Habeck-Eklat um Luxus-Büromöbel: Unternehmerin meldet sich wütend zu Wort

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Ein Unternehmen soll für das Wirtschaftsministerium Möbel produzieren, doch Habeck rudert zurück. Das will der Betrieb nicht auf sich sitzen lassen.

Berlin – Kurz vor der Bundestagswahl fällt das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne) mit einer kostspieligen Ausstattung auf. Das Gebäude des Ministeriums an der Scharnhorststraße wird saniert. Daher müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umziehen. Die neuen Büros sollen dafür mit neuen Möbeln ausgestattet werden. Der Kostenpunkt: Mehrere Hunderttausend Euro. Als Habeck davon erfährt, wird der Auftrag zurückgezogen. Nun meldet sich die aufgebrachte Unternehmerin zu Wort.

Habeck erteilt Luxus-Möbeln eine Absage – Unternehmerin wütend

Wie die Bildzeitung berichtete, ging das Wirtschaftsministerium per Ausschreiben auf die Suche nach neuen Möbeln, um den neuen Standort in der Chausseestraße auszustatten. Gesucht wurden unter anderem 110 Tische, Regale und Stühle. Das deutsche Traditionsunternehmen „Walter Knoll“ sollte ursprünglich dafür die Möbel produzieren. Schätzungen zufolge sollte sich der Wert für die Büroausstattung auf etwa 345.000 Euro belaufen – davon allein 25.000 Euro für den teuersten Schreibtisch.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zog eine Möbel-Bestellung zurück, nachdem er den Preis erfahren hatte.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zog eine Möbel-Bestellung zurück, nachdem er den Preis erfahren hatte (Archivbild). © Michael Kappeler/dpe

„Als Minister Habeck von der Ausschreibung und der Höhe der Kosten erfuhr, ließ er dies durch seine Staatssekretärin sofort stoppen“, erklärte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage der Bildzeitung. Für den Minister reichten auch die alten Möbel aus. Kurz vor der Wahl ist zudem unklar, ob Habeck im Wirtschaftsministerium bleibt oder wer als Nächstes dort einziehen könnte.

Habeck-Eklat um Luxus-Büromöbel – Unternehmerin kontert: „Wenig Wertschätzung“

Mara Benz, die das Familienunternehmen Walter Knoll in dritter Generation leitet, meldete sich auf der Plattform LinkedIn zu Wort. Sie schmerzt es, „wie wenig Wertschätzung deutsche Handwerkskunst, Qualität und nachhaltige Produktion in der aktuellen Debatte erfahren.“ Das Unternehmen trage mit seinen über 250 Beschäftigten „aktiv zur heimischen Wirtschaft“ bei und sichere Arbeitsplätze.

„Wenn politische Entscheider aus aller Welt in Berlin empfangen werden, wäre es nicht ein starkes Zeichen, zu zeigen, dass Deutschland für höchste Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit steht?“, so Benz in dem Video. Sie lädt den Minister ein, sich selbst ein Bild von der Produktion zu machen. Auf die Kritik heißt es aus dem Habeck-Ministerium, dass es „eine große Wertschätzung für das Unternehmen und die Produkte“ gebe. Man sei jedoch dem Steuerzahler verpflichtet, sparsam mit dem Geld umzugehen. (vk)

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