Seltener Treffer: Ukraine zerstört Putins Anti-U-Boot-Raketenwerfer

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Die Ukraine zerstört in den Wäldern der Lyman-Front einen seltenen russischen U-Boot-Raketenwerfer. Derweil arbeitet Trump am Ende des Ukraine-Kriegs.

Kiew/Moskau – Während die russischen Streitkräfte am Dienstag (12. Februar) einen schweren Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew geflogen haben, konnten ukrainische Kämpfer tief in den Wäldern der Lyman-Front im Donbass mithilfe von Drohnen einen seltenen russischen U-Boot-Abwehrraketenwerfer aufspüren und zerstören.

Einsatz von Nachtdrohnen: Ukrainische Soldaten zerstören Anti-U-Boot-Raketenwerfer

Wie ukrainska pravda berichtet, sollen ukrainische Kämpfer der 63. separaten mechanisierten Brigade namens „Stahllöwen“ die Waffe vom Typ Smerch-2 gefunden haben. „Unseren Truppen ist es gelungen, in den Wäldern an der Lyman-Front seltenes feindliches Kriegsgerät aufzuspüren und zu zerstören“, hieß es über Telegram. Dafür seien Nachtdrohnen zum Einsatz gekommen,

Seit Längerem habe die ukrainische Armee beobachtet, wie russische Truppen den U-Boot-Abwehrraketenwerfer auf einem Ural-Lkw unter den Bäumen versteckt haben. Der RBU-6000 Smerch-2 ist ein U-Boot-Abwehrraketenwerfer aus der Sowjetzeit, der zur Abwehr von U-Booten und angreifenden Torpedos entwickelt wurde. Er verfügt über ein stationäres 12-Lauf-System mit einem Kaliber von 213 mm und wurde 1961 von der sowjetischen Marine übernommen.

Während des Ukraine-Kriegs haben russische Streitkräfte diese Trägerraketen auf Ural-Lastwagen montiert. Zum U-Boot-Abwehrraketenwerfer ist bekannt, dass er aus der Sowjetzeit stammt und zur Abwehr von U-Booten und angreifenden Torpedos entwickelt wurde. Er verfügt über ein stationäres 12-Lauf-System mit einem Kaliber von 213 mm und wurde 1961 von der sowjetischen Marine übernommen.

Luftangriffe auf Kiew: Ukrainisches Militär zählte sieben russische ballistische Raketen 

Derweil gab es schwere nächtliche Luftangriffe der Russen auf Kiew und Krywyj Rih. Die russische Armee soll nach Zählung des ukrainischen Militärs sieben ballistische Raketen eingesetzt haben. Genannt wurden Raketen vom Typ Iskander-M sowie umfunktionierte Flugabwehrraketen des Systems S-400. Sechs der Raketen seien abgefangen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit.

Ukraine-Krieg - Kramatorsk
Alle Städte an der Front im Donbass in der Ostukraine sind schwer zerstört. © -/ukrin/dpa

Trotzdem löste der Angriff in der Hauptstadt Kiew mehrere Brände aus. Ein Mann wurde nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko getötet. Im Süden der Millionenstadt brannte demnach ein Lagergebäude, im Südwesten gab es einen Brand auf dem Dach eines Wohnhochhauses. Während des etwa 40-minütigen Luftalarms mitten in der Nacht flüchteten viele Menschen in der Hauptstadt in Luftschutzbunker oder die U-Bahnstationen. 

Der Angriff habe die wahren Kräfteverhältnisse zwischen Russland und der Ukraine aufgezeigt, kommentierte der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew auf seinem Telegram-Kanal. Er sprach von einem Beispiel für „Peace through Strength“ (Frieden durch Stärke).

Für Lösung des Ukraine-Kriegs: USA verstärken Diplomatie für Friedensverhandlungen

Derweil ist mit der neuen US-Regierung in den USA unter Donald Trump die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs gestiegen. Wie am Dienstag (11. Februar) kurz vor dem dritten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine bekannt wurde, schickt Trump hochrangige Mitglieder seiner Regierung nach Russland und in die Ukraine.

So hat der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, in Russland die Freilassung eines dort inhaftierten US-Staatsbürgers erwirkt. Witkoff verlasse den russischen Luftraum gemeinsam mir Marc Fogel, teilte das Weiße Haus mit. Fogel war 2021 an einem Moskauer Flughafen festgenommen und später wegen Drogenschmuggels zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der US-Präsident, Witkoff und weitere Berater hätten mit Moskau einen „Austausch“ ausgehandelt, der ein „Zeichen des guten Willens“ seitens der Russen sei, so das Weiße Haus. 

Trump: Treffen mit Selenskyj kommende Woche möglich
Trump verstärkt die Diplomatie für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine (Archivbild) © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Zudem schickt Trump nun seinen Finanzminister Scott Bessent für Gespräche über ein Ende des russischen Angriffskriegs in die Ukraine. Bessent werde sich dort mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unterhalten, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Der Krieg müsse enden und dies werde bald passieren. Es gebe zu viel Tod und Zerstörung, schrieb Trump weiter. „Wenn Amerika stark ist, herrscht Frieden in der Welt“, fügte der Republikaner in Großbuchstaben hinzu. 

Trump nannte keinen genauen Zeitpunkt für Bessents Reise. Zuletzt hatte der US-Präsident besonders auf seltene Mineralien in der Ukraine geschielt und US-Hilfen für das von Russland angegriffene Land an Zugang zu deren Rohstoffen geknüpft. Selenskyj hatte deutlich gemacht, sich für westliche Hilfe mit seltenen Erden und anderen Bodenschätzen erkenntlich zeigen zu wollen. Die Ukraine wehrt sich mit westlicher Unterstützung seit fast drei Jahren gegen die russische Invasion.

Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel: Auch Trumps Verteidigungsminister wird erwartet

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll Washington derweil bei einem Treffen der Ukraine-Partner in Brüssel am Mittwoch (12. Februar) vertreten, wo über die weitere Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes beraten wird. Im Nato-Hauptquartier kommen am Nachmittag Verteidigungsminister im Format der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenhilfen zusammen. 

Für Medienberichte, wonach der von Trump eingesetzte Ukraine-Unterhändler, Keith Kellogg, kommende Woche Donnerstag in die Ukraine reisen wird, gibt es weiterhin keine Bestätigung. Die Vertreter der Trump-Regierung werden indes noch vor der Münchner Sicherheitskonferenz in der Ukraine erwartet. Zu der am Freitag beginnenden und am Sonntag endenden Sicherheitskonferenz soll US-Vizepräsident J.D. Vance nach München kommen. (bg/dpa)

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