Blitz-Sparen mit FOCUS online: Wenige Klicks, mehr Geld - Mit 50 Euro im Monat schließen Sie Ihre Rentenlücke

Die Bundesregierung plant aktuell Reformen für Sparer. Zwei Vorschläge einer Fokusgruppe aus Vertretern von Regierung, Sozialpartnern, Branchenverbänden, Verbraucherschützern und Wissenschaftlern sollen der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge neuen Schwung verleihen:

Geld sparen mit 25, 50 und 100 Euro im Monat

25 Euro: Wer nur 25 Euro im Monat übrig hat, sollte das Geld mit einem Sparplan in einen ETF (Exchange Traded Fund) investieren. Bei solchen Summen bringt es noch nichts, das Geld auf mehrere Wertpapiere zu verteilen - das übernimmt der Fonds für Sie. Am einfachsten ist hier ein MSCI World. Der hat in den vergangenen Jahren eine Durchschnittsrendite von neun Prozent eingefahren und enthält Unternehmen aus vielen verschiedenen Branchen und Ländern. Das ist vor allem wichtig, weil so das Risiko möglichst breit gestreut ist.

Rechenbeispiel: Legt ein Angestellter sein gesamtes Arbeitsleben, also 45 Jahre lang, jeden Monat 25 Euro im Monat zu neun Prozent Rendite an, hat er am Ende dieser Zeit rund 170.000 Euro. Entnimmt er diesem Vermögen dann nur den Gewinn, bleiben ihm rund 1300 Euro im Monat. 25 Prozent davon sichert sich der Staat. Macht rund 970 Euro für den Rentner. Damit schließt er recht genau die Rentenlücke, die wir vorhin berechnet haben.

Weil die meisten Angestellten nicht sofort beim Arbeitsbeginn mit dem Sparen beginnen und um ein Sicherheitspolster zu haben, lohnt es sich jedoch, 50 Euro im Monat anzulegen. Rechnen wir also auch dieses Beispiel durch.

50 Euro: Wer etwas mehr Geld anlegen kann oder etwas mehr Risiko eingehen will, kann per Sparplan zwei ETFs anvisieren, etwa indem man die Welt aufteilt und das Geld zu gleichen Teilen auf einen ETF auf europäische Aktien und einen ETF auf US-Aktien verteilt. Oder auch die komplette Summe in den MSCI World anlegen.

Rechenbeispiel: 50 Euro monatlich Sparrate verdoppeln die Erträge des vorherigen Beispiels: Rund 340.000 Euro Endbetrag nach 45 Jahren, rund 1950 Euro monatliche Zusatzrente nach Steuern. Wer später mit dem Sparen anfängt, gleicht den Zeitverlust durch die höhere Rate teils aus: Bei 50 Euro im Monat kann er sich schon nach 35 Jahren 1000 Euro monatlich auszahlen.  Wer rechtzeitig anfängt, schließt seine Rentenlücke mit 50 Euro im Monat also fast sicher.

100 Euro: Wer 100 Euro im Monat einsetzen kann, darf etwas mehr Risiko eingehen. Das könne heißen, zusätzlich zu den Fonds auf Euro- und US-Aktien noch die Asia/Pazifik-Region abzudecken. Etwa zehn Prozent der monatlichen Rate könnten in einen solchen ETF fließen. Andere Experten raten alternativ zu einem kleinen Investment in Schwellenländer-ETFs, die dann zum Beispiel auch Russland oder Brasilien mit einschließen. Ob sich so ein Fonds eignet, hängt auch von der Risikoaffinität des Sparers ab. Denn die Kurse in den Schwellenländern schwanken mitunter stark.

Rechenbeispiel: Bleibt der Sparer beim MSCI World und hält dieser seine Rendite, erwarten ihn nach 45 Jahren rund 340.000 Euro und 3850 Euro monatliche Zusatzrente nach Steuern. 27 Sparjahre reichen für eine monatliche Zusatzrente von 1000 Euro, 35 Jahre für 2000 Euro Zusatzrente.

Alle Rechenbeispiele setzen voraus, dass der MSCI World seine Durchschnittsrendite der vergangenen Jahre künftig fortsetzt. Dafür spricht einiges. Wer auf Nummer sicher gehen will, legt aber lieber etwas mehr an, um schlimmstenfalls niedrigere Renditen auszugleichen. 50 Euro im Monat sollten das Mindestmaß sein.

Direktbanken bevorzugt

Filialbanken bieten ETF-Sparpläne kaum an. Bei Bankberatern stehen eher aktiv gemanagte Fonds im Vordergrund, da sie deutlich höhere Provisionen abwerfen. Auch die Fondsmanager lassen sich ihre Arbeit zwar fürstlich vergüten, nur wenige schaffen es allerdings, die Indizes zu schlagen. Gerade bei kleinen Beträgen ist es außerdem wichtig, dass die Bank keine festen Eurobeträge als Gebühr einstreicht – sonst schrumpft die Rendite schnell gen Null.

Gut zu wissen

Wer sich zum ersten Mal bei einer Direktbank durch deren ETF-Katalog klickt, ist schnell überfordert mit den vielen Angaben. Laien sollten auf ETFs und Fonds verzichten, die im Ausland sitzen, denn die Versteuerung der Gewinne ist unnötig kompliziert.

Außerdem sollten Anleger den sogenannten „Spread“ beachten. Das ist die Differenz zwischen dem Verkaufspreis des Fonds und dem Rückkaufspreis der Fondsgesellschaft. Laien kennen den Spread oft aus dem Urlaub: vom Geldwechseln.

Ein weiterer häufiger Fehler ist der sogenannte „Home Bias“. So bezeichnen die Börsianer die Angewohnheit vieler Anleger, vor allem einheimische Titel zu kaufen, im Fall Deutschlands also Werte aus dem Dax. Mit nur 40 gelisteten Unternehmen ist der aber längst nicht so breit gestreut wie der MSCI World oder der US-amerikanische S&P 500.

Das Gute an den Aktiensparplänen: Laien müssen nicht versuchen, den perfekten Einstiegszeitpunkt zu finden. Sind die Kurse niedrig, kaufen sie mit ihre Rate viele Anteile, steht der Fonds hoch, kaufen sie für dasselbe Geld weniger Stücke.

Wichtig: ETFs haben genauso wie Aktien ein Ausfallrisiko. Das heißt: Stürzen die Kurse ab, kann das gesamte investierte Geld weg sein. Deswegen ist es wichtig, nie sein gesamtes Vermögen in Aktien zu stecken. Aktuell bietet sich für ein Notfallpolster wieder Tagesgeld an.

Keine Ausreden

Wichtig ist, dass der Sparplan durchgehalten wird. Ein bisschen ist besser als nichts. Ein Trick: Das Geld gleich am Anfang des Monats zur Seite legen. Ein Sparplan kann das Geld automatisch abbuchen. Auch hier gilt es, den Abbuchungstag lieber auf den Monatsanfang zu legen. Denn ist das Geld erst einmal vom Konto, vermisst man es auch nicht mehr so arg.