Ohne eigentliche Ausbildung - Kunsthistorikerin verdient als Quereinsteigerin 97.000 Euro im Jahr in neuem IT-Job

Eigentlich arbeitete Allison H. als promovierte Kunsthistorikerin an einer Hochschule mit dem Ziel, eine Professorin zu werden. Wie die mittlerweile 38-jährige Amerikanerin in einem Interview mit CNBC berichtet, wechselte sie im Jahr 2023 in die Technik-Branche.

Allison arbeitet als KI-Analystin und Prompt-Ingenieurin

Dort fing sie ohne formale IT-Ausbildung an, als Prompt-Ingenieurin im KI-Sektor zu arbeiten. Sie begann ihre neue Karriere bei Google, wo sie an der Entwicklung des generativen KI-Chatbot Gemini mitwirkte. Wie Allison im Interview weiter erzählt, ist sie seitdem als KI-Analystin und Prompt-Ingenieurin in einem kleinen Unternehmen im Gesundheitswesen tätig. Ihre Aufgaben liegen unter anderem im Verfassen präziser Eingaben, um KI-Modelle zu optimieren. 

Dort verdient sie im Jahr über 100.000 Dollar (etwa 97.000 Euro). "Wenn mir vor fünf Jahren jemand gesagt hätte, dass ich in der KI arbeiten würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt", erzählt die Amerikanerin gegenüber CNBC. Ihre neue Arbeit sei "gleichzeitig herausfordernd, aufregend und erfüllend".

Kunsthistorikerin hat keinen technischen Berufshintergrund

Die neu entstandenen Berufe im Prompt-Engineering entwickeln sich derzeit rasant, da immer mehr Branchen auf KI-gestützte Lösungen setzen. Die Gehälter können laut CNBC bis zu 300.000 Dollar erreichen. Allison äußerte gegenüber CNBC, dass sie hofft, die Technologie werde neue Arbeitsplätze schaffen, statt bestehende zu ersetzen. 

Die gelernte Kunsthistorikerin hat keinen technischen Berufshintergrund. Ihre starken Kommunikations- und Schreibfähigkeiten hätten ihr jedoch den Einstieg in die KI-Entwicklung ermöglicht, wie sie erklärt. Sie absolvierte verschiedene Online-Kurse, um technische Wissenslücken zu füllen, und betont selbst: "Unterschätze nicht, was du selbst herausfinden kannst."

Jeder und jede Fünfte nutzt KI für den Chat. (Foto Illustration)
Jeder und jede Fünfte nutzt KI für den Chat. (Foto Illustration) Sina Schuldt/dpa

Jobs in der KI-Branche zunehmend gefragter

Eine neue Studie von LinkedIn zeigt, dass Jobs in der KI-Branche in diesem Jahr zunehmend gefragter sein werden. Nach Angaben des Karrierenetzwerks führen in dieser Branche vor allem „Künstliche Intelligenz Ingenieur“ und „Künstliche Intelligenz Berater“ die Liste der Top-Berufe an. Der „Künstliche Intelligenz Forscher“ landete ebenfalls in den Top 15.

100.000 Euro Jahresgehalt, Rente mit 57 - harte Anforderungen an Fluglotsen.

Einen gut bezahlten Job hat auch Tobias Comann. Allerdings nicht in der IT-Branche. Der 28-Jährige arbeitet seit zwei Jahren als Fluglotse am Hamburger Flughafen und verdient rund 8000 Euro im Monat. Der Job ist verantwortungsvoll, denn er und seine Kollegen sind täglich für die Sicherheit von rund 470 Flugzeugen verantwortlich. 

Comann hat sich nach einer Berufsmesse für diesen Beruf entschieden und fand "die Vorstellung, am Flughafen zu arbeiten, spannend". Der Weg dorthin ist allerdings anspruchsvoll: Für rund 140 Ausbildungsplätze gehen jährlich etwa 7000 Bewerbungen ein.