Knieschmerzen monatelang ignoriert: Junge Frau bekommt Schockdiagnose Krebs – und verliert ein Bein

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Das Knie einer jungen Frau schmerzte stark und schwoll ungewöhnlich an. Dass es sich um Krebs handelt, ahnte sie nicht. Jetzt hat sie einen dringenden Appell.

Uppsala – Die meisten Menschen denken bei Schmerzen und Schwellungen im Bein wohl nicht sofort an eine ernsthafte Erkrankung. Doch ein Fall zeigt, wie wichtig eine frühzeitige ärztliche Untersuchung ist: Die junge Schwedin Alicia ignorierte die Warnsignale zu lange und lebt heute nur noch mit einem Bein.

Tückische Krebs-Art im Knie: Junge Frau ignoriert starke Schmerzen monatelang

Alicia berichtete der Daily Mail, dass die Symptome erstmals im Sommer 2023 aufgetreten seien, als sie 19 Jahre alt war. Innerhalb weniger Wochen sei ihr Knie laut eigenen Angaben auf die Größe einer Bowlingkugel angeschwollen, und sie habe es nicht mehr belasten können. Zudem habe sie unter häufigen Erkältungen, extremer Müdigkeit und Konzentrationsproblemen gelitten.

Als sie schließlich einen Arzt aufsuchte, sei ihr Bein untersucht, doch die Gefahr zunächst nicht erkannt worden. „Sie sagten mir nur, ich solle mich ausruhen und verschrieben mir Paracetamol“, erzählte Alicia dem britischen Portal. Doch die Beschwerden verschlimmerten sich weiter.

Eine junge Schwedin bekommt nach Monaten die Diagnose Knochenkrebs. Heute lebt sie mit einem Bein. © Montage: Instagram/alicia_ortstadt/AndreyPopov/Imago

Schwedin bekommt Knochenkrebs-Diagnose: „Ich stand unter Schock“

Im Dezember 2023 folgte eine MRT-Untersuchung, die eine schockierende Diagnose brachte: Alicia sei an einem aggressiven Osteosarkom, einer Form von Knochenkrebs, erkrankt. „Ich stand unter Schock, ich hätte nie gedacht, dass es so weit kommen würde“, sagte sie. Die einzige Möglichkeit, die Ausbreitung des Krebses zu stoppen, sei laut Fachärzten die Amputation ihres Beins gewesen. Alicia entschied sich für den Eingriff und lebt seit Januar 2024 mit einer Prothese. „Ich war einfach nur froh, endlich eine Antwort zu haben und die Schmerzen und den Krebs loszuwerden“, erklärte sie.

Doch direkt nach der Operation litt sie besonders unter den Schmerzen. „Die Schmerzen waren unerträglich, vor allem die Phantomschmerzen – ich konnte mein Bein immer spüren, obwohl es weg war.“ Es war besonders belastend, „ständig Schmerzen in einer Gliedmaße zu haben, die nicht mehr da ist.“

Besonders aggressive Krebs-Art: Was ist ein Osteosarkom?

Osteosarkome sind laut MSD Manual die häufigste bösartige Form von Knochenkrebs. Sie treten oft im Alter zwischen zehn und 25 Jahren auf, meist am Knie. In Deutschland erkranken etwa 150 Menschen jährlich an diesem Tumor, so die Deutsche Krebsgesellschaft.

Gefährliche Metastasen, Ableger des Osteosarkoms, sind oftmals in der Lunge oder am Knochen zu finden. So sei es auch bei Alicia gewesen. Wenige Tage nach der Amputation musste sie sich einer weiteren Operation unterziehen, da sich Tumorzellen in ihrer Lunge ausgebreitet hätten. „Das war ein weiterer Rückschlag, und ich konnte wegen der Schmerzen im Ober- und Unterkörper nicht mehr gehen“, berichtete sie der Daily Mail. Rund eine Woche später habe sich ihr Zustand in Folge der zwei Operationen aber enorm verbessert.

Schwedin richtet nach Krebs-Diagnose deutlichen Appell an Ärzte

Die Diagnose Osteosarkom ist vergleichsweise relativ selten. Helena Torsler Andersson, Onkologie-Expertin bei der Cancer Foundation, verteidigt daher die Ärzte, die Alicias Beschwerden zunächst falsch eingeschätzt hatten. Die Krankheit könne bei Kindern und jungen Erwachsenen leicht mit Wachstumsschmerzen oder Muskelschmerzen verwechselt werden, erklärte sie dem schwedischen Nachrichtenportal SVT Nyheter.

Alicia möchte mit ihrer Geschichte auf die aggressive Krebsart aufmerksam machen. „Ich wünschte, die Menschen würden sich mehr über die Symptome informieren, vor allem über die Schmerzen im Ruhezustand, denn die sind bei Osteosarkomen sehr häufig“, sagte sie. „Einige Ärzte sind nicht sehr gut über diese seltene Krankheit informiert, und ich möchte, dass sie die Möglichkeit dieser Erkrankung ausschließen, indem sie bei den ersten Symptomen eine MRT-Untersuchung durchführen.“

Die Tücke dieser Krankheit zeigt sich auch in anderen Fällen: Ein junger Wintersportler verlor kürzlich den Kampf gegen Knochenkrebs und verstarb im Alter von nur 24 Jahren. Die Sportwelt trauert um ihn. (asc)

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