Weltmeister gesteht sich Fehleinschätzung zu Cristiano Ronaldo ein
Cristiano Ronaldo schießt Portugal gegen Deutschland zum Sieg – und das mit 40 Jahren. Ein Weltmeister muss sich eine Fehleinschätzung eingestehen.
München – Hat es Cristiano Ronaldo mit seinen 40 Jahren überhaupt noch drauf? Vor dem Halbfinale in der Nations League zwischen Deutschland und Portugal kam diese Frage bei dem ein oder anderen Fan auf.
Kramer äußert Skepsis gegenüber Ronaldo – und muss zurückrudern
Und sie ist durchaus berechtigt, denn Ronaldo spielt auf Klubebene seit Anfang 2023 für Al-Nassr in Saudi-Arabien. Das letzte Mal, als der fünffache Weltfußballer auf der großen internationalen Bühne zu sehen war, blieb er während der Europameisterschaft 2024 hinter den Erwartungen zurück.

Der Vorwurf, der sich immer wieder an Ronaldo richtet: Er spielt doch nur wegen seines Namens und seines Status. Im Rahmen der Vorberichterstattung des ZDF äußerte Christoph Kramer Skepsis gegenüber Ronaldo und meinte: „Er tut seiner Mannschaft – sowohl defensiv als auch offensiv – nicht mehr den Gefallen, den er tun wollen würde.“ Ronaldos Zeit sei langsam vorbei, „das muss man so ehrlich sagen“, so Kramer – und das wisse Ronaldo auch.
Kramer verglich Portugal mit Paris Saint-Germain, das jüngst auch erst nach dem Abgang von Kylian Mbappé die Champions League gewann. Trotzdem habe er „krassen Respekt“ und ziehe vor Ronaldo „alle Hüte“, so der Weltmeister von 2014.
Ronaldo schießt Portugal gegen Deutschland zum Sieg
Ronaldo sollte im Anschluss beweisen, dass er auch mit 40 Jahren noch auf Top-Niveau seinen Stempel aufdrücken kann. In der 68. Minute erzielte der Kapitän der Portugiesen das 2:1 gegen das DFB-Team – es war der entscheidende Treffer des Tages, der Portugal das Finale der Nations League sicherte.
Nach Abpfiff gestand sich Kramer seine Fehleinschätzung ein. „Er hat ein gutes Spiel gemacht. Defensiv weißt du seit zehn Jahren, was du bekommst: da ist er nicht präsent“, sagte der 34-Jährige. Offensiv hätte Ronaldo „ein Spiel gemacht, das ich ihm so nicht zugetraut habe“.
Ballack schwärmt von Ronaldo
DAZN-Experte Michael Ballack schwärmte indes von Ronaldo. „Wenn man Ronaldo mit irgendwem vergleichen will, muss man die Sportart wechseln“, so die deutlichen Worte des früheren DFB-Kapitäns. Ballack kämen beim Überlegen Michael Jordan, Tom Brady und Tiger Woods in den Sinn.
„Wir fragen und diskutieren, ob er in die Mannschaft gehört und warum darf er denn noch mitspielen? Natürlich gehört er in die Mannschaft, das zeigt er nicht nur mit Elfmetern. Auch wenn er weniger macht, macht er alles mit hoher Qualität“, lobte Ballack den Ausnahmekönner, gegen den er selbst noch zu Profizeiten das ein ums andere Mal gespielt hatte.