Große Änderung beim Kindergeld ab sofort: Das sollten Familien mit Neugeborenen wissen

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Kindergeld bekommen Familien ab sofort noch einfacher. © Westend61 / Imago

Eine große Erleichterung kommt auf Familien mit Neugeborenen zu. Ab sofort erhalten sie das Kindergeld schneller und einfacher. Hier sind die Infos.

Berlin – Gute Nachrichten für Familien, die demnächst ein Kind erwarten: Das Kindergeld wird ab sofort so gut wie automatisch an Familien ausgezahlt. Darüber informiert die Bundesagentur für Arbeit in einer Pressemitteilung am Dienstag (2. Juli). Anstatt dass Eltern an die Familienkasse herantreten müssen, werde sich jetzt die Familienkasse von sich aus an neue Eltern wenden.

Kindergeld ab jetzt automatisch: Familien erhalten Post nach der Geburt

„Seit Anfang des Jahres 2024 erhalten Familien direkt nach Geburt ihres Kindes ein Begrüßungsschreiben der Familienkasse mit einem QR-Code. Dieser führt über einen persönlichen Zugangscode direkt zu dem bereits größtenteils vorausgefüllten Onlineantrag auf Kindergeld. Der Antrag kann dann komplett papierlos eingereicht werden. Die Beifügung von Nachweisen ist nicht erforderlich“, schreibt die Arbeitsagentur zu dem neuen Vorgehen beim Kindergeld. „Familien müssen ab sofort also nicht mehr selbst die Initiative ergreifen. Sie erhalten bereits kurze Zeit nach der Geburt des Kindes automatisch Post von der Familienkasse.“

Im Jahr 2022 gab es in Deutschland 17,19 Millionen Kinder, deren Eltern Anspruch auf Kindergeld hatten. Laut Statistik der Familienkasse wurden in dem Jahr rund 48 Milliarden Euro als Kindergeld, darüber hinaus wurden 1,2 Milliarden Euro Kinderzuschlag gewährt. Letzteres ist ein Zuschlag, den Familien mit geringem Einkommen erhalten können.

Debatten um die Kindergrundsicherung gehen weiter - Haushalt 2025 entscheidend

Die vereinfachte Beantragung von Familienleistungen ist ein großes Projekt der Bundesregierung, über das die Ampel-Koalition intern gerade noch verhandelt. Der Plan von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sieht vor, dass künftig alle Leistungen, die Familien mit Kindern erhalten können, gebündelt aus einer Hand kommen sollen. Zudem sollen sie alle automatisch gewährt werden, sodass Familien nicht mehr von sich aus herausfinden müssen, zu welchen staatlichen Leistungen sie berechtigt sind.

Allerdings steht eine Einigung über die Kindergrundsicherung noch aus. Der Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch sagte am Dienstag (2. Juli) dem Portal web.de, die Koalition sei sich „einig, dass wir die Kindergrundsicherung zügig auf den Weg bringen wollen“.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende Dürr sagte web.de: „Der Ansatz der Kindergrundsicherung muss Entbürokratisierung und Vereinfachung sein.“ Der Grünen-Politikerin Audretsch nannte die Kindergrundsicherung das „zentrale Instrument, um Kinder aus der Armut zu holen und Familien mit wenig Geld zu unterstützen“.

Die Diskussionen um die Kindergrundsicherung finden vor dem Hintergrund der Debatte um den Bundeshaushalt 2025 statt. Bis zum 17. Juli will die Ampel-Koalition im Kabinett den Etat für das kommende Jahr beschließen.

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