was Sie bei diesen Alternativen jedoch bedenken sollten: Sie schmälern damit auch Ihre Chance, an der Performance der US-Titel teilzuhaben. Laufen Microsoft und Co. weiterhin so gut wie in den vergangenen Jahren, haben Sie mit einer niedrigeren US-Gewichtung entsprechende Renditeeinbußen.

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