Gehälter in Deutschland steigen: Das verdienen Spitzenverdiener jährlich

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Die Bruttolöhne für Vollzeitbeschäftigte sind 2024 wieder gestiegen. Trotzdem wurde der Kaufkraftverlust durch die Inflation nicht gänzlich ausgeglichen.

Wiesbaden – In Deutschland verdienten Erwerbstätige im vergangenen Jahr 52.159 Euro brutto. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 8. April mitteilt, bezieht sich dieser Wert auf den jährlichen Medianverdienst. Einen Spitzenbruttojahresverdienst von 213.286 Euro hat demnach das oberste Prozent der Vollzeitbeschäftigten erreicht. Diese Gruppe verdient also das Vierfache des Medianverdienstes.

Zehn Prozent verdienen 30.153 Euro oder weniger

Der mittlere Bruttojahresverdienst von 52.159 Euro gibt an, dass 50 Prozent der Beschäftigten darunter liegen und 50 Prozent darüber. Dagegen liegt der Durchschnittswert bei 62.235 Euro brutto jährlich. Der Wert wird berechnet, indem man die Summe aller Verdienste bilde und durch die Anzahl der Beschäftigt teilt. Er gilt jedoch als nicht aussagekräftig, da die wenigen Spitzenverdiener den Wert nach oben verzerren können.

Wie Destatis weiter mitteilt, verdienen zehn Prozent des unteren Endes lediglich 30.153 Euro brutto pro Jahr oder weniger, 30 Prozent 42.000 Euro oder weniger – dies lässt sich anhand des Perzentilwerts ablesen. Bei einem Bruttojahresverdienst von 97.680 Euro gehört man in Deutschland zu den obersten zehn Prozent. Für die Berechnung wurden steuerpflichtige Sonderzahlungen, wir Inflationsprämien sowie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld mit einbezogen. Die Daten beziehen sich nur auf Vollzeitbeschäftigte mit sieben und mehr Arbeitsmonaten. 

Gehaltsunterschiede: Weniger Frau unter Spitzenverdienern

Die Löhne für Frauen stiegen 2024 stärker als die von Männern: Vollzeitbeschäftigte Frauen verzeichneten ein Plus von 5,8 Prozent, gleichzeitig stiegen die Männerlöhne um 5,3 Prozent. Bei Frauen und Männern herrschen dennoch erhebliche Unterschiede: Während vollzeitbeschäftigte Männer laut Destatis durchschnittlich 55.126 Euro verdienten, kamen Frauen auf einen Bruttoverdienst von durchschnittlich 49.188 Euro. Vor allem in den verdienststarken Gruppen klaffen Frauen und Männer auseinander: Lediglich 28 Prozent der Spitzenverdiener sind Frauen.

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Die Gehälter in Deutschland steigen für Vollzeitbeschäftigte – doch der Kaufkraftverlust durch die Inflation hält sich hartnäckig. (Symbolbild) © Monika Skolimowska/dpa

Im Jahr 2024 waren laut Destatis 46,1 Millionen Menschen erwerbstätig, davon betrug die Zahl der Vollzeitbeschäftigten 25,58 Millionen. 39,1 Prozent fallen hiervon auf Teilzeitbeschäftigungen, von denen 60 Prozent auf Frauen und lediglich 20 Prozent auf Männer fallen. Das Teilzeitgehalt beläuft sich auf rund 48 bis 65 Prozent des Jahresbruttogehalts und liegt damit durchschnittlich bei 35.920 brutto im Jahr.

Lohnzuwachs von 5,3 Prozent: Kaufkraftverlust nicht ausgeglichen

Der Jahresbruttoverdienst hat sich im Vergleich zum vorangegangenen Jahr um 5,3 Prozent erhöht – die Reallöhne sind nach Abzug der Inflation um 3,1 Prozent gestiegen. Der Kaufkraftverlust der Hochinflation aus den vergangenen Jahren konnte jedoch nicht gänzlich aufgeholt werden. Nach Angaben der Hans-Böckler-Stiftung sind die Verluste der Tarifbeschäftigten aus den Jahren 2021 bis 2023 nur zur Hälfte kompensiert.

Auch ein Blick in die Langzeitbetrachtung seit 2007 zeigt, dass der Reallohnindex mit 110,6 auf dem Niveau von 2017 liegt. Nominallöhne wuchsen seit dem herangezogenen Basisjahr um 55,8 Prozent, während die Inflation seitdem um 40,9 Prozent zunahm. Die Reallöhne erlebten im selben Zeitraum einen Zuwachs von 10,5 Prozent.

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