Tuchel fällt offenbar Entscheidung: Aufstellungs-Hammer gegen Real deutet sich an
Der FC Bayern will mit einem Sieg über Real Madrid ins Finale der Champions League. Es könnte Thomas Tuchels letztes großes Spiel als FCB-Coach werden.
München/Madrid – Optimistisch gesehen, hat Thomas Tuchel als Trainer des FC Bayern noch vier Spiele.
Das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Real Madrid am Mittwochabend (21 Uhr im Live-Ticker) im Santiago Bernabéu plus die beiden Bundesligapartien gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag und bei der TSG Hoffenheim am 18. Mai.
Und natürlich dann das Finale in der Königsklasse in Wembley am 1. Juni, wenn die Bayern sich gegen Real durchsetzen. Damit dies gelingt, wird sich der scheidende Coach nicht erst seit gestern seine Gedanken machen, wie er die Bayern aufstellen wird.
Bayern-Aufstellung gegen Real Madrid: Tuchels letzter großer Tanz?
In dieser Saison ist es allerdings nicht zwingend der Fall, dass Tuchel da durchgehend freie Hand hätte. Eine Verletzungsmisere, wie sie es an der Säbener Straße wohl so noch nie gab, sorgte dafür, dass dem Bayern-Trainer häufig die Aufstellung diktiert wurde.
So fehlen Tuchel am Mittwoch mit Kingsley Coman und Raphaël Guerreiro zumindest „nur“ zwei potenzielle Startelfspieler. Sacha Boey und Bouna Sarr stehen ebenfalls nicht zur Verfügung, haben aber bislang noch nie eine große Rolle gespielt. Immerhin Matthijs de Ligt kehrte am Sonntag nach seiner abermaligen Knieverletzung wieder ins Mannschaftstraining zurück und sollte im Bernabéu zur Verfügung stehen.
Auch Konrad Laimer, der vor zwei Wochen in der Liga mit einer Kapselverletzung verletzt ausgewechselt wurde, dürfte fit werden. Weshalb Tuchel vor seinem möglicherweise letzten großen Tanz als Bayern-Trainer fast aus dem Vollen schöpfen kann.

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Voraussichtliche Bayern-Aufstellung gegen Real: Dier, de Ligt und Sané fit – Fragezeichen hinter Musiala
Vor Manuel Neuer im Tor wird Joshua Kimmich rechts und Noussair Mazraoui links, der aller Voraussicht nach den Vorzug gegenüber dem zuletzt wenig überzeugenden Alphonso Davies bekommen dürfte, starten. Eric Diers Brummschädel aus dem Stuttgart-Spiel sollte ausgeheilt sein, weshalb der Engländer das Innenverteidiger-Duo mit de Ligt bilden dürfte.
„Im Moment haben Eric und Matthijs die Nase vorn. Sie haben es verdient, weiter zusammenzuspielen, verriet Tuchel am Dienstagabend auf der Pressekonferenz in Madrid: „Matthijs hat grünes Licht gegeben.“
Neben Laimer wäre eigentlich Leon Goretzka die logische Wahl. Doch beim Abschlusstraining stand auf einmal Youngster Aleksandar Pavlovic im A-Team. Das wäre ein wahrer Aufstellungs-Hammer!
Wie im Hinspiel sollte Leroy Sané, dessen neue Therapie bei der Schambeinentzündung offenbar angeschlagen hat, auf rechts starten. Über links oder im Zentrum hofft man auf einen top fitten Jamal Musiala. Fraglich allerdings, ob Tuchel diesen bekommt, plagte sich der 21-Jährige zuletzt mit einer Kniesehnenreizung herum.
Karl-Heinz Rummenigge warnte in einem Interview mit der AS, Musiala auf ein Podest zu hieven. „Was wir vermeiden müssen, ist, dass wir ihn jetzt schon vergöttern“, so der Ex-CEO der Bayern: „Gott hat ihm ein überdurchschnittliches Talent gegeben, aber er hat seine Grenzen noch nicht erreicht.“ Viel mehr würde man Deutschland und vor allem Musiala einen „Bärendienst“ erweisen, „wenn wir ihn jetzt schon in den Himmel heben, denn das hilft nicht. Das wird nur Erwartungen wecken, die kontraproduktiv sind.“
Voraussichtliche Aufstellung des FC Bayern gegen Real Madrid
Neuer - Kimmich, de Ligt, Dier, Mazraoui - Goretzka, Laimer - Sané, Musiala, Gnabry - Kane
Spannend wird die Frage sein, ob Tuchel sich für Serge Gnabry oder Thomas Müller in der Offensive hinter Harry Kane entscheidet. Im Hinspiel durfte der Routinier ran, Gnabry kam nach Verletzung von der Bank. Der Bayern-Coach hatte in den Tagen zuvor angekündigt, dass der 28-Jährige reinkommen und ein Tor erzielen werde – diese Prophezeiung erfüllte sich nicht.
Aber vielleicht hat Tuchel auch nur das Rückspiel gemeint. Es würde irgendwie passen, wenn der scheidende Trainer mit seiner Vorhersage Recht behielte – und der FC Bayern so ins Finale der Champions League einziehen würde.
Spätestens am späten Mittwochabend werden wir es wissen. (smk)