Gewitter brechen heute Abend los: Wetter-Alarmstufe Rot in etlichen Regionen – und Superzellen-Sorge
In Deutschland steht die Hitze nahezu überall. In einigen Teilen wird das Wetter kurzzeitig von schweren Unwettern abgelöst. Schwül bleibt es dennoch.
München – Die Hitzewelle in Deutschland erreicht ihren ersten Höhepunkt. Der bisherige Temperaturrekord des Jahres 2024 wurde am Montag, dem 12. August, aufgestellt, wie Meteorologe Dominik Jung von wetter.net berichtet. Er erklärt: „Die Luftmassen sind nach und nach immer unerträglicher“. Doch eine Wetteränderung könnte bereits am Dienstag in einigen Regionen Deutschlands eintreten. Jung warnt vor möglichen Superzellen und heftigen Gewittern, trotzdem bleibt die Hitze bestehen.
„Dann geht‘s richtig gut“: Schwere Gewitter in Teilen Deutschlands auf dem Weg – DWD warnt
Im Nordwesten Deutschlands wird am Dienstag der Fokus auf schweren Gewittern liegen. Hier könnten sich Gewitterzellen zu einer sogenannten Superzelle formieren. Jung warnt: „Und dann geht’s richtig rund“. Er erwartet in diesem Zusammenhang starken Regen, Orkanböen und großen Hagel. „Extreme Unwetter“, so Jung. Im Süden Deutschlands könnten zwar vereinzelt Hitzegewitter auftreten, allerdings „nichts Großflächiges“. Der Deutsche Wetterdienst hatte zuletzt auch eine Warnung für Bayern herausgegeben.
Vom DWD kommt derweil Warnstufe Rot in 21 Kreisen. Betroffen sind hauptsächlich Regionen im Nordwesten und Westen. Darunter der Raum südlich von Köln, zwischen Siegen und Kassel, westlich und südwestlich von Koblenz, zwischen Nürnberg und Heilbronn, sowie nahe Bayreuth, Zwickau, Cham und Garmisch-Partenkirchen.
Trotz der drohenden Unwetter prognostiziert Jung für den Dienstag (13. August) weiterhin hohe Temperaturen: „Der heißeste Tag des Jahres war ja erst gestern“, und dieser „wird wahrscheinlich heute nochmal übertroffen werden“. Insbesondere im Südwesten Deutschlands könnten die Temperaturen auf bis zu 37 oder sogar 38 Grad klettern. In den übrigen Regionen werden Temperaturen zwischen 28 und 35 Grad erwartet. Den bisherigen Temperaturrekord stellten Meteorologen am Montag mit 35,7 Grad in Neuenahr, Bad-Ahrweiler, fest.
Hitze-Wetter bleibt trotz Unwetter-Unterbrechung: Experte rechnet mit weiterer „Tropennacht“
In der Nacht zum Mittwoch erwartet der Wetterexperte Regen und Gewitter, die jedoch bei Temperaturen von 15 bis 22 Grad später nachlassen sollten. „Es wird also nochmal eine Tropennacht werden“, so Jung. Das bedeutet, dass die Temperaturen in vielen Regionen nicht unter 20 Grad fallen werden. Auch die 40-Grad-Marke scheint in Deutschland nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Ein Fachmann fürchtet sogar den „Höllensommer des Jahrtausends“.
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Was sind Superzellen-Gewitter?
Der Begriff „Superzelle“ definiert eine Art von Gewitter mit Eigenschaften, die es von anderen unterscheidet. Ein wesentliches Merkmal ist die Rotation der Gewitterzelle. Charakteristisch für eine Superzelle ist eine hochreichende Windscherung und ein starker, unverzweigter, im Wolkeninneren zyklonal rotierender Aufwindstrom.
In ihrer stärksten Ausprägung gelten Superzellen als die gefährliche Gewitterart, denn sie kann räumlich am größten und zeitlich am längsten. An ihrer Basis können sie einen Durchmesser von 20 bis 50 Kilometer erreichen. In ihnen entstehen Tornados, Downbursts, große Hagelkörner und Überschwemmungen.
Quelle: Deutscher Wetterdienst
Am Mittwoch bleibt es mit Temperaturen zwischen 26 und 34 Grad weiterhin sehr warm. Jung prognostiziert einen Mix aus Wolken, Sonne und örtlichen, aber heftigen Hitzegewittern. „Die Luftmassen sind drückend schwül“, so der Meteorologe. Diese schwüle Luft wird auch am Donnerstag in Deutschland vorherrschen, bei Temperaturen von 26 bis 32 Grad. In den Alpen hat ein Unwetter vor kurzem schwere Schäden hinterlassen. (bk)