Heißgelaufene Wirtschaft - Weltbank stuft Russland zum "high income country" hoch

Die russische Wirtschaft, angekurbelt durch den Angriffskrieg in der Ukraine, hat im Jahr 2023 offenbar eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Das nominale, also inflationsbereinigte, Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg laut Weltbank um satte 3,6 Prozent. 

Der durchschnittliche Verdienst pro Einwohner lag demnach bei 14.250 Dollar, knapp 13.200 Euro, im Jahr. Damit kommt das Land laut dem am vergangenen Montag veröffentlichten Bericht knapp über der Schwelle für Hochlohnländer von 14.005 Dollar durchschnittlichem Bruttoeinkommen.

Auch Ukraine kann in höhere Kategorie aufsteigen

Größter Treiber des russischen Wirtschaftswachstums ist laut Weltbank die Rüstungsindustrie, was im Angesicht der gestiegenen Nachfrage nach Rüstungsgütern kaum überraschend ist. Allerdings sind auch in den Bereichen Handel, Finanzen und Baugewerbe deutliche Wachstumsraten zu verzeichnen. Insbesondere das Wachstum in diesen Bereich wirft Fragen über die Wirksamkeit westlicher Sanktionen auf.

Die Weltbank stufte in dem Bericht nicht nur Russland hoch. Daneben konnten auch Bulgarien und der Inselstaat Palau in die Gruppe der "high income countries" aufsteigen. Auch die Ukraine konnte ihre wirtschaftliche Stellung trotz des Krieges verbessern. 

Nach dem Zusammenbruch der Wirtschaft im Jahr 2022 erholte sich das BIP im Jahr 2023 laut dem Bericht deutlich um 5,3 Prozent. Das Einkommen in dem von Russland angegriffenen Land wird im oberen Mittelbereich (upper-middle income countries) eingeordnet.