Nach Brief von Schulleitung: Sportplatz an Grundschule droht Schließung für Externe

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Auf den Sportplatz der Grundschule an der Richthofenstraße dürfen auch externe Kinder. Weil die Anlage häufig verschmutzt wird, wollen Schul- und Hortleitung, dass nur noch Schulkinder dort sporteln dürfen. © bb

Den Sportplatz der Grundschule an der Richthofenstraße dürfen künftig wohl keine Kinder und Jugendliche mehr nutzen, die nicht auf die Schule gehen. Der Gemeinderat überlegt, die Anlage abzuriegeln.

Unruhe rief ein Brief der Leitung der Grundschule unter den Feldkirchner Gemeinderäten hervor. Dieser fordert die Schließung der Schulsportanlage „wegen Verunreinigungen“ sowie um eine „Gefährdung der Grundschulkinder auszuschließen“. Der Gemeinderat diskutierte das Thema kontrovers, vertagte aber eine Entscheidung. Schul- und Hortleitung sollen zunächst Stellung nehmen.

Erst voriges Jahr hatte der Gemeinderat die Öffnungszeiten der Schulsportanlage an der Richthofenstraße reduziert. Vier Monate später erhielt das Rathaus ein Schreiben der Schulleitung, in dem gefordert wird, dass die „herausgehobene Schutzwürdigkeit der Kinder“ es notwendig mache, die Öffnungszeiten und deren grundsätzliche Zielsetzung – Kindern außerhalb der Unterrichtszeiten Spielmöglichkeiten zu eröffnen – kritisch zu hinterfragen. Die mögliche Kindesgefährdung durch die von der Schule vorgetragenen „Verunreinigungen“ würde eine vollständige Schließung der Anlage rechtfertigen.

„Es bleibt uns nur die Schließung“

„Diese Stellungnahme der Schule ist uns buchstäblich vor die Füße gefallen“, sagte Bauamtsleiter Martin Schmidt-Roschow. „Im Sinne des Schutzes der Grundschul-Kinder bleibt uns – da eine räumliche Abtrennung vom Sportplatz zur Grundschule nicht möglich ist – nur die komplette Schließung der Anlage.“ Das sei ein großes Dilemma, denn die Kinder und Jugend wollen Sport treiben, auch ohne Verein, „aber es gibt eben darunter auch einige Dreckbären, die ihren Müll überall hinterlassen“. Ohne die klare räumliche Trennung hätten Externe einen Zugang zur Grundschule, Sachbeschädigungen seien möglich. „Wir haben bisher Glück gehabt, dass nichts passiert ist – aber das Geschrei wäre groß, wenn mal etwas passiert“, warnte Schmidt-Roschow.

Stephan Gerber (CSU) ergänzte, dass auch der Hort für eine Schließung der Anlage für die Allgemeinheit sei: „Die finden da wohl regelmäßig zerbrochene Flaschen und viel Müll.“ Hendrik Feuerstein (SPD) kann den Brief nicht nachvollziehen. „Die Öffnung der Sportanlage gibt es seit 2008, also seit 16 Jahren, da ist nie etwas passiert, das war immer alles problemlos. Eine Schließung lehne ich daher ab.“ Da sah auch Manuel Schön (UWV) so: „Wir müssen eine andere Lösung finden.“

Schul- und Hortleitung sollen Stellung nehmen

Eine solche präsentierte Martin Obergroßberger (CSU): Er plädierte für eine räumliche Abtrennung von Sportanlage und Schule – „das muss doch möglich sein.“ Dem pflichtete Brigitte Pfaffinger (SPD) bei, „der Schulhof muss abgeriegelt sein, aber die Sportanlagen frei zugänglich für alle.“ Der Jugend-Beauftragte des Gemeinderats, Knut Schwarz (UWV), sagte, man habe die Jugend gefragt, was sie will. „Statt einer Verlängerung gab’s eine Verkürzung der Öffnungszeit und jetzt eine Schließung? Wir müssen der Jugend etwas geben, nicht wegnehmen.“ Fraktionskollegin Silvia Ritter widersprach: „Im Sinne der Grundschulkinder müssen wir für Sicherheit sorgen. Es tut mir leid für die Jugend – aber Feldkirchen ist groß, da gibt es andere Plätze.“ Christian Wilhelm (SPD) bat darum, vor einer Entscheidung zuerst die Schul- und Hortleitung zu hören, was deren Argumente seien. Dem schloss sich der Gemeinderat an und vertagte eine Abstimmung.

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