Straßenverkehr und Streitkultur neu lenken: Jens Müller will Bürgermeister von Kochel am See werden

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Jeder Kandidat sollte sich an seinem Lieblingsplatz in Kochel präsentieren. Jens Müller schickte diese Fotomantage, die ihn in der Herzogstandsauna zeigt. © montage von sich. Die Aufnahme entstand auf der heimischen Treppe und wurde dann in ein Foto der Herzogstand-Sauna in der Kristall-Therme Trimini montiert – in den Händen hält er einen Flyer von sich. foto: jens Müller

Der Kandidat Jens Müller (UWK) spricht über seine Ziele für Kochel am See und sein Interesse für Menschen. Er will der neue Bürgermeister werden.

Kochel am See – „Mensch Müller“: So heißt die Kampagne, mit der Jens Müller (55) ins Rennen um den Chefsessel im Kochler Rathaus geht. „Es passt gut, da ich ein Menschenfreund bin“, sagt der gebürtige Heidelberger. Er habe sich bereits vor längerer Zeit antrainiert, grundsätzlich jeden Menschen zu mögen, in jedem etwas Positives zu sehen. „Das war nicht immer einfach, aber eine Einstellung, die ich beibehalten möchte, denn niemand ist grundsätzlich schlecht.“

Wegen dieses Interesses für Menschen hängte Jens Müller vor vielen Jahren seinen Beruf als Förster an den Nagel und wurde Anwalt – spezialisiert auf Arbeitsrecht. Er hat eine Kanzlei in Kochel. „Mein alter Beruf lebt in mir weiter.“ Seine Freizeit verbringt der verheiratete Vater von zwei Töchtern am liebsten in der Natur. Eine besondere Vorliebe hat er für Kreuzottern. Die Schlange führte ihn 1998 auch von seinem Wohnsitz in München nach Kochel. „Hier kommt im Moor die Kreuzotter recht oft vor, daher habe ich schon früher viel Zeit im Loisachtal verbracht“, erklärt er.

Seit 2014 für UWK im Gemeinderat - Referent für das Trimini

Kommunalpolitisch engagiert sich Müller seit 2014 bei der Unabhängigen Wählergemeinschaft Kochel (UWK), für die er auch im Gemeinderat sitzt. Dort ist er Referent fürs Trimini. Parallel ist Müller FDP-Mitglied und war zehn Jahre lang auch Kreisvorsitzender der Liberalen.

Als Bürgermeister sieht sich der 55-Jährige durchaus geeignet. „Reden ist eine Kunst. Und ich rede sehr gerne. Dazu bin ich ein Fan davon, Lösungen zu finden.“ Seiner Meinung nach gibt es für jedes Problem eine Lösung. „Vielleicht nicht immer eine, die zu 100 Prozent jedem passt, aber alles ist lösbar.“ Durch seine Erfahrung als Anwalt habe er dies gelernt. „Das lässt sich auch gut auf die Kommunalpolitik anwenden.“

Überdies reize es ihn, Verantwortung zu übernehmen. „Es ist mein innerer Antrieb, für die Gemeinde da zu sein.“ Dass mit der Übernahme des Bürgermeisteramts eine große Lebensveränderung einhergeht, sei ihm bewusst. „Ich hatte schon einmal einen beruflichen Wandel vom Forstmann zum Juristen. Nun bin ich 55, wenn man es nochmal krachen lassen will, dann jetzt.“

Andere Atmosphäre im Gemeinderat ist das A und O

Sollte Müller die Wahl gewinnen, möchte er eine andere Atmosphäre in den Gemeinderat bringen. „A und O ist, dass das Gremium wieder funktioniert“, unterstreicht er. „Die Ratsmitglieder müssen geeint werden. Das heißt nicht, dass alle immer einer Meinung sein müssen, aber es braucht eine respektvolle Streitkultur.“ In den vergangenen Jahren sei dies komplett entglitten. Dazu möchte er an Zielsetzungen arbeiten. „Man sollte sich Zeit nehmen, gemeinsam Ziele zu entwickeln und in den Sitzungen nicht nur Tagesordnungspunkte abhandeln.“ Hier stelle er sich circa vier Termine pro Jahr vor, an denen die Gremiumsmitglieder gemeinsam Ideen sammeln und entwickeln. „Wenn das funktioniert, funktionieren andere Dinge auch wieder“, ist er überzeugt.

Überdies möchte er den Haushaltsplan überarbeiten. „Wir haben in Kochel eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1453 Euro, der Landesdurchschnitt liegt bei knapp 600 Euro.“ Auch wenn laut Müller viele der vorherigen Ausgaben – etwa die Trimini-Investitionen – richtig waren, müsse man zusehen, die Verschuldung besser in den Griff zu bekommen. Konkrete Punkte habe er nicht vor Augen. „Man muss sehen, welche Ausgaben man schieben kann.“

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In puncto Tourismus möchte Müller den missratenen Tageskurbeitrag“ im Gremium überdenken. „Es ist ein falsches Zeichen, dass jemand, der nach Kochel kommt und aus dem Zug aussteigt, erstmal zahlen soll.“ Die Höhe der Parkgebühren empfinde er als angemessen.

Jens Müller denkt über Verkehrsinseln nach, um Stau vor dem Ort zu halten

Generell müsse man sich Gedanken über den Verkehr machen. „Wir leiden alle unter dem hohen Verkehrsaufkommen, komplett ändern wird man es nicht können.“ Es lohne allerdings, sich über Verkehrsinseln Gedanken zu machen. „Etwa im Bereich vom Fußballplatz. Man könnte so den Stau zumindest vor dem Ort halten.“

Wie sich Müller zu weiteren Themen – auch über die Kommunalpolitik hinaus – positioniert, kann man auf seinen Webseiten im Internet verfolgen. Der 55-Jährige thematisiert hier in verschiedenen Online-Beiträgen seine Meinung beispielsweise zu den Corona-Beschränkungen, der Idee einer Impfpflicht, Fragen des Arbeitsrechts oder der Verstaatlichung des Walchenseekraftwerks.

Bei der anstehenden Bürgermeisterwahl am Sonntag, 14. Januar, tritt Jens Müller gegen Rosi Marksteiner (Mitte) und Thomas Bacher (CSU) an.

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Elf Fragen an Jens Müller

Wo ist ihr Lieblingsplatz in der Gemeinde Kochel?

Herzogstand-Sauna, ganz oben, direkt am Panoramafenster.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

Jaffa Road (Daniel Speck) – Habe ich übrigens noch vor der Eskalation in Gaza begonnen.

Was ist Ihr Lieblingsfilm oder -serie?

Serie Stromberg.

Welches Lied darf auf Ihrer Playlist nicht fehlen?

Schumanns Klavierkonzert a-Moll Op. 54

Haben Sie ein Vorbild?

Nicht direkt, jedenfalls keine, nach denen ich Lebensstil oder Denkweise ausrichte – wobei es durchaus Menschen mit besonderen Lebensleistungen gibt, zu denen ich aufschaue (zum Beispiel meine Eltern).

Wie verbringen Sie gerne Ihre Freizeit/Hobbys?

Volleyball, Natur (Kreuzotter), Lesen, Zeitgeschichte, Klavier.

Welches Gericht essen Sie am liebsten?

Keine besonderen Vorlieben, zum Frühstück ist allerdings Nutella ein „Muss“.

Worüber können Sie herzlich lachen?

Stromberg – am liebsten gemeinsam beim Anschauen zusammen mit meinen Töchtern.

Was können Sie überhaupt nicht leiden?

Unaufrichtigkeit, ideologisches Denken.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne über sich lesen?

Bürgermeisterwahl in Kochel: Müller macht´s (da bin ich jetzt mal ganz wenig altruistisch).

Haben Sie ein Lebensmotto/-weisheit?

Ja: Es gibt kein Problem, was nicht lösbar ist (Erfolgsquote 100 Prozent).

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