Das ÖPNV-Angebot in Weilheim weist so manche Lücke auf. Deshalb hat der Hauptausschuss Maßnahmen zur Reduzierung des Defizits sowie die Vorstellung alternativer und ergänzender Modelle beraten. Ein vielversprechendes Modell heißt „On-Demand“ und wurde vom Verkehrsplanungsbüro plan:mobil aus Kassel in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses vorgestellt.
Weilheim - Im Vorfeld haben schon einige Gespräche mit dem Gremium, aber auch mit Nachbarkommunen stattgefunden. Eberfing und Wielenbach beschlossen das Angebot ebenfalls und sie einigten sich gemeinsam darauf, ein On-Demand-Verkehrsmodell für den Raum Weilheim entwickeln zu wollen.
On-Demand-Verkehrsmodell in Weilheim - Ein flexibles Mobilitätsangebot
In der Hauptausschusssitzung präsentierte Felix Kühnel von plan:mobil zunächst Allgemeines zum On-Demand-Verkehrsmodell (ODV): Es geht hierbei um kleine Fahrzeuge, die über eine App bestellt werden können und keinen festen Fahrplan haben. Es biete ein zusätzliches, attraktives Angebot zum bestehenden ÖPNV. ODV sei zwar ein flexibles Mobilitätsangebot, könne aber nicht so viel leisten, wie der reguläre Stadtbus – alleine schon wegen der Größe. Außerdem sei On-Demand nicht geeignet für tägliche Fahrtwünsche von Gruppen und zusätzlich fahrzeug- und personalintensiv.
Kühnel schlug drei Varianten vor, die man künftig untersuchen könnte. Bei der Variante eins würde der bestehende Linienverkehr vollständig durch ein On-Demand-System ersetzt. Diese Variante wurde vom Planungsbüro aber nicht empfohlen und vom Gremium abgelehnt.
Größerer Beliebtheit erfreute sich Variante zwei: Sie sieht einen teilweisen Ersatz des Stadtbusses durch ein On-Demand-System vor, unter Einbeziehung der Nachbarkommunen. Dadurch könnten Synergieeffekte entstehen und das Angebot in schwächer nachgefragten Bereichen flexibler und wirtschaftlicher gestaltet werden. Ob eine Defizitreduzierung erzielt werden kann, hängt von Art und Umfang der Umsetzung ab.
Die Variante drei umfasst die Optimierung des bestehenden Stadtbusses, beispielsweise durch Anpassungen der Linienführung, Taktung oder Fahrzeuggröße. Dadurch könnten betriebliche Effizienzsteigerungen erzielt werden, ohne dass grundlegende Strukturveränderungen erforderlich sind. Die Grundkosten des Linienbetriebs bleiben weitgehend bestehen, sodass das Einsparpotenzial begrenzt ist.
Der Beschluss fiel einstimmig: Die Verwaltung wird beauftragt, die Varianten 2 und 3 mit dem Verkehrsplanungsbüro zu untersuchen. Das Büro soll dabei die Ausgestaltung, Wirtschaftlichkeit sowie mögliche Defizitreduzierungen analysieren.
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