Erheblicher Preisanstieg und neue Regeln: Griechenland-Urlaub wird 2024 deutlich teurer

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Griechenland-Fans müssen sich auf Neuerungen gefasst machen. Sie dienen zwar der Umwelt, kosten Urlauber aber deutlich mehr Geld. Strandgänger können profitieren.

München – Im vergangenen Jahr meldete Griechenland einen Touristenboom. Knapp 33 Millionen Reisende zog es in das Land am Peloponnes – und das trotz extremer Hitzewellen mit bis zu 46 Grad Celsius und verheerenden Waldbränden. Auf den Urlaubsinseln Rhodos und Korfu mussten vergangenen Juli Zehntausende Einwohner sowie Touristen vor Feuern in Sicherheit gebracht werden.

Die Nachfrage nach den griechischen Trauminseln und dem Festland ist auch 2024 ungebrochen groß. Doch die Naturkatastrophen haben Spuren hinterlassen. Und die Prävention vor Waldbränden und Naturkatastrophen hat ihren Preis – und den müssen wohl auch Urlauber mittragen.

Preisanstieg und neue Regeln: Die Hauptsaison auf Griechenland geht ordentlich ins Geld

Die griechische Regierung kündigte bereits eine Klimasteuer für Torustinnen und Touristen für Anfang des Jahres an. Nun stehen die Preise für die Hauptsaison von März bis Oktober entgültig fest. Damit wird der Urlaub für Reisende deutlich teurer. Der ADAC berichtet von bis zu zehn Euro pro Tag. Die neue Klimasteuer soll so helfen, Griechenlands Umwelt zu schützen und die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen.

Sonnenliegen am Strand
Die Strände auf Griechenland werden häufig von Hotelbetreibern komplett mit Sonnenliegen zugestellt – das soll sich jetzt ändern. (Symbolbild) © Jochen Tack/Imago

Klimasteuer verteuert den Griechenland-Urlaub – Gebühren verdreifachen sich teilweise:

  • Für Hotels mit ein bis zwei Sternen sind in der Hauptsaison 1,50 Euro zu zahlen. Vorher waren es 50 Cent
  • Bei drei Sternen steigt die Klimasteuer von 1,50 auf drei Euro
  • Für vier Sterne werden sogar sieben Euro pro Tag fällig. Zuvor waren es drei Euro
  • Für Einfamilienhäuser, Villen und Fünf-Sterne-Hotels werden nun sogar zehn Euro statt bisher vier Euro fällig
  • In vermieteten möblierten Zimmern oder Appartements werden 1,50 Euro pro Tag berechnet

(Quelle: ADAC , 11. Jan. 2024)

In den Monaten November bis Februar steigt laut ADAC die Abgabe von 50 Cent auf maximal vier Euro. Die Regierung wolle damit bis zu 300 Millionen Euro für den Wiederaufbau nach Waldbränden und Flutkatastrophe in Thessalien sammeln. Ein Naturkatastrophenfonds profitiere auch. Auch in vielen weiteren Regionen Europas ziehen die Preise deutlich für Urlaubende an.

In Kroatien sorgt die Einführung des Euro das zweite Jahr infolge für Teuerungen. Italien treiben vor allem die Lebensmittelpreise die Kosten für Urlauberinnen und Urlauber in die Höhe. Doch auch an Italiens Stränden muss dieses Jahr tiefer in die Tasche gegriffen werden als noch im Vorjahr.

Neue Griechenland-Regel kommen aber auch Urlaubern und Einheimischen zugute

Auch an den griechischen Stränden soll sich einiges ändern. 70 Prozent der Strände sollen frei von Sonnenschirmen bleiben. Das berichtet die Bild. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (rnd) konkretisiert die Pläne der griechischen Regierung. Demnach dürfen die Liegestuhl- und Sonnenschirmverleiher nur knapp ein Drittel der Strandfläche nutzen. 70 Prozent müssten frei bleiben für Besucherinnen und Besucher, die ihre eigenen Sitzgelegenheiten mitbringen wollen, wie es viele Einheimische tun, um sich die Gebühren für Liegen zu sparen. An Stränden, die zu Naturschutzgebieten gehören, müssten sogar 85 Prozent frei bleiben.

Weitere Änderungen laut rnd an griechischen Stränden:

  • Kommerziell genutzte Liegestühle dürfen nicht näher als vier Meter an der Wasserlinie stehen, um leichten Zugang zum Meer zu haben
  • Konzessionäre sind verpflichtet, die Strände sauber zu halten
  • Zudem müssen sie Zugänge für Behinderte anlegen und Rettungsschwimmer einstellen
  • Strände, die kleiner als 150 Quadratmeter sind, dürfen nicht mehr kommerziell bewirtschaftet werden – mit Ausnahme von Hotelstränden

Die neuen, strengen Regeln sollen dazu beitragen, dass die Strände nicht mehr wie früher mit Liegen und Sonnenschirmen vollgestellt werden. Einheimische sprechen sogar von einer Sonnenschirm-Mafia und Wucher-Preisen. Jeder Quadratmeter sei in der Vergangenheit von geschäftstüchtigen Strandunternehmern genutzt worden.

Auf Mykonos beispielsweise kassierten Vermieter laut rnd für ein Set (zwei Liegen und ein Sonnenschirm) über 100 Euro und mehr. Die Einhaltung der neuen Vorschriften sollen dem Bericht zufolge mit Drohnen überwacht werden. Italien hat bereits im vergangenen Jahr an seinen Stränden durchgegriffen und drastische Strafen verhängt. (sthe)

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