„Das geht jetzt ganz, ganz schnell“: Wetterexperte rechnet vor, wie der Sommer aus Deutschland verschwindet
Dieser Sommer ist schon etwas verrückt. Endlich sieht es ab Dienstag nach stabilen Sommertagen aus. Allerdings werden die Tage schon wieder kürzer.
Kassel – Knallblauer Himmel und Sonne – dann plötzlich rauscht, von einer Sekunde auf die andere, ein heftiges Gewitter mit allem drum und dran heran. Ein Grillabend oder ein Badetag am See ist fast unmöglich zu planen. Jetzt hat das Warten auf das perfekte Sommerwetter wohl ein Ende, prognostizieren zumindest Wetterexperten. Ab Mitte der Woche ist Hochsommer mit Temperaturen über 30 Grad angesagt, wie ein Blick auf das Wetter in den kommenden Tagen zeigt:
Datum | Maximalwerte |
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Montag, 15. Juli 2024 | 24 bis 33 Grad |
Dienstag, 16. Juli 2024 | 21 bis 29 Grad |
Mittwoch, 17. Juli 2024 | 22 bis 28 Grad |
Donnerstag, 18. Juli 2024 | 25 bis 31 Grad |
Freitag, 19. Juli 2024 | 22 bis 31 Grad |
Samstag, 20. Juli 2024 | 22 bis 31 Grad |
Sonntag, 21. Juli 2024 | 21 bis 28 Grad |
Quelle: DWD |
DWD warnt vor Unwettern am Montag (15. Juli): Starke Gewitter im Südwesten und am Alpenrand
Hochdruckwetter dominiert schon am Montag (15. Juli) in ganz Deutschland. Die Temperaturen liegen zwischen 24 und 31 Grad, im Osten und Südosten laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) bei bis zu 33 Grad. Nur an den Küsten ist es demnach etwas kühler.

Allerdings zieht ein brisantes Frontensystem am Montagabend im Südwesten auf. Eine Kaltfront zieht über Deutschland hinweg. Der DWD warnt vor Gewitter mit Starkregen (20 Liter pro Quadratmeter), Sturmböen (85 km/h) und Hagel, lokal Unwetter durch orkanartige Böen. Auch am Alpenrand sind einzelne schwere Gewitter mit Starkregen (25 Liter pro Quadratmeter), Sturmböen (95 km/h) und Hagel (bis zu 3 Zentimeter) möglich.
Die Gewitterlinie trifft mehrere Städte in Deutschland, berichtet das Wetterportal weather.com. Nach Städten wie Saarbrücken, sind Frankfurt, Stuttgart, Mainz, Wiesbaden, Karlsruhe, Darmstadt, Freiburg oder Heidelberg von Gewittern betroffen. Gegen Mitternacht würden die Gewitter aktuell im Raum Erfurt, Nürnberg und München aktiv. „Die Superzelle im Süden, die vom Bodensee in Richtung München zieht, ist jetzt schon sicher“, schreibt das Wetterportal. Eine zweite Superzelle weiter nördlich sei möglich.
Wetter-Prognose ab Dienstag (16. Juli) – der Sommer startet durch, doch die Tage werden kürzer
Ab Dienstag ist dem DWD zufolge zwar noch mit einzelnen Gewittern im Osten zu rechnen, doch dann steigen die Temperaturen bis Samstag deutlich an (siehe Tabelle oben). Es wird „hochsommerlich warm bis heiß“. Vereinzelt gibt es jedoch immer wieder Schauer und Gewitter, besonders südlich der Donau. Erst ab Samstag wird es wieder „unbeständiger“.
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Der Sommer 2024 schreitet jedenfalls unaufhaltsam voran. Meteorologe Kai Zorn erklärt im YouTube.com-Video: „Jetzt geht es los, mit den kürzeren Tagen.“ Nach der Sommer-Sonnenwende (20. Juni) habe sich die Sonnenscheindauer schon verkürzt, in Hamburg aktuell um minus 32 Minuten und in München minus 25 Minuten. Noch sind die Tage hell.
Wetter-Experte mit aktueller Prognose: „Das geht jetzt ganz, ganz schnell“
Doch in der Zeit vom 15. Juli bis zum 15. August verändert sich einiges, betont Zorn. Der Wetterexperte stellt seine Sonnen-Rechnung für die kommenden viereinhalb Wochen auf: „Im Norden gehen 1,43 Stunden ‚flöten‘ und auf der Alpensüdseite 1,17 Stunden“. Sein Fazit: „Das geht jetzt ganz, ganz schnell“, so Zorn.
Am Nordpol beginne gleichzeitig schon langsam die Kaltluftproduktion, erläutert der Wetterexperte. Aktuell herrschten im Nordpolbereich in 1500 Metern Höhe null Grad und knapp darunter. In zwei Wochen (30. Juli) erwartet Zorn mit Blick auf eine Modellprognose eine Kaltluftproduktion. „Rund das Polarmeer, was noch zugefroren ist und zugefroren bleibt, bildet sich schon eine Kälteblase.“
Ab dem 15. August in 1500 Metern Höhe würde es mit der Kaltluftproduktion in der Nordhemisphäre schon so richtig losgehen. Dafür sprächen minus 10 Grad auf der Isothermen-Karte. Jedenfalls in der Nordhemisphäre beginne sich die eingefahrene Wetterlage wieder ganz langsam zu ändern, so Zorn. „Ob das dann bei uns der Fall ist, bleibt noch abzuwarten.“ (ml)