Stabilitätsanker für die Region: Sparkasse Allgäu blickt auf aktuelle Entwicklungen

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Der Vorstand der Sparkasse Allgäu: (v. li.) Angelo Picierro, Tobias Streifinger und Heribert Schwarz. © Sparkasse Allgäu

Trotz eines von Rezession und geopolitischen Spannungen geprägten Jahres 2024 sieht sich die Sparkasse Allgäu erneut als verlässlicher Finanzpartner in der Region. So lautete die Botschaft der Bilanzpressekonferenz vergangene Woche in Kempten.

Allgäu – „Was unsere Kunden momentan enorm belastet, ist die fehlende Sicherheit. Eigentlich suchen alle danach“, so Heribert Schwarz, stellvertretender Vorsitzender der Sparkasse Allgäu. So rechne man bei den gewerblichen Kunden weiterhin mit zurückhaltenden Investitionen. In vielen Gesprächen sei es deshalb wichtig, wieder Stabilität reinzubringen und auch aufseiten der Privatkunden bei der Vermögensbildung die richtigen Antworten zu finden.

Seit der Fusion mit der Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren 2023 ist die Sparkasse Allgäu mit 38,3 Prozent Giromarktanteil der Platzhirsch in der Region. „Wir tun alles dafür, beim Thema Digitalisierung zeitgemäße Services anzubieten“, sagt Vorstandsmitglied Angelo Picierro. Man sei aber auch von der starken Präsenz an den 76 Standorten überzeugt. Dies zeigten auch die vielen Anrufe im Kundenservice-Center: „Die Digitalisierung schafft neue Möglichkeiten, die Bedeutung der Filialen ist aber nicht rückläufig.“

Mit Blick auf das Geschäftsfeld „Immobilien und Baufinanzierung“ betont Picierro, dass die Nachfrage beim „Betongold“ stark ausgeprägt sei: „Für junge Familien ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen der Traum vom eigenen Haus kaum realisierbar“, es fehle an finanziellen Anreizen und erschwinglichem Baugrund. Im Gebrauchtimmobilienmarkt hätten aber bereits Preisanpassungen stattgefunden. Wohnbaukredite würden nach wie vor sehr stark nachgefragt. Bei den Immobilienfinanzierungen gab es ein Plus von 89 Millionen. Aufgrund der geringen Bautätigkeit und der steigenden Nachfrage sieht die Sparkasse Allgäu bei den Bau- und Grundstückspreisen keine Entspannung.

„Im Bereich Unternehmensfinanzierung sind wir sehr stark unterwegs, unsere Kunden bei Investitionen mit entsprechenden Fördermitteln auszustatten“, so Picierro weiter. Insbesondere die Themen Unternehmenstransformation und Energieeffizienz seien stark nachgefragt. Im vergangenen Jahr hat die Sparkasse Allgäu über 910 Millionen Euro an Kreditneuzusagen ausgesprochen. Die Bayerische Landesbank zeichnete dieses Engagement bereits zum elften Mal in Folge mit dem „Förderprofi“ aus.

Und wie verlief 2024 das Wertpapier- und Edelmetallgeschäft? „Wir haben vorher von Unsicherheit gesprochen. Die Märkte spiegeln das gerade nicht wider. Nach einem guten Jahr 2023 legten die Kapitalmärkte auch 2024 deutlich zu“, stellte Schwarz fest. Die Kursentwicklung des DAX sei überraschend gut verlaufen, Investoren wurden mit einem Jahresplus von 18,8 Prozent belohnt. Momentan sind die Kundendepots mit 2.431 Millionen Euro gefüllt, eine Steigerung von 11,9 Prozent gegenüber 2023. „Auch im Bereich Edelmetalle hatten wir in den letzten Jahren immer wieder enorme Steigerungen.“ Gehandelt wird hauptsächlich Gold. Der Umsatz stieg 2024 von rund 11 Millionen auf 16 Millionen Euro.

Die Sparkasse Allgäu erwirtschaftete 2024 einen Jahresüberschuss von 33,2 Millionen Euro (Vorjahr: 27,5 Millionen). Als Anstalt des öffentlichen Rechts orientiert sie sich am Gemeinwohl und kann diesen auf Beschluss des Verwaltungsrats anteilig an die Mitglieder des Zweckverbandes Sparkasse Allgäu – die Landkreise Ober- sowie Ostallgäu und die Städte Kempten, Kaufbeuren, Immenstadt und Füssen – ausschütten, was ein Segen für die klammen Kommunen wäre. Wie sieht es heuer aus? „Das entscheidet der Verwaltungsrat in seiner Juni-Sitzung, da will ich nicht vorgreifen“, so Vorstandschef Tobias Streifinger.

2025 feiert die Sparkasse Allgäu ihren 200. Geburtstag und organisiert zahlreiche Aktionen für Bürger.

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