Hartpenninger Schulhaus: FWG scheitert mit Vorstoß zur Wiederbelebung
Die FWG-Fraktion brachte im Marktgemeinderat Holzkirchen einen Antrag auf Neubelebung des alten Schulhauses in Großhartpenning ein. Doch dieser stieß im Gremium nicht auf Gegenliebe.
Holzkirchen – Dass die Sanierung des fast 60 Jahre alten Großhartpenninger Schulhauses unwirtschaftlich ist, wurde laut Florian Gams vom Gebäudemanagement der Marktgemeinde Holzkirchen schon 2011 festgestellt. Weil das nur noch notdürftig in Schuss gehaltene Gebäude seither quasi nur noch als Lagerstätte genutzt wird, gleiche das laut FWG-Antrag aber einem Leerstand, „die schlechteste aller Nutzungsarten und nicht länger akzeptabel“. Die Mehrheit des Marktgemeinderates sah das in der jüngsten Sitzung allerdings anders und verwies auf das 2022 beschlossene Ortsentwicklungskonzept und die Projekt-Priorisierung.
Die Idee: zeitnahe Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung
Unabhängig des auf Antrag der CSU-Fraktion vom Marktgemeinderat beschlossenen Ortsentwicklungskonzeptes, formulierte FWG-Sprecher Torsten Hensel nun, einen „Priorisierungsantrag“ um das alte Schulhaus vorab einer isolierten und zeitnahen Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung zu unterziehen. Je nach gewünschter Nutzungsart sollten dann im Nachgang weitere und insbesondere finanzielle Fragen geklärt werden. Einen Fürsprecher fand Hensel in Simon Ammer (SPD): „Das Areal liegt im Herzen Großhartpennings und dessen Weiterentwicklung wird seit 14 Jahren auf die lange Bank geschoben.“
Das jetzt trotz Beschlusslage auch mit Blick auf den Haushalt „mit Gewalt auf die Schnelle“ etwas durchgedrückt werden soll, befremdete hingegen Sebastian Beil (CSU): „Lieber machen wir es gescheit.“ Daran, dass das Gebäude bis dahin nicht leer steht, sondern zahlreichen Vereinen Lagerraum bietet, erinnerte Josef Sappl sen. (CSU): „Da wären viele andere Vereine froh drum.“ Als „unverständlich“ bezeichnete Grünen-Fraktionssprecher Robert Wiechmann den Vorstoß der FWG: „Wir haben so viele Großprojekte am Hals wie noch nie. Lasst uns also bitte die Priorisierung ernst nehmen und neue erst angehen, wenn wir wieder Luft haben.“
Bürgermeister Schmid: „bekam beim Lesen ein bisserl Puls“
Ergänzend und verärgert meinte Bürgermeister Christoph Schmid schließlich: „Ich bekam beim Lesen ein bisserl Puls. Offenbar ist das der Versuch, sich in einem Ortsteil ins rechte Licht zu rücken.“ Er habe Verständnis, wenn es den Anschein hat, dass manches zu langsam geht. Eine Übertaktung der Verwaltung und daraus folgende negative Auswirkungen wolle er aber verhindern: „Das aber deswegen etwas liegenbleibt oder auf die lange Bank geschoben wird, weise ich in aller Form zurück.“
Mit 16 zu 7 Stimmen lehnte der Marktgemeinderat schließlich den FWG-Antrag einer isolierten und baldigen Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung zur Neubelebung des Hartpenninger Schulhauses ab. Helmut Hacker