Leihohma aus Leidenschaft - Mit 73 als Au-Pair in die USA - Rentnerin wagt neues Abenteuer nach Italien-Flop

 

Das Mittel gegen Langeweile im Ruhestand: „Granny Aupair“

Langheim war vor rund zehn Jahren in den Ruhestand gegangen und hatte das Leben ohne Arbeit anfangs in zufriedenem Müßiggang genossen. Aber bald war sie das Nichtstun leid und machte sich auf die Suche nach neuen Aktivitäten. Ein Presseartikel über das „Granny Aupair“-Projekt weckte ihr Interesse. „Reisen und lernen, das liebe ich“, berichtete sie der NOZ ihren Gedankenprozess. „Außerdem waren Kinder immer wichtig in meinem Leben.“

Sie zahlte den Mitgliedsbeitrag der Online-Plattform granny-aupair.com, erstellte ein Profil und nahm Kontakt zu verschiedenen Familien auf. Schnell baute sie eine Beziehung zu einer vierköpfigen Familie aus den USA mit einer deutschen Mutter und einem amerikanischen Vater auf. „Viele suchen eine deutsche Granny, weil die Kinder zweisprachig aufwachsen sollen“, erklärte sie der NOZ.

73-Jährige reist als Au-Pair nach Italien, Massachusetts und New York

Das Portal wurde von der gebürtigen Kasselerin Michaela Hansen gegründet. Wie „Der Standard“ berichtet, sei deren Traum vom Au-Pair mit der Geburt ihres ersten Kindes geplatzt. Als ihre Kinder auszogen, wurde ihr Traum neu entfacht und sie hinterfragte, ob man für einen Au-Pair-Aufenthalt überhaupt jung sein musste.

2014 reiste im Rahmen dieses Projekt Astrid Langheim nach Pembroke in Massachusetts und verbrachte insgesamt drei Monate bei der Familie, mit der sie bis heute im Kontakt steht. Ihr zweiter Einsatz als „Granny Aupair“ in Italien verlief jedoch weniger harmonisch und sie brach ihn nach sechs Wochen ab.

Astrid Langheim über ihr nächstes Abenteuer: „Ich freue mich wie bekloppt“

Als Au-Pair erhält man kein Gehalt oder Taschengeld, da man als Freiwilliger gilt und ohne Arbeitserlaubnis verbleibt. Die Gastfamilien stellen jedoch Unterkunft und Verpflegung zur Verfügung und sind oft bereit, Kosten für private Ausflüge oder kulturelle Veranstaltungen zu übernehmen. Astrid Langheim empfiehlt in jedem Fall, vor dem Abflug alle wichtigen Fragen zu klären, insbesondere bezüglich Geld, Betreuungsanspruch und Erwartungen der Familie.

Derzeit plant die Rentnerin ihr drittes Au-Pair-Abenteuer. Sie hat eine Familie in New York gefunden, bei der sie von September bis Ende des Jahres leben und sich um ein neugeborenes Baby kümmern wird. „Ich freue mich wie bekloppt auf den kleinen Jungen und traue mir das auch wirklich zu“, so Langheim gegenüber der NOZ.

Lotto gegen Langeweile: Rentnerin gewinnt so oft, dass Detektiv auf sie angesetzt wird

Auch in anderen Ländern kämpfen Rentnerinnen und Rentner auf kreative Weise gegen Langeweile im Alter. In Großbritannien spielte eine Rentnerin als Zeitvertreib leidenschaftlich Lotto - und war dabei so erfolgreich, dass die Lotto-Betreiberfirma darauf aufmerksam wurde und einen Detektiv auf sie ansetzte. Ihre Gewinne summierten sich auf insgesamt 27.500 Euro.