Alter, Umtausch, Kosten - Diese drei Fallstricke bedrohen Ihren Führerschein

 

Der „Bayerische Rundfunk“ berichtete zudem von einem Fall, bei dem Behörden wegen der Diabetes-Erkrankung eines Autofahrers keinen neuen Führerschein ausstellen wollten, weil es sich um eine sogenannte „Signalerkrankung“ handelte. Nur mit viel Aufwand und hohen Kosten konnte der Rentner aus Bayern sein Recht durchsetzen.

2. Ärztliche Untersuchung könnte schon ab 70 Pflicht werden

Die bislang in Deutschland unbefristet gültige Fahrerlaubnis soll nach dem Willen der EU - und nach dem Vorbild einiger EU-Länder, wo dies schon gilt - künftig nicht mehr lebenslang gültig sein. Stattdessen müssten Autofahrerinnen und Autofahrer ab einem bestimmten Alter - als niedrigste Grenze ist bislang 70 Jahre im Gespräch - einen verpflichteten ärztlichen und womöglich auch psychologischen Check zur Fahrtauglichkeits-Prüfung machen. Wird der Check bestanden, dürfen Senioren fünf Jahre lang weiterfahren, bis ein erneuter Check nötig wird.

Deutschlands Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) lehnt das bislang ab: „Ich will keine verpflichtenden Tauglichkeitsprüfungen für Autofahrer über 70, und ich bin zuversichtlich, dass sich dafür in der EU auch keine Mehrheit finden wird“, sagte Wissing den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das bleibt allerdings abzuwarten, zumal Senioren-Fahrtests in einigen Mitgliedstaaten längst Alltag sind. 

Der EU-weite Pflicht-Check wird im Verkehrsausschuss diskutiert, eine Einigung gibt es bislang nicht. Als Alternative zum Pflicht-Check könnte laut EU-Kommission auch eine „Selbsteinschätzung“ der Führerscheininhaber infrage kommen. Wie das genau funktionieren würde, bleibt aber unklar.

3. SUV-Verbot per Gewichtsgrenze und Nachtfahrverbot für Anfänger?

Während abgesehen von den diskutierten Alters-Grenzen für die Gültigkeit der Fahrerlaubnis von den neuen Ideen der EU ältere Autofahrerinnen und Autofahrer nicht betroffen wären, könnte das für Fahranfänger ganz anders aussehen. Die Vorschläge einer einflussreichen europäischen Grünen-Abgeordneten - darunter Nachtfahr-Verbot für Fahranfänger und eine Gewichtsgrenze für den PKW-Führerschein, der diverse SUV ausschließen würde - sorgen weiter für Furore . Zwar distanzieren sich selbst einige Grüne in Deutschland vom Führerschein-Hammer und die neuen Regeln werden jetzt erst einmal zwischen Parlament und Mitgliedstaaten ausgehandelt. Doch da die EU sich mit der „Vision Zero 2050“ selbst das Ziel gesetzt hat, die Zahl der Verkehrstoten auf Null zu senken, dürfte es künftig immer wieder Vorschläge für mehr Regelungen, Verbote und Beschränkungen bei Führerscheinbesitzerinnen - und -besitzern geben.  

Kosten-Hammer setzt Führerschein-Anwärtern zu

Schon jetzt beschäftigt angehende Autofahrerinnen und Autofahrer die Tatsache, dass der Weg zur begehrten „Pappe“ empfindlich teurer geworden ist. Fahrlehrerverbände und Automobilclubs bemängeln deutlich gestiegene Kosten für den Erwerb des Führerscheins. Diese lägen inzwischen bei 3000 bis 4000 Euro. „Das ist nicht nur für Geringverdiener, sondern auch für viele Normalverdiener kaum noch zu stemmen“, sagte Malte Dringenberg, Sprecher des Automobilclubs von Deutschland (AvD), der „Bild“ Die Fahrerlaubnis sei eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und für viele Berufe unabdingbar.