Elektroautos und Verbrenner: Dieser Autobauer baut jetzt ein gigantisches Werk in Saudi-Arabien

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Saudi-Arabien möchte sich als globaler Akteur in der Automobilherstellung etablieren. Dazu wurde ein Joint Venture mit einem der weltweit größten Autobauer gegründet.

King Abdullah Economic City – Bis 2028 will Hyundai 21 Milliarden Dollar in den USA investieren. Dies gab Hyundai-Chef Euisun Chung Ende März bei einer Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump bekannt. Aber auch auf der anderen Seite des Atlantiks tut sich einiges beim südkoreanischen Konzern.

Bereits 2023 kündigten Hyundai und der saudi-arabische Staatsfonds PIF (Public Investment Fund) an, ein Autowerk in Saudi-Arabien bauen zu wollen. Zu diesem Zweck haben die Partner das Joint Venture Hyundai Motor Manufacturing Middle East (HMMME) gegründet, an dem der PIF zu 70 Prozent beteiligt ist. Die restlichen Anteile liegen bei Hyundai.

Hyundai-Joint-Venture baut Autofabrik in Saudi-Arabien: Produktion von Verbrennern und E-Autos

Mitte Mai erfolgte nun der erste Spatenstich für die neue Fabrik in der King Abdullah Economic City. Sie soll im vierten Quartal 2026 den Betrieb aufnehmen und eine Jahreskapazität von 50.000 Fahrzeugen erreichen. Dabei sollen sowohl Elektroautos als auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gebaut werden. Die neue Fabrik ist die erste Produktionsstätte von Hyundai im Nahen Osten.

Welche Modelle in Saudi-Arabien vom Band laufen sollen, ist noch unklar. In der aktuellen Mitteilung gibt es dazu keine Aussage. Darin heißt es lediglich, dass HMMME zu einer Reihe von PIF-Initiativen gehört, die „Saudi-Arabien als globalen Akteur in der Automobilindustrie etablieren“ sollen.

So soll die neue HMMME-Fabrik in Saudi-Arabien einmal aussehen. © Rendering/HMMME

„Diese Grundsteinlegung ist ein wichtiger Meilenstein für PIF, da sie die Automobilindustrie in Saudi-Arabien weiter stärkt“, sagte Yazeed A. Alhumied, stellvertretender Gouverneur und Leiter für Bauwesen und Baumaterialien – MENA-Investitionen bei PIF. Dieses Joint Venture unterstreiche das Engagement von PIF für den Aufbau lokaler Kapazitäten, die Anziehung von Spitzentechnologie und die Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze im saudi-arabischen Automobil- und Mobilitätssektor.

Hyundai-Joint-Venture baut Autofabrik in Saudi-Arabien: Lucid Motors verfügt nur über Endmontage

Eine weitere PIF-Initiative ist eine Fabrik des US-amerikanischen Elektroautoherstellers Lucid Motors, an dem der Staatsfonds 60 Prozent hält. In diesem Werk wird das Modell Lucid Air für den lokalen Markt produziert. Allerdings handelt es sich dabei nur um die Endmontage von Fahrzeugteilen, die im US-Stammwerk in Arizona produziert werden. Geplant ist jedoch eine komplette Fahrzeugfertigung.

Der PIF steht auch hinter der saudi-arabischen Elektroautomarke Ceer, die mit Foxconn zusammenarbeitet. Der taiwanesische Auftragsfertiger soll die elektrische Antriebsarchitektur entwickeln und dafür sorgen, dass die kommenden Ceer-Modelle Spitzenpositionen in den Bereichen Infotainment, Konnektivität und autonome Fahrtechnologien einnehmen. Auch lizenzierte Komponenten von BMW sollen zum Einsatz kommen.

Hyundai-Joint-Venture baut Autofabrik in Saudi-Arabien: Chinesische Hersteller sind schon lange da

Auch chinesische Automobilhersteller sind bereits in Saudi-Arabien aktiv. Laut der Ghorfa Arab-German Chamber of Commerce and Industry hat Changan Automobile bereits 2019 ein Werk in der Nähe von Riad mit einer jährlichen Produktionskapazität von bis zu 150.000 Fahrzeugen eröffnet.

Die chinesische Foton Motor Group produziert in einer Partnerschaft mit dem lokalen Unternehmen Al-Jomaih Automotive Company (AAC) in Saudi-Arabien Lastwagen und Busse. AAC betreibt zudem zusammen mit der JAC Motors Group ein Werk in der Nähe von Dschidda. Dort werden jährlich bis zu 25.000 Fahrzeuge produziert, darunter hauptsächlich leichte Nutzfahrzeuge und SUVs.

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