Auch die Industrie in der Region verdient gutes Geld mit dem Export: In Weilheim-Schongau wird jeder zweite Euro im Ausland erwirtschaftet. Die IHK fordert deshalb weniger Hürde für den EU-Markt.
Region – Der Export ist auch für Industriebetriebe im Landkreis Weilheim-Schongau eine wichtige Einnahmequelle. Mehr als die Hälfte der Umsätze werden mit Geschäften im Ausland erzielt. Darauf weist die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern angesichts der aktuellen Krisenzeiten mahnend hin. Die Kammer hat Forderungen an die Europapolitik.
IHK mahnt: Export ist für Industrie im Landkreis Weilheim-Schongau wichtig - Forderung: EU-Markt von Hürden befreien
Für viele Industriebetriebe zwischen Lech und Loisach bleibt der internationale Austausch von Waren auch in Krisenzeiten und Trumpschen US-Zollkapriolen „ein sehr wichtiger Eckpfeiler ihrer unternehmerischen Tätigkeit“. So heißt es von der IHK für München und Oberbayern. Die Exportquote der im Landkreis Weilheim-Schongau ansässigen Industriebetriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern lag 2024 bei immerhin 54,9 Prozent, teilt die Kammer mit. Die Quote habe gegenüber 2023 leicht um 0,8 Prozentpunkte abgenommen. Trotzdem erzielten die 104 statistisch erfassten Industriebetriebe im vergangenen Jahr noch Auslandsumsätze von 1,71 Milliarden Euro.
Eine etwas geringere Rolle spielt das Geschäft mit dem Ausland bei den Industriebetrieben im benachbarten Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Exportquote dortiger Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern lag laut IHK 2024 bei 43,8 Prozent, die 89 statistisch erfassten Firmen erzielten 774 Millionen Euro an Umsätzen in der Fremde.
Export sei „Fels in der Brandung“
„Produkte ‚Made in Bavaria‘ bleiben weltweit gefragt“, sagt auch der hiesige IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl und spricht von dem Exportgeschäft als einem „Fels in der Brandung“ in unruhigen Zeiten. Der Wirtschaftsvertreter warnt aber: „Der Exportmotor ist längst kein Selbstläufer mehr.“
Aus diesem Grund schaut die IHK auf den europäischen Markt und fordert grenzüberschreitende „Wachstumsimpulse“. Der EU-Markt müsse „zu einem echten Binnenmarkt“ werden. IHK-Chef Gößl fordert, dass die Hürden für Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen weggeräumt werden – „Bürokratie und nationale Sonderregeln“ würden sonst das Geschäft ausbremsen.
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