Bei BMW reiht sich ein Rückruf an den anderen – nach China folgen nun die USA
BMW im Rückruf-Dilemma: Nicht nur in China müssen über eine Million Fahrzeuge in die Werkstatt, auch in den USA ordnet die Verkehrssicherheitsbehörde umfangreiche Maßnahmen an.
München – BMW steht nicht nur im Hinblick auf die Antriebswende vor einer erheblichen Herausforderung. Im August 2024 sieht sich der bayerische Autokonzern mit einer Reihe von Rückrufaktionen konfrontiert. Nachdem bereits in China mehr als eine Million Fahrzeuge aufgrund fehlerhafter Airbags des Zulieferers Takata zurückgerufen werden, ist nun auch in den USA ein Massenrückruf erforderlich.
BMW in den USA: Rückruf wegen möglicher Kurzschlussgefahr
Konkret geht es um 720.796 Fahrzeuge, die BMW in Nordamerika in die Werkstätten zurückbeordern muss. Die Ursache des Problems liegt in einem möglicherweise nicht ordnungsgemäß abgedichteten elektrischen Anschluss an der Wasserpumpe. Laut einer Mitteilung der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) könnte der potenzielle technische Mangel dazu führen, dass Wasser in den elektrischen Anschluss eindringt und einen Kurzschluss verursacht.
Die Rückrufaktion betrifft den Angaben zufolge die SUVs X1 und X5 sowie einige Limousinen der BMW 5er-Reihe. Der Premiumhersteller hat bereits angekündigt, dass die vom Rückruf betroffenen Autos von den Händlern überprüft werden. Dabei werden die Wasserpumpe und der entsprechende Stecker kontrolliert und falls nötig ausgetauscht. Zudem soll ein Schutzschild installiert werden, um das Problem zu beheben.

BMW-Rückrufe: Wieder mal Ärger wegen Takata-Airbags
Der Rückruf in China aufgrund defekter Takata-Airbags betraf eine noch größere Anzahl von Fahrzeugen und birgt die Gefahr eines Imageverlustes für die Marke – in Zeiten, wo in wichtigen Märkten wie China auch der Absatz bei Verbrennermodellen rückläufig ist. Auch in den USA steht BMW vor der Herausforderung, das Vertrauen der Kunden zu erhalten: Erst im Juli musste man dort ebenfalls aufgrund der Airbag-Probleme des 2017 pleitegegangenen Herstellers über 400.000 Modelle zurückrufen.
Die Rückrufaktionen unterstreichen die wachsende Bedeutung der Qualitätssicherung im Automobilbereich. Angesichts der zunehmenden Komplexität moderner Modelle und der engen Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Zulieferern wird es immer schwieriger, potenzielle Probleme im Voraus zu identifizieren.
Derweil hat der Münchner Hersteller eine brachiale Kombi-Neuheit vorgestellt – in mehrerlei Hinsicht. (PF)