Staatshilfe-Empfänger aufs Feld: Trump-Ministerin irritiert mit radikalem Vorschlag

US-Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins (53) sorgt mit einem harten Plan für Aufsehen: Sie will arbeitsfähige Medicaid-Empfänger auf den Feldern einzusetzen, wie der Guardian berichtet. Via Medicaid erhalten zahlreiche arme US-Bürger eine Krankenversicherung. 

Eine von Präsident Donald Trump angestoßene Massenabschiebung von Migranten, die traditionell große Teile der landwirtschaftlichen Arbeitskraft stellen, sorgt aktuell für einen Arbeitskräftemangel in der US-amerikanischen Landwirtschaft. Rollins erwartet nach eigener Aussage 34 Millionen Arbeiter und beruft sich dabei auf ein neues Gesetz, das eine Arbeitsverpflichtung für Medicaid bis 2026 vorsieht. Sie gab sich sicher: „Es gibt genug Arbeitskräfte in Amerika.“

Ein Problem dabei: Medicaid wird häufig an Kinder gezahlt oder an Erwachsene, die zwar einen Job haben, aber so wenig verdienen, dass der Staat ihnen bei der Krankenversicherung aushilft.

Brooke Rollins
US-Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins (links) will Medicaid-Empfänger zur Arbeit auf den Feldern zwingen. Imago

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Fachleute haben schon mehrmals betont, dass meist kein US-Arbeiter die harte Arbeit auf den Feldern leisten möchte und die Landwirtschaft maßgeblich vom Migranten abhängig ist. Laut dem Landwirtschaftsministerium sind 42 Prozent aller Farmarbeiter und 70 Prozent der Erntehelfer ohne gültigen Aufenthaltsstatus.

Ein historisches Vorbild könnte zudem eine Warnung für Rollins sein: Das Abschieben von Migranten im Jahr 2011 in Georgia und Alabama führte innerhalb weniger Wochen zu Arbeitskräftemangel auf den Feldern und Millionenverluste in der Agrarwirtschaft. Bereits wenige Tage später stiegen die Ausfallraten der Migranten dramatisch, lokale US-Arbeiter sprangen nicht ein.