Bei fehlenden Deutschkenntnissen: Familienministerium liebäugelt mit Migrantenobergrenze in Klassen
Das Bundesfamilienministerium hält eine Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund und ohne ausreichende Deutschkenntnisse in Grundschulklassen für "eines von mehreren denkbaren Modellen". Das erklärte am Freitag eine Ministeriumssprecherin. Sie griff damit eine Äußerung von Ministerin Katrin Prien (CDU) in einem Interview des Senders Welt TV auf. Der Schwerpunkt liege aber ganz klar auf den Sprachkenntnissen, so die Sprecherin. Alle Kinder - mit und ohne Migrationshintergrund - sollten der deutschen Sprache mächtig sein.
Sie verwies auf den Koalitionsvertrag, der sich für verpflichtende Sprachtests für vierjährige Kinder ausspreche. Auch sollten die Bundesländer, die grundsätzlich für Bildungsfragen zuständig sind, verpflichtend fördern, wo bei den Tests ein entsprechender Bedarf sichtbar wird.

Bildungsministerin Prien hatte auf die Frage zum dänischen Modell erklärt, dass eine Obergrenze für Migranten in Schulklassen auch in Deutschland ein denkbares Modell sei. Es gebe aber auch andere gut funktionierende Modelle. Entscheidend sei, dass die Schüler zum Schulbeginn Deutsch sprechen könnten.
Prien offen für "radikaleren Schritt"
Prien betonte darüber hinaus, dass Bildung mit Sprache beginne, und zeigt sich offen für einen "radikaleren Schritt" wie verpflichtende Sprachtests und verbindliche Förderprogramme zur Sprachförderung. Sie verwies auf einen Fall in Berlin, bei dem ein Lehrer aufgrund seiner Homosexualität von muslimischen Schülern gemobbt wurde, und machte deutlich: „Der Islam ist hier nicht der Chef, sondern das Grundgesetz.“