„Stur und egoistisch“: Streik bei der Bahn – auch massive Ausfälle in München erwartet
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat ab der Nacht zum Donnerstag (7. März) erneut zum Streik aufgerufen. Betroffen ist auch der Münchner S-Bahnverkehr.
München - Die Verhandlungen sind wieder geplatzt, die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat zu einem 35-stündigen Streik aufgerufen: Von Donnerstag (7. März), 2 Uhr, bis Freitag (8. März), 13 Uhr, wird es zu massiven Ausfällen im Bahnverkehr kommen, berichtet die Deutsche Bahn. Auch der Personenverkehr in München, darunter die S-Bahnen, ist betroffen. Die Arbeitsniederlegungen bei der DB Cargo, also dem Güterverkehr, beginnen bereits am Mittwoch, 6. März, um 18 Uhr. Es ist der mittlerweile fünfte Streik in der aktuellen Tarifrunde.

In München werden zahlreiche S-Bahnen ausfallen
Auf massive Ausfälle von S-Bahnen müssen sich die Münchner vorbereiten: Dennoch sei der Plan, wieder mindestens einen Stundentakt auf allen Linien anzubieten, so ein Sprecher der Bahn gegenüber unserer Redaktion. Dennoch empfiehlt die Deutsche Bahn, während des Streiks auf nicht notwendige Reisen zu verzichten.
Der Tarifstreit hat außerdem eine neue Eskalationsstufe erreicht. In Zukunft wolle die GDL Streiks nicht mehr mit einem 48-stündigen Vorlauf ankündigen, teilte Gewerkschaftsführer Claus Weselsky mit. „Wir beginnen sogenannte Wellenstreiks“, sagte er. „Damit ist die Eisenbahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr.“
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Streik wegen geplatzten Tarifverhandlungen: Bahnverkehr bundesweit ist betroffen
Der aktuelle Streik betrifft den Bahnverkehr bundesweit: Alle Fahrgäste, die bis einschließlich 4. März ein Ticket für eine Reise im Zeitraum vom 7. bis 8. März gekauft haben, können dieses zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugverbindungen sind aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Ziel auch mit geänderter Streckenführung. Außerdem hätten Fahrgäste im Fernverkehr die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und ab sofort zu fahren, teil die Deutsche Bahn mit. Auch eine Erstattung sei unter den entsprechenden Voraussetzungen möglich. Über die konkreten Auswirkungen des Streiks will die DB so schnell wie möglich im Internet auf bahn.de und in der DB App informieren.
„Weil die Lokführergesellschaft nicht ihre Maximalforderungen bekommt, streikt sie wieder. Das ist stur und egoistisch“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler laut einer Mitteilung. „Viele Millionen Menschen in unserem Land können nicht Zug fahren, weil die GDL-Führung nicht willens ist, Kompromisse einzugehen.“ Sie seien weiterhin bereit, konstruktive, aber realistische Lösungen zu finden. „Die Maximalforderungen der GDL sind jedoch unerfüllbar und gefährden massiv das Eisenbahnsystem.“
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