Auswärtiges Amt warnt Reisende – Urlaubsland ruft Alarmstufe für gesamtes Festland aus
Das Außenministerium warnt vor einer kritischen Situation in Portugal bis zum 7. August. Die Ministerin spricht dort von einer „schwierigen Woche“.
Porto – Das Auswärtige Amt hat am Sonntag eine dringende Warnung für Portugal-Reisende herausgegeben. Denn die portugiesische Regierung hat die Waldbrand-Alarmstufe für das gesamte portugiesische Festland ausgerufen. Die Maßnahme gilt vom 3. bis einschließlich 7. August 2025 und betrifft ausdrücklich nicht die Inseln Madeira und die Azoren.

„Die nächste Woche wird schwierig“ – auch Auswärtiges Amt warnt Reisende in Portugal
Die portugiesische Feuerwehr kämpfte am Sonntag gegen mehrere große Waldbrände. Schwierig war die Lage vor allem in der Umgebung von Vila Real im Norden Portugals, wo hunderte Feuerwehrleute im Einsatz waren. Generell leidet Südeuropa in diesem Sommer unter schlimmen Waldbränden – davon sind auch die Türkei, Griechenland oder Spanien betroffen.
„Angesichts der sich verschlechternden Wettervorhersagen, die auf ein erhebliches Risiko von Bränden in ländlichen Gebieten hindeuten, hat die Regierung beschlossen, auf dem gesamten portugiesischen Festland eine Alarmstufe auszurufen“, verkündete Innenministerin Maria Lúcia Amaral am Sonntag (3. August) in einer Erklärung an die Nation. „Die nächste Woche wird schwierig“, erklärte Amaral angesichts der prognostizierten Hitzewelle und zusätzlichen Trockenheit.
Portugiesische Behörden rechnen in einigen Landesteilen mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius. Die Behörden kündigten daher an, das Personal der Forstverwaltungen aufzustocken und in Gebieten mit hoher Waldbrandgefahr die Patrouillen am Boden und in der Luft zu verstärken.
Erste Opfer durch Waldbrände in Portugal
In São Martinho de Anta mussten 19 ältere Menschen im Rahmen eines Notfalleinsatzes aus einem Pflegeheim evakuiert werden. Drei Feuerwehrleute wurden bei der Brandbekämpfung verletzt. Zwei erlitten Verbrennungen und wurden im Krankenhaus von Vila Real behandelt. Der dritte Feuerwehrmann erlitt einen Hitzschlag und eine Rauchvergiftung und kehrte kurz darauf wieder an seinen Arbeitsplatz zurück, berichtet sicnoticias.pt.
Die Nationale Katastrophen- und Zivilschutzbehörde ANEPC stellt aktuelle Informationen auch in englischer Sprache zur Verfügung. Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden, bei Sichtung eines Brandes sofort den Notruf 112 zu wählen. Auch das Auswärtige Amt ruft Urlauber dazu auf, Hinweise zu befolgen. Zuletzt wies das Amt auf Konflikte in Thailand und Kambodscha hin.
Hinweise des Auswärtigen Amts für Portugal-Urlauber
- Folgen Sie den Anweisungen der Feuerwehr und der lokalen Behörden.
- Informieren Sie sich über aktuelle Brandherde unter www.fogos.pt (aktuelle Brandherde sind auf der Landkarte durch ein rotes Flammensymbol gekennzeichnet).
- Beachten Sie geltende Feuer- und Rauchverbote und weitere mit der Alarmstufe einhergehende Verbote (Betreten von und der Aufenthalt in bestimmten Waldgebieten, das Zünden von Lagerfeuern und Feuerwerk sowie die Nutzung elektrischer Maschinen und Geräte in ländlichen Regionen und Waldgebieten).
Immer mehr Waldbrände in Portugal – Ausgaben für Prävention stark erhöht
Sowohl in Portugal als auch im benachbarten Spanien hatten bereits in den vergangenen Tagen Waldbrände gewütet. Beide Urlaubsländer haben jedes Jahr mit zerstörerischen Feuern zu kämpfen. Immerhin: In Cuevas del Valle südlich von Ávila in Spanien kam den Brandbekämpfern unverhofft Regen zu Hilfe, und die Flammen erloschen fast vollständig, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern nimmt die Zahl und Intensität von Hitzewellen und anderen Extremwetter-Ereignissen durch den Klimawandel zu. Durch die Hitze trocknet die Vegetation aus, was wiederum die Ausbreitung von Waldbränden fördert.
Nach der Waldbrandsaison 2017 mit mehr als hundert Toten hatte Portugal seine Ausgaben für die Prävention und die Bekämpfung von Waldbränden stark erhöht. Dennoch wurden nach vorläufigen Angaben der Forstbehörde allein in diesem Jahr bereits mehr als 29.000 Hektar durch Brände zerstört. (mke mit dpa)